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Luzifers Kathedrale

Luzifers Kathedrale

Titel: Luzifers Kathedrale Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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normalen Menschen nur solche Monster werden? Ihr habt den Mann ermordet, der euch nichts, aber auch gar nichts getan hat. Versteht ihr das? Begreift ihr es? Ihr seid Mörder. Jeder von euch. Auch wer keine Hand angelegt hat, machte sich schuldig. Und jetzt soll es weitergehen, wie? Jeder, der nachdenkt, wird zu dem Ergebnis kommen, dass sich das nicht rechnet. Die Spirale wird immer weitergedreht, und schließlich endet sie für euch im Chaos. So und nicht anders wird es laufen, wenn ihr nicht umkehrt. Wenn ihr mich tötet und auch Bill Conolly, ist das euer Ende. Dann müsst ihr auch noch meine Frau umbringen, denn sie ist darüber informiert, was ich tue. Ich habe ihr alles gesagt. Wenn ich nicht gesund zu ihr zurückkehre, wird sie Himmel und Hölle in Bewegung setzen, um mein Verschwinden aufzuklären. Bei Bill Conolly ist es ebenso. Ihr sucht doch zwei Fremde, die ihr umbringen wollt.« Der Schäfer lachte scharf auf. »Wo ist denn der zweite Mann? Er wird einen Teufel tun und hier auftauchen...
    »Wir kriegen ihn!«, behauptete der alte George. »So schnell entkommt von dieser Insel niemand, das kann ich dir versprechen. Wir kriegen ihn und machen ihn fertig.«
    »Das traue ich euch sogar zu!«, flüsterte McBell. »Ihr seid Verbrecher, nichts anderes. Aber ihr habt euch auch getäuscht. Das kann nicht gut gehen, das kann es einfach nicht.«
    Der Schäfer schwieg. Es war anstrengend gewesen, eine so lange Rede zu halten. Aber er hoffte, dass er die Männer zum Nachdenken gebracht hatte.
    In ihren Gesichtern forschte er nach, sofern das im Flackerschein der Feuer überhaupt möglich war. Irgendwann mussten sie doch vernünftig und einsichtig werden, aber nichts wies darauf hin. Sie blieben stur und gaben ihm keine Antwort.
    Nur Bill Conolly sprach. »Es ist gut, Julian. Du hast gesagt, was gesagt werden musste. Geh jetzt.«
    »Was?«
    »Ja, geh.«
    »Und was ist mit dir?«
    »Ich werde bleiben. Ich muss bleiben. Außerdem wird sich unser Freund hier nicht von der Stelle rühren. Schließlich ist er nicht lebensmüde – oder?«
    Plummer war angesprochen worden, und er gab auch die Antwort. »Ihr irrt euch, wenn ihr denkt, dass ihr hier lebend wegkommt. Die andere Seite ist stärker, viel stärker, als ihr es euch vorstellen könnt. Wenn wir sie nicht im Zaum halten, ist es zu spät.«
    »Sie haben mich neugierig gemacht. Ich bin auf weitere Erklärungen sehr gespannt.«
    »Nein.«
    »Warum nicht?«
    »Hören Sie auf. Es ist unsere Sache. Und wir...«
    Da fiel ein Schuss!
    Jeder hörte ihn, auch Bill. Und er hatte damit nicht gerechnet. Er war kein Automat, er war ein Mensch, und er reagierte menschlich, als er zusammenzuckte und sich dabei automatisch drehte, weil er herausfinden wollte, wo der Schuss gefallen war. Am Klang hatte er die Beretta erkannt, aber ihm war noch etwas aufgefallen.
    Es war nicht in seiner Höhe geschossen worden.
    Über seinen Kopf hinweg war der Schall aufgeklungen und hatte sich angehört wie ein brutaler Schlag innerhalb des Nachthimmels.
    Das alles schoss dem Reporter in kürzester Zeit durch den Kopf. Er war auch nicht fähig, sich auf zwei Dinge zugleich zu konzentrieren. Dass die Waffe durch seine leichte Bewegung am Hals des Mannes abgerutscht war, hatte er nicht richtig mitbekommen, aber er merkte sehr schnell diesen verdammten Fehler.
    Luke Plummer war schneller. Bill wurde plötzlich von einem Ellbogenstoß getroffen, der unterhalb seines Gürtels etwas explodieren ließ. Plummer warf sich zur Seite. Er fiel und schrie dabei seinen Helfern zu, dass sie Bill packen sollten.
    Im Normalfall hätte sich der Reporter die Meute mit Schüssen vom Hals halten können, aber das hier war nicht normal. Ganz und gar nicht. Er schnappte nach Luft. Obwohl er die Augen weit offen hielt, war für ihn kaum etwas zu sehen. Die gesamte Szenerie war in ein unruhiges Fackellicht getaucht. Da gab es keine Einzelheiten mehr, nur Helligkeit und Dunkel.
    Bill hörte einen wütenden Schrei. Dann sah er die Angreifer, die auf ihn zustürmten, aber er nahm auch die Gestalt wahr, die sich vor ihn stellte, um ihn zu verteidigen. Bill wollte seine Waffe anheben, bis er feststellte, dass er sie nicht mehr festhielt. Dafür hielt er seine Hände auf die getroffene Körperstelle gepresst.
    Beide hatten sie nicht die Spur einer Chance gegen die Übermacht. Die Männer fielen über sie her. Sie trugen keine Waffen, bei ihnen reichten auch die Fäuste, um die Menschen zusammenzuschlagen. Sie lagen am Boden. Bill

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