Luzifers Kriegerin (Die Londoner Drakulia Vampire #3) (German Edition)
Jahren.
Ein Lebensalter für manche. Aber nur ein kurzer Augenblick für einen Drakule.
„Bitte“, sagte sie und wollte ihm nur helfen, und zugleich wollte sie such die letzten Überbleibsel von Belial von sich streifen, die sich ihr in die Haut eingezeichnet hatte.
Sie rieb grob mit ihrem Arm über die Ecke von ihrem Nachttisch, und das reichte aus: dort war jetzt eine zarte, rote Linie zu sehen, aus der kleine Tropfen Lebensblut perlten.
„Narcise.“ Er hielt die Luft an, und sie hielt ihm den Arm unter die Nase ... aber selbst da noch drehte er sich von ihr weg. „Ich kann nicht. Du verstehst nicht... Ich habe mich geändert, Ich kann nicht.“
Aber dann erzitterte er, tief innen, als er einmal Atem holte. Sein Bauch und sein Oberkörper zuckten angstvoll an ihrem, und auf einmal war sein Mund auf ihr ... schloss sich um ihren Arm.
Seine Zunge glitt an der schmalen Wunde entlang, hinterließ eine feuchte, heiße Spur hinter sich, und Narcises Begehren erblühte, wuchs in ihr, schoss ihr tief nach unten.
Sie rollte und drückte sich gegen ihn, zuckte leicht auf, als er seine Zähne in die weiche Seite ihres Unterarms hineingleiten ließ. Das Strömen ihres Blutes in seinen warmen Mund hinein, seine feuchte Zunge, wie sie das Lebensblut schmeckte, bereitete ihr hier die gleiche Lust, wie wenn sie ihre Zähne in seine Venen versenkt hätte.
Sie schmeckte seine salzige Haut, spürte das Rasen und das Hämmern seines Blutes, als es im gleichen Rhythmus wie ihres schlug. Seine Augen waren geschlossen, sein Gesicht angespannt vor Erleichterung, während er trank–
Giordan setzte sich abrupt auf, schleuderte ihren Arm weg und erhob sich schwankend vom Bett. Er tastete nach dem Tisch, bekam dort eine kleine Schüssel zu fassen, gerade noch rechtzeitig, um sich in diese zu übergeben.
Narcise erstarrte, stocksteif. Hasste er sie so sehr, dass er nicht einmal...
Langsam schälte sie sich aus der warmen Stelle des Bettes, in der sie beide gelegen hatten, die letzten Überbleibsel der Lust waren verflogen und ließen sie zitternd und verwirrt zurück. Er saß mit dem Rücken zu ihr, seine ganze Breite, mit all diesen Muskeln, die da unter der Haut arbeiteten ... und einem Teufelsmal, das weiß geworden war. Es bedeckte seine Schulter bis hinunter an seinem Rücken, glatt und hell – als wäre er darum herum gebräunt.
Da blickte er auf, wischte sich den Mund mit dem Handrücken ab und sah sie an. „Narcise“, sagte er, wobei er die Hand nach ihr ausstreckte. „Es tut mir Leid. Es liegt nicht an dir–“
„Es muss an mir liegen“, flüsterte sie, ihr Hals war plötzlich heiser und ausgedörrt. „Du hast keinerlei Probleme, von Rubey zu trinken.“
Seine Finger waren erstaunlich kräftig, und er hielt sie da an ihrem Platz auf dem Bett fest, als er sich wieder neben sie bettete. „Nein. Ich hätte es gar nicht erst probieren sollen. Ich wusste, was passieren würde ... aber ich kann dir nicht widerstehen.“ Sein Lächeln war ein bisschen wackelig und gekünstelt, was sie in noch tiefere Verwirrung stürzte.
Sie blinzelte, um die Tränen zurückzuhalten, und es kümmerte sie auch gar nicht mehr, ob sie schwach aussah. Sie war schwach. Schwach und töricht. Und was sie getan hatte, dafür gab es keine Vergebung.
Du bist die stärkste Person, der ich je begegnet bin , hatte er einmal zu ihr gesagt.
Das war, bevor er sie wirklich und wahrhaftig kennengelernt hatte.
Giordan ließ aber ihre Hand nicht los. „Nachdem das passiert war ... damals ... als ich fortgegangen bin, da war ich so finster und zornig und – nun ich war wohl etwas von Sinnen. Ich erinnere mich nicht mehr, was genau ich getan habe, aber es war brutal und böse und schwarz. Ich erinnere mich noch, in einer Gasse aufgewacht zu sein, mit einer großen Lücke in meinem Gedächtnis, alles weg, bis auf die Erkenntnis, dass ich dich nicht mehr hatte–“ Er drückte ihr die Hand. „Nein, sag jetzt nichts. Du musst erst alles verstehen.“
Narcise konnte ihm nicht in die Augen sehen, und daher starrte sie einfach auf ihre beider Hände: seine dunkle, kraftvolle, die sich um ihre schlanken, hellen Finger schloss.
„Da war eine Katze“, erzählte er weiter. „In der Gasse, und sie hat mir den Weg abgeschnitten. Ich konnte nicht an ihr vorbei. Und so blieb ich einfach liegen, bis die Sonne aufging. Völlig verloren in diesem finsteren Alptraum – ich kann nicht beschreiben, wie es war, aber es war grauenvoll. Ich habe versucht, mich
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