Luzifers Kriegerin (Die Londoner Drakulia Vampire #3) (German Edition)
schwebten die Federn über ihren Schultern nieder, ein erstickendes Laken.
Narcise versuchte, ihren gemarterten Schrei zu ersticken, aber selbst Luzifers schrecklichster, brennender Zorn war nichts im Vergleich hierzu. Sie zitterte, hatte sich nicht mehr in der Gewalt, sie ging langsam in die Knie, als das sanfte Streicheln der brennenden Federn sie einhüllte, und jemand sie auf beiden Seiten packte, aufrecht hielt.
Die Schmerzen waren so furchtbar, sie konnte nicht mehr atmen oder keuchen oder fühlen ... sie stürzte in einen Strudel irrsinniger Wahrnehmungen hinein: das Weiche einer jeden Feder brannte sich in ihre Haut ein, das schwerelose Gewicht zog sie nieder.
Verschwommen merkte sie noch, dass sie gehalten wurde, und da waren Hände an ihrem Leib ... glitten über sie, griffen nach ihren Hüften, ihren Brüsten ... der Geruch von Lust und Schweiß, schwer und klebrig ... eine schattenhafte, unbestimmte Nässe, Hitze, Drängen...
Dann, halb wahnsinnig von ihrer Lähmung, merkte sie, wie man sie fortbewegte: ihre Füße schleiften auf dem Steinfußboden entlang, die Änderung ihrer Lage, als sie von der Senkrechten in die Waagrechte ging ... etwas Hartes unter ihr, was die Federn noch tiefer in ihre Haut drückte.
Sie war sich noch bewusst, dass sie laut rief, vielleicht aufschrie ... aber sie hatte kaum den Atem dazu. Ein Mund war auf ihr, Hände, ein Körper schob sich gegen ihren, erkundete, drang ein ... die Veränderung, als die Federn von einer ihre Schultern weggezogen wurden, und dann dieser Schmerz abgelöst wurde, durch die wüste Penetration von Reißzähnen.
Und dann, auf einmal, nichts.
EINUNDZWANZIG
Als Chas aus dem Saal gezerrt wurde, weg von Narcise und Giordan, begriff er, dass ihm gerade ein Wunder widerfuhr – genau wie an jenem Tag, als die Katze über die Straße gerannt war, den Unfall verursacht und ihm so ermöglicht hatte, sich zum ersten Mal in Moldavis Haus einzuschleichen.
Er hatte immer noch seinen Pflock, den er, während sie mit Belial zum Speisesaal gegangen waren, in seinem Hemdsärmel versteckt hielt ... und er war sich sicher, dass er mindestens einen seiner Wärter hier mit Hilfe des Überraschungsmoments erlegen konnte.
Als er ein Stolpern fingierte, ließ ein rasches Wenden des Handgelenks den Pflock in seine Hand gleiten und lockerte auch den Griff des Wächters zu seiner Linken. Als er sich wieder aufrichtete und zum Stehen kam, hatte er die Spitze des Pflocks schon im Anschlag. Er fand den gesuchten Punkt mit der gleichen Leichtigkeit und Kraft wie sonst auch, und er sprach ein stilles Stoßgebet.
Bis der andere Wächter begriff, was da vor sich ging, hatte Chas ihn schon mit dem Gesicht nach vorne gegen die Wand geschleudert und hielt ihm den Pflock an den Rücken. „Schaff mich hier raus“, sagte er. „Ich will wissen, wie man hier herauskommt.“
Er musste hier herauskommen, damit er wieder zurückkommen konnte, um Narcise zu befreien. Und er wusste genau, wie er das tun würde, was er finden musste ... denn es war ihm dort drinnen wie Schuppen von den Augen gefallen.
Er hatte Cezars Asthenie entdeckt.
Während er alles genauestens beobachtete, dem Zeitpunkt an, zu dem er und Narcise die Privatgemächer ihres Bruders betreten hatten, und dort Cezars Reaktion auf ihre Anwesenheit bemerkte, hegte Chas den Verdacht, dass etwas nicht in Ordnung war. Moldavi schien so erfreut, sie beide zu sehen ... bis sie in das Zimmer hineingingen.
Dann hatte er sie fast augenblicklich wieder hinausbeordert. Geleite meine Schwester zum Speisesaal , hatte er Belial befohlen.
Und jedes Mal, wenn Narcise ihm näher kam, war Moldavi langsamer geworden und hatte sich verändert. Sein Atem, seine Stimme, ja selbst sein Körper war plötzlich angespannt. Er hatte versucht, es zu verbergen, aber Chas war es gewohnt, nach Anzeichen von Schwäche zu suchen, bei der Beute, die er jagte.
Aber Chas hatte das Rätsel noch nicht ganz gelöst, bis sie in das größere Zimmer kamen ... der, wie ihm später aufging, Moldavi einen größeren Raum gab, in dem er mit seiner Asthenie eingesperrt war. Und dann hatte er fast sofort den Befehl zu geben, Narcise zu entkleiden ... und ihre Kleider waren aus dem Zimmer zu entfernen .
Warum würde er das tun? Es sei denn, es war etwas darunter, was er aus dem Zimmer fortschaffen musste? Und natürlich, ohne dass jemand Verdacht schöpfte.
Und in dem Moment offenbarte Chas sich die Lösung. In der Vision von Sonia war auch Narcise
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