Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
LYING GAME Und raus bist du

LYING GAME Und raus bist du

Titel: LYING GAME Und raus bist du Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shepard Sara
Vom Netzwerk:
Mädchen kicherten im Schlafzimmer. Emma stand auf, betrachtete ihren derangierten Gesichtsausdruck im Spiegel und klatschte sich kaltes Wasser ins Gesicht. Sie konnte nur eines tun: Suttons blöden Streich ruinieren, bevor ihre Schwester aus einer Ecke springen und »Reingelegt« brüllen konnte. Sie würde Sutton auf keinen Fall gewinnen lassen.
    »Emma …« Ich wünschte mir so sehr, sie könnte meinen schimmernden Körper sehen, damit sie begriff, dass dies kein schlechter Scherz war. Dass ich wirklich und wahrhaftig tot war. Ich konnte damit umgehen, dass ihr mein Leben und mein Freund nicht gefielen, aber ich wollte nicht, dass sie mich für einen Menschen hielt, der seine lange verschollene Schwester derart missbrauchen würde. So ein Mensch wollte ich nun wirklich nicht sein.
    Und dann ging auf einmal die Deckenlampe aus.
    »Hallo?«, rief Emma. Sie tastete nach dem Türknauf, fand ihn aber nicht. Mit einem lauten Scheppern stieß ihr Fuß gegen den Metallabfalleimer. Auf der anderen Seite der Tür krachte etwas, und Charlotte schrie auf.
    »Sutton? Warst du das?«, rief Laurel. Von unten drang ein Alarmsignal zu ihnen herauf. Schritte ertönten … dann eine Sirene. Emma zitterte.
    Und ganz plötzlich flammte in der Dunkelheit ein Funke in meinem Kopf auf. Helle Flecken erschienen vor meinen Augen und in meinen Ohren rauschte es. Und mit einem Mal stand ich wieder in dem Flussbett hinter dem Hotel und rief Laurels Namen. Eine Hand legte sich mir über die Augen und ein Messer an meine Kehle. Wenn du schreist, bist du tot. Aber diesmal sah ich auch, was als Nächstes passiert war …

18 – Findest du das auch noch witzig?
    »Wenn du schreist, bist du tot«, zischt die Stimme in mein Ohr, das Messer drückt sich immer noch gegen meine Kehle. Jemand fesselt mir die Hände auf dem Rücken und bindet mir einen Schal so eng um den Kopf, dass der Stoff meine Augen tiefer in ihre Höhlen drückt. Als Nächstes werde ich mit einem Baumwolltuch geknebelt, das sich in meine Wangen gräbt. Hände stoßen mich grob nach vorn. Sandiger Kies knirscht unter meinen Füßen, Dornen zerkratzen mir das Bein. Neben mir höre ich Schritte und das Klimpern von Schlüsseln.
    Ich werde einen kleinen Hügel hinaufgeschubst. Mit dem Zeh bleibe ich an einem aus dem Boden ragenden Stein hängen und kalter Schmerz zuckt durch meine Wirbelsäule. Ich schreie auf und werde in den Arm gezwickt. »Was verstehst du an › Wenn du schreist, bist du tot‹ nicht?« Die Klinge wird fester gegen meinen Hals gedrückt. Nach ungefähr einer Minute bleiben wir abrupt stehen. Ein greller Piepston durchschneidet die Luft, die Zentralverriegelung eines Autos entriegelt die Türen. Ich höre das hydraulische Zischen eines Kofferraumdeckels, der sich weit öffnet. »Da rein.« Jemand schubst mich von hinten und ich taumele kopfüber in den Kofferraum. Meine Wange knallt auf etwas, wahrscheinlich das Reserverad. Ich muss meine Beine verrenken, um Platz zu finden. Dann wird der Kofferraum zugeknallt und alles ist ruhig.
    Ich lächle in der Dunkelheit. Lasst die nächste Runde des Lügenspiels beginnen.
    Meine Freundinnen haben mich ein paar Minuten drangekriegt, aber ich bin ihnen auf die Schliche gekommen. Ich freue mich schon auf den Augenblick, in dem sie den Kofferraumdeckel öffnen werden, sicher mit gezückten Kameras, um meine panische Angst für die Ewigkeit festzuhalten. »Langweilig«, werde ich ihnen stattdessen entgegenbrüllen und sie damit zu Tode erschrecken. Ihr hättet euch mehr Mühe geben müssen. »Wenn du schreist, bist du tot« war meine Idee gewesen – ich hatte den Satz Madeline zugeflüstert, als ich letzten Frühling in ihr Schlafzimmer eingestiegen war und so getan hatte, als sei ich ein Einbrecher. Wahrscheinlich hatte Laurel das gesagt, schließlich ahmt sie mich ständig nach. Aber die Mädels werden dafür bezahlen, vielleicht mit einer Zwei-Stunden-Massage im La Paloma morgen. Die werde ich brauchen, um alle Muskeln zu entspannen, die ich in diesem engen Gefängnis verkrampfen muss.
    Dann wird der Motor gestartet. Das Auto fährt rückwärts und nach rechts, was meine Twister-Position noch unangenehmer macht. Ich runzele die Stirn. Wir fahren weg? Was soll das denn bringen? Als das Auto abrupt nach vorne losfährt, rolle ich herum und schlage mit dem Kopf gegen die Unterseite des Kofferraumdeckels. »Mmmmm«, beschwere ich mich durch den Knebel. Müssen sie so grob sein? Wenn sie so weitermachen, muss ich dieses Jahr

Weitere Kostenlose Bücher