LYING GAME - Weg bist du noch lange nicht
Bank fielen. Ein paar Zehntklässlerinnen in Cheerleader-Uniform kamen herein, blieben stehen, als sie Madeline und Emma sahen, und verließen den Umkleideraum wortlos wieder. Das brachte die beiden nur noch mehr zum Lachen.
Als sie endlich aufhörten, räusperte Emma sich und wurde plötzlich wieder ernst. »Ich bin für dich da, Mads. Es tut mir leid … wenn ich nicht immer den Eindruck gemacht habe.«
Madeline stand auf und streckte Emma die Hand hin. »Ich bin froh, dass ich es dir erzählt habe.«
»Darüber bin ich auch froh«, sagte Emma und umarmte Suttons – und ihre – Freundin. »Wir finden gemeinsam eine Lösung«, sagte sie. »Das verspreche ich dir.«
Sie traten wieder in den bunt beleuchteten Ballsaal hinaus. Madeline ging in Richtung Tanzfläche, und Emma sagte, sie werde sich einen Punsch holen und dann zu ihr kommen. Sie scannte den Raum nach den Twitter-Zwillingen ab und wurde nervös, als sie sie nicht sofort entdeckte.
Als sie fast beim Getränketisch angekommen war, packte plötzlich jemand ihre Schulter und drehte sie um. Dunkle Augen starrten auf sie herunter. Im trüben, orangefarbenen Licht erkannte Emma die Hörner auf dem Kopf der Gestalt.
»Wir müssen reden«, knurrte Garrett. Und dann zog er Emma in einen Geräteschrank. Niemand hatte sie gesehen.
24
Die Rache des Wikingers
Garrett knallte die Schranktür zu. Emma brauchte einen Augenblick, um sich an das Halbdunkel zu gewöhnen. Über ihrem Kopf hing ein Netz mit blassroten Völkerbällen. Zu ihrer Linken standen Fußballtore, Hockeyschürzen und Lacrosse-Schläger. In dem winzigen Raum roch es muffig, als sei die Türe lange nicht geöffnet worden. Hell waren nur Garretts Wikingerhörner, die einen unheimlichen, grünlichen Schein verbreiteten.
»Was willst du?«, fragte Emma und versuchte, ruhig zu bleiben. Das war schließlich nur Garrett. Er war völlig harmlos … oder nicht?
Jetzt, wo wir in diesem engen Schrank standen und ich nur das Weiß seiner Zähne sah, war ich mir da plötzlich auch nicht mehr so sicher.
»Ich will dich nur was fragen, okay?« Garretts Stimme klang angespannt. Er machte einen weiteren Schritt auf Emma zu und drückte sie gegen das Regal hinter ihr. »Stimmt es, dass du schon mit einem anderen Typen rummachst?«
»W…was?«, stammelte Emma.
»Lüg mich nicht an.« Garrett packte Emma grob am Handgelenk. »Ich habe es aus einer sicheren Quelle. Wer ist er?«
Er klang so sicher und überzeugt. Jemand hatte ihm von Ethan erzählt. »Wer ist diese sichere Quelle? Nisha?«
»Es stimmt also?« Garretts Atem roch säuerlich nach Bier.
Emma wendete sich ab. »Das geht dich nichts an.«
Garrett seufzte. Er lockerte seinen Griff ein bisschen und begann, Emmas Handfläche zu streicheln. »Sutton, womit habe ich das verdient? Unser Sommer war so schön – ich weiß, dass du das genauso empfunden hast. Du hast mich den ganzen Sommer über angefleht, mit dir zu schlafen, und an dem Tag, an dem ich endlich will, drehst du durch. Habe ich zu lang gewartet? Warst du schon nicht mehr mit dem Herzen bei der Sache? Hast du deshalb mit mir Schluss gemacht?«
»Wie bitte?« Emma richtete sich auf. »Meiner Erinnerung nach hast du mit mir Schluss gemacht. Du hast gesagt, es sei aus zwischen uns. Weißt du noch?«
Garrett schnaubte. »Mich drei Tage lang nicht anzurufen, nachdem ich nackt vor dir stand und du mich abgewiesen hast, ist eine ziemlich klare Ansage, Sutton. Mit einem anderen auszugehen auch.«
Emma schlug sich gegen den Schenkel. »Und was ist mit dir und Nisha? Toller Partnerlook, übrigens. Ihr zwei seid ein süßes Paar.«
»Ach bitte. Ich bin nur mit ihr hier, um dich eifersüchtig zu machen.«
»Wie schade«, zischte Emma. »Nisha ist nämlich offenbar ganz verrückt nach dir.«
»Im Gegensatz zu dir?« Garrett legte seine rauen, kalten Hände auf Emmas Wangen.
Emma schüttelte ihn ab. »Hör auf damit, Garrett.«
»Empfindest du denn gar nichts mehr für mich? Du musst doch noch Gefühle für mich haben, Sutton.« Er legte ihr die Hand auf die Schulter. »Vermisst du unsere Beziehung gar nicht?«
Emma stieß die Luft aus. »Es tut mir leid, aber ich empfinde nichts mehr für dich.«
Garrett wich zurück und musterte Emma. Er schüttelte langsam den Kopf, als sehe er sie zum ersten Mal wirklich. »Ist das alles nur ein Spiel für dich? Hast du mich die ganze Zeit an der Nase herumgeführt? War es wegen Charlotte? Was sie hatte, musstest du auch haben?«
»Nein! Hältst du
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