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LYING GAME - Weg bist du noch lange nicht

LYING GAME - Weg bist du noch lange nicht

Titel: LYING GAME - Weg bist du noch lange nicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sara Shepard
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Tribünen abgebaut und sie durch mehrstufige Plattformen ersetzt, auf denen runde schwarze Samtbänke und schiefe Grabsteine als Tische standen. Blubbernde Hexenkessel voller gewürztem Apfelsaft und dampfender heißer Schokolade standen zwischen Wachsfiguren von Zombies, Mumien, Aliens und Werwölfen. Die Mädchen hatten auf alle Tische kleine, ausgehöhlte Zierkürbislaternen gestellt, die unheimlich flackerten. An der Wand waren Attrappen verkrümmter Bäume angebracht und die Stühle waren mit Spinnweben verziert. Kellnerinnen schwebten mit Tabletts voller Phiolen mit geheimnisvoller roter Flüssigkeit vorbei – eigentlich war es Himbeersaft –, die Etiketten wie TANZ-ELIXIER und LIEBESTRANK trugen. Und am Ende der Turnhalle stand ein verwinkeltes Geisterhaus. Grünes Licht drang aus den Fenstern und drinnen stießen ein paar Mädchen schrille Schreie aus.
    Plötzlich umklammerte Madeline Suttons Arm. »Oh Gott.«
    Sie versuchte, Emma in eine andere Richtung zu drängen, aber Emma hatte bereits gesehen, was sie so geschockt hatte. Garrett saß auf einer Bank dicht neben ihnen. Er trug eine Samttunika, darunter ein Rüschenhemd und auf dem Kopf einen gehörnten Wikingerhelm. Eine Schwertattrappe lag auf dem Tisch vor ihm.
    Und er war nicht allein.
    »Hallo, Mädels!«, trällerte Nisha, sprang von ihrem Platz neben Garrett auf und winkte ihnen fröhlich zu. Ihr schwarzes Haar war zu zwei Zöpfen geflochten, sie trug ein enges Korsettkleid und ebenfalls einen gehörnten Helm. Sie und Garrett hatten ihre Kostüme aufeinander abgestimmt .
    »Oh mein Gott«, sagte Charlotte leise. »Hat er wirklich sie mitgebracht?«
    Ich hätte mich am liebsten übergeben. Nisha? Das war ein ziemlicher Abstieg nach mir. Und auch nach Charlotte.
    Garrett schaute auf und sah Emma ebenfalls. Sein Gesicht verdüsterte sich, und er öffnete den Mund, als wolle er etwas sagen. Doch er blieb stumm. Nisha plapperte genug für beide, lud die Mädchen ein, sich zu setzen, und machte ihnen Komplimente für ihre Kostüme, als sie regungslos stehen blieben. Dann fasste sie Emma ins Auge.
    »Sutton, bist du etwa alleine hier?«, fragte sie gespielt mitfühlend, klang aber absolut entzückt.
    »Komm«, drängte Madeline und zerrte an Emmas Arm. Sie schlängelten sich über die Tanzfläche, die bereits klebte, weil jemand einen Softdrink verschüttet hatte. Sie gingen am DJ-Pult vorbei, um das sich ein paar Groupies drängten, und verschwanden in der Mädchenumkleidekabine. Grelles Neonlicht schien über ihren Köpfen. Es roch leicht nach verschwitzten Socken und verschüttetem Shampoo.
    Madeline setzte sich auf eine Bank und fasste Emma an den Händen. »Alles okay? Willst du gehen?«
    Hämmernde Musik drang von draußen herein. Emma betrachtete Madeline forschend, und dann erst wurde ihr klar, dass diese dachte, sie sei völlig fertig. Aber das war sie nicht – nur verwirrt. War Nisha in Garrett verliebt? Konnte sie Sutton deshalb nicht leiden?
    Emma strich sich das Haar aus dem Gesicht. »Mir geht’s gut«, sagte sie. »Es ist nur … schräg.«
    Madeline verschränkte ihre Finger mit Emmas. »Du bist ohne ihn besser dran. Ehrlich. Ich wollte dir das nicht sagen, als ihr zwei zusammen wart, aber ich fand schon immer, dass Garrett viel zu lahm für dich ist. Er ist so gewöhnlich wie Weißbrot und du bist Sutton Mercer – das genaue Gegenteil von gewöhnlich.«
    Emma blickte in Madelines leuchtend blaue Augen. Sie war gerührt. Suttons Freundinnen waren bestimmt nicht perfekt, aber sie waren sehr loyal.
    »Und Charlotte hat mir erzählt, als sie mit Garrett zusammen war, sei er total besessen von den Olympischen Spielen gewesen«, fuhr Madeline mit einem boshaften Kichern fort. »Besonders vom Frauenturnen. Kannst du dir das vorstellen? Das sind kniehohe Muskelpakete!«
    Danke, dass ihr mir das schon zu Lebzeiten gesagt habt, Mädels.
    Aber Emma kicherte. »Ja, vielleicht war er es wirklich nicht wert.«
    »Sicher nicht.« Madeline reckte die Arme und zog ihre Krone zurecht. Dabei rutschte ihr Ärmel hoch und enthüllte nackte Haut. Emma sah vier violette Blutergüsse auf ihrem Unterarm, die die Form von Fingern hatten.
    Emma keuchte auf. »Mads, was ist da passiert?«
    Madeline folgte Emmas Blick und wurde blass. »Oh. Nichts.« Sie zog den Ärmel mit zitternden Händen wieder nach vorne. Er blieb an ihrem Armband hängen, und sie zerrte daran, bis er ihr wieder übers Handgelenk fiel. Dann sah Emma die pinkfarbene Brandwunde auf Madelines

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