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Lykandras Krieger 1 - Wolfsängerin (German Edition)

Lykandras Krieger 1 - Wolfsängerin (German Edition)

Titel: Lykandras Krieger 1 - Wolfsängerin (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kerstin Dirks
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Kutten hatten sich fünf Blutsauger tief in den Forst zurückgezogen, um eine Blutorgie zu feiern. Bei ihnen waren einige leichte Mädchen, die vermutlich auf eine ordentliche Entlohnung ihrer Dienste hofften, ohne auch nur zu ahnen, was sie im Unterholz erwartete. Hätten sie es gewusst, hätten sie sich verweigert.
    Remierre erinnerte sich an die verruchten Blicke, die weit ausgeschnittenen Dekolletés und den süßlichen Duft ihrer Parfüms, das heisere Lachen der Frauen und die gierigen Vampirhände, die über die Körper der Dirnen glitten.
    Bei diesem Anblick hatte sich ein Gefühl von Unbehagen in ihm breit gemacht. Er war zu einem Gentleman erzogen worden und dies war nicht die Art, wie ein Mann eine Frau behandeln sollte.
    Doch in den Augen der Vampire war eine Dirne vermutlich nicht viel mehr als ein Stück Fleisch, das ihre Lust befriedigte und eine Blutquelle, von der sie sich nähren konnten. Niemand würde eine solche Frau vermissen oder gar suchen, wenn sie plötzlich verschwand.
    Remierre hatte gespürt, dass es Zeit war zu handeln, solange sich die Vampire lediglich mit den Mädchen vergnügten, sich aber noch nicht an ihnen labten.
    Oft, das hatten seine Gefährten ihm erzählt, gaben sich die Vampire ihren sexuellen Gelüsten hin, bevor sie ihre Zähne in die Hälse der Frauen bohrten und sie blutleer saugten. Für sie hatte es etwas Erregendes und Lustvolles, das Unvermeidliche hinauszuzögern und mit ihren Opfern Katz und Maus zu spielen. Manche machten aus dem Spiel sogar eine Jagd, ließen die verschreckte Beute entkommen, nur um sie kurz darauf wieder einzufangen.
    Remierre war so schnell er nur konnte durch das Gestrüpp geeilt und hatte erst auf einem Hügel inne gehalten, von dem aus er den sichelförmigen Mond angeheult hatte. Dies war das Zeichen für seine Brüder und Schwestern gewesen, die sich am Waldrand bereitgehalten hatten und sich nun, mit ihren Armbrüsten bewaffnet, um ihn sammelten. Sie alle waren bereit gewesen, dem Feind gegenüberzutreten, so wie sie es unzählige Male zuvor getan hatten in diesem nicht enden wollenden Krieg.
    „Führe uns zu ihnen“, hatte Killian Blackdoom in seiner tiefen, grollenden Weise gesagt, die seine Stimme wie Donnerhall klingen ließ. Er war sein Rudelführer, Mentor und ein erfahrener Krieger gewesen, dessen Wurzeln in England lagen. Remierre hatte ihn für seine Stärke, seine stahlharten Nerven und seine Führungsqualitäten bewundert.
    Wie es der Rudelführer befohlen hatte, hatte Remierre das Rudel zum Treffpunkt der Vampire geführt, wo er in seiner Wolfsgestalt geblieben war, um das Geschehen zu beobachten, während die anderen die Brut geräuscharm umstellt und ihre geladenen Armbrüste auf sie gerichtet hatten.
    „Du bist noch nicht bereit, ihnen Aug in Aug gegenüberzutreten“, hatte Killian ihn gewarnt, bevor sie aufgebrochen waren. Remierre hatte es zähneknirschend hingenommen, denn eigentlich fühlte er sich längst bereit, um in die Schlacht zu ziehen.
    Aber Killian hatte das letzte Wort. Und den Anweisungen des Rudelführers wagte niemand zu widersprechen. Schon gar kein Neuling, wie Remierre es zu dieser Zeit noch war.
    Plötzlich waren Bolzen aus allen Richtungen durch die Luft geschossen, hatten die Körper der Blutsauger durchbohrt, sie an den Boden genagelt oder durch die Brust mitten ins Herz getroffen, woraufhin die Vampire zusammengebrochen und elendig krepiert waren. Die Dirnen hatten vor Angst geschrien und waren tiefer in den Wald geflüchtet, nicht ahnend, dass sie in der Gegenwart der Vampire weit Schlimmeres erwartet hätte.
    Die Sache war schnell über die Bühne gegangen, weil Killian sein Rudel unter Kontrolle hatte und außerdem ein ausgezeichneter Stratege war.
    Allerdings hatte er sich im Gegensatz zu Remierre nie um das Wohl der Menschen gekümmert. Im Gegenteil, er hatte sie verabscheut und einzig seinen Wolfsänger in seiner Nähe geduldet. Die Dirnen waren ihm gleich, das hatte Remierre seinen harten Zügen angesehen, als die Frauen im Unterholz verschwunden waren. Ob sie sich im Wald verirrten oder nicht, hatte keine Rolle für ihn gespielt.
    Remierre kannte den Grund für Killians Abneigung gegen die Menschen. Er hatte einst zu jenen Werwölfen gehört, die im Spätmittelalter die Grausamkeit der Folterknechte zu spüren bekommen hatten. Killian hatte ihm nie selbst davon erzählt, doch Gerüchte waren innerhalb des Rudels im Umlauf gewesen.
    Remierre konnte sich kaum vorstellen, welche Schmerzen

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