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Lykandras Krieger 1 - Wolfsängerin (German Edition)

Lykandras Krieger 1 - Wolfsängerin (German Edition)

Titel: Lykandras Krieger 1 - Wolfsängerin (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kerstin Dirks
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hereinfallen würde.
    Seine Worte jagten einen sichtbaren Schauer über ihren Rücken. „Das klingt verlockend.“ Remierre nickte. „Also gut.“ Sie band ihn los. „Was soll ich machen?“
    „Zieh dich aus. Und falls du etwas darunter trägst, auch deinen Slip.“ Sie beeilte sich, der Aufforderung nachzukommen. „Nun gib mir die Leine und lege dich auf die Mitte des Bettes.“
    Sie gehorchte auch diesem Befehl. Rem setzte sich auf ihren Brustkorb. Nicht mit seinem vollen Gewicht, doch er übte genügend Druck aus, um sie unten halten zu können. Er spürte ihren heißen Atem und das Heben und Senken ihrer wohlgeformten Brüste. Grob griff er nach ihrem rechten Armgelenk. Sie zischte und verdrehte wollüstig die Augen. Glücklicherweise war die Leine lang genug, sodass sie für beide Arme reichen würde. Während er die Leine an den Pfosten und schließlich an ihrem linken Handgelenk befestigte, beugte er sich zu ihr hinunter und presste seine Lippen gewaltsam auf ihre. Ihr Zischen wandelte sich in ein lautes Stöhnen. Forsch drang seine Zunge in ihren Mund, kämpfte ihre eigene Zunge nieder und schob sich in ihren Rachen, bis sie leise würgte. Dann zog er sich befriedigt aus ihr zurück, richtete sich auf und blickte kühl auf sie hinab.
    „War das schon alles?“, fragte sie enttäuscht.
    „Oh nein, der Spaß beginnt erst jetzt.“ Mit einem Mal zog er an beiden Enden der Leine, die sich darauf fest um ihre Handgelenke zu zog. Sie schrie erschrocken auf.
    „Was soll das? Du tust mir weh!“
    Er zog so fest zu, bis sich das Blut in ihren Händen staute. Ihre Finger liefen knallrot an.
    „Bist du verrückt geworden?“
    „Wo ist Joli?“, fragte er.
    Für wenige Sekunden schien sie gänzlich aus der Fassung. „Was ... redest ... du denn? Ich bin ... Joli!“, stammelte sie aufgelöst.
    „Lüg mich nicht an!“ Er zog fester.
    Ein Ruck ging durch ihren Körper, sie strampelte mit den Beinen und ihre Hände zuckten wild, doch sie konnte sich nicht befreien.
    „Wovon sprichst du?“, fragte sie und sah trotzig zu ihm auf.
    „Ich frage dich ein letztes Mal, Jade. Wo ist Joli?“
    Der Schmerz wich aus ihrem Gesicht und sie wurde bleich. Totenbleich. Sie schien zu erkennen, dass es keinen Sinn ergab, ihm weiter etwas vorzuspielen.
    „Wie hast du mich erkannt?“
    „Das spielt keine Rolle. Beantworte meine Frage oder ich breche dir jeden Knochen in deinem verfluchten Leib. Glaub mir, du willst nicht, dass ich wütend werde!“
    Jade schluckte sichtlich. Die Leine um ihre Handgelenke spannte sich bedrohlich. „Ich beobachtete sie“, begann sie hektisch zu erzählen. „In der Gestalt des Wolfes und der Krähe. Als Wirtin lockte ich sie aus dem Haus, betäubte sie und brachte sie nach Schloss Hornbach.“
    „Warum?“, brüllte Rem. Er beugte sich zu ihr hinunter, sodass nur wenige Zentimeter ihre Gesichter voneinander trennten.
    Jades Augen weiteten sich panisch. „Es war ein Auftrag, im Namen Pyrs.“
    „Du arbeitest also immer noch für diese Blutsauger?“ Seine Wut verflüchtigte sich, dafür machte sich Enttäuschung breit. Vor langer Zeit waren Jade und er Geliebte gewesen. Sie hatte ihn gelehrt, die Verwandlung Kraft seines Willens zu steuern, zu verlangsamen und zu beschleunigen, und sie hatte ihn zu einem hervorragenden Liebhaber gemacht. Er war ihr gefolgt. Auch wenn er nicht sicher gewesen war, ob er ihr trauen konnte, so war er doch erleichtert darüber gewesen, endlich jemanden gefunden zu haben, der wie er war, der vielleicht die Antworten auf seine Fragen kannte, der den Fluch verstand, der auf ihm lastete und möglicherweise wusste, wie man ihn brach, falls das möglich war. In gewisser Weise hatte sie die Aufgabe seines Vaters übernommen, der ihn nicht mehr hatte unterweisen können, weil er die Familie schon Jahre zuvor verlassen hatte. Remierre wusste nicht, ob es stimmte, dass er dem Wahnsinn verfallen war, so wie es ihm seine Mutter gesagt hatte. Vielleicht war er aber auch den Vampiren zum Opfer gefallen, als er in einer Nacht nicht mehr zurückgekehrt war.
    Mehr als ein Mal hatte sich Remierre im Nachhinein gewünscht, der alte Marquis wäre bei ihm geblieben, um ihm von seiner wahren Herkunft zu erzählen, ihn zu unterrichten und in diese finstere Welt einzuführen, die er später allein und unvorbereitet hatte betreten müssen. Umso dankbarer war er Jade für ihre Hilfe und die Zuneigung gewesen, die sie ihm entgegengebracht hatte. Sie war auf sein Anwesen gezogen, wo sie in

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