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Lykandras Krieger 1 - Wolfsängerin (German Edition)

Lykandras Krieger 1 - Wolfsängerin (German Edition)

Titel: Lykandras Krieger 1 - Wolfsängerin (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kerstin Dirks
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er seinen Blick auf das Tapetenmuster, als er das Klappern von Geschirr vernahm. Einen Moment später trat Joli mit dem Frühstück durch die Tür. Sie lächelte breit.
    „Sorry, ich war joggen und habe mich im Wald verlaufen“, erklärte sie und stellte das Tablett auf dem Bett neben Rem ab, um sich zu ihm zu setzen. „Ist das für mich?“
    Ihre Hand flatterte zu ihrem Hals und sie schaute ihn gerührt an. Remierre traute seinen Augen nicht und musterte sie irritiert. Sie sah anders aus. Das enge, himmelblaue Top und die kurzen khakifarbenen Shorts passten nicht zu der Garderobe, die sie sonst zu tragen pflegte. Und was noch auffälliger war, er vermisste die große,bernsteinfarbene Brille in ihrem Gesicht. Er spürte, wie sein Mund vor Erstaunen offen blieb. Irgendetwas hielt ihn davon ab, sie vor Freude zu umarmen. Ihre Anwesenheit kam ihm unwirklich vor.
    „Oh, das ist so süß von dir!“, rief sie aus und schnappte sich ein Brötchen, um es in eine Schale mit Himbeermarmelade zu tunken. Sie wirkte auch anders. Überdrehter.
    „Hast du dir Sorgen um mich gemacht?“, fragte sie und kaute dabei genüsslich auf ihrem Brötchen.
    „Ich wusste nicht, wo du warst.“ Zumindest fand er endlich seine Sprache wieder.
    „Och. Das ist lieb von dir. Aber jetzt bin ich ja wieder hier.“
    Sie nahm das Tablett und trug es zu dem kleinen Tisch, wo sie es abstellte, sich mit einer raschen Drehung wieder Remierre zuwandte und ihr Trägertop über den Kopf zog. Ihre Brüste prangten wohlgeformt und von angenehmer Größe vor ihm. Einen Moment wunderte er sich darüber, dass das Wolfsauge nicht wie gewohnt auf ihrem Brustbein prangte, doch dann erinnerte er sich, dass es mit der Zeit in den Körper seines Trägers wuchs und somit unsichtbar wurde. Bei einigen Wolfsängern ging dieser Vorgang schneller als bei anderen.
    „Die Tür steht noch offen“, sagte er. Dass seine Stimme heiser klang, ärgerte ihn sehr. Noch ärgerlicher fand er den Umstand, dass er bei ihrem Anblick erneut hart und ihm klar wurde, wie stark sein Körper auf Joli reagierte. Er war kaum zu einem klaren Gedanken fähig. Sie stolzierte mit freiem Oberkörper durch das Zimmer, stieß im Vorbeigehen die Tür zu und setzte sich schließlich auf seinen Schoss.
    „Ich bin nicht sicher, ob wir das tun sollten“, stammelte Remierre, der nur hilflos zusehen konnte, wie die Beule in seiner Hose größer wurde. Er wollte mir ihr sprechen. Über den gestrigen Abend, über ihre Zukunft. Er wollte ihr sagen, dass es nicht an ihr lag. Dass er sie nicht unattraktiv fand, sondern ganz im Gegenteil. Dennoch blieb er stumm, er konnte sich seine Zurückhaltung nicht erklären.
    „Nicht so schüchtern, Remierre. Soll ich dir auf die Sprünge helfen?“ Sie zog eine dünne Wäscheleine, aus der Hosentasche ihrer Shorts und wickelte das eine Ende rasant um Rems rechtes Handgelenk.
    „Was soll das?“
    „Ich möchte Spaß haben. Und dir wird es auch gefallen, vertrau mir.“ Sie zwinkerte.
    Remierre starrte ihr ungläubig ins Gesicht und dann auf die grüne Leine um sein Handgelenk, die sich fest um dieses zuzog. Er hatte das Gefühl, diese Situation schon einmal erlebt zu haben. In seiner Vergangenheit gab es eine Frau, die gern Fesselspiele gespielt hatte. Sie war eine gefährliche Frau gewesen, unberechenbar, undurchsichtig. Vor langer Zeit war er ihr begegnet, auf einem Fest der Gräfin Solangé d’ Hubertin. Erinnerungen an den prunkvollen Ball, die pompösen Gewänder und Perücken und die Kappellmusik kamen wieder hoch. Und auch die Erinnerung an das ungute Gefühl, das er in ihrer Gegenwart stets empfunden hatte, obwohl sie eine Weile seine Gefährtin wurde. Ein Gefühl, das sich auch jetzt wieder bemerkbar machte.
    Er blickte in Jolis Augen, die ihm fremd waren, genauso wie ihr Gesicht und ihre Kleidung. Diese Frau war nicht seine Joli.
    „Und wenn ich dich fesseln möchte?“, fragte Remierre verführerisch.
    Joli, die gerade das andere Ende der Wäscheleine um den Bettpfosten wickelte, hielt abrupt inne und hob überrascht eine Augenbraue. „Mich?“
    Remierre nickte. „Oh ja, das würde mir sehr gefallen. Denk doch daran, was ich alles mit deinem Körper anstellen könnte.“
    „Zum Beispiel?“
    „Ich würde ihn liebkosen, stundenlang. Mit meiner Zunge und meinen Händen. Ich würde dich lieben, hart, ohne jede Gnade, so wie du es gern hast, bis du glaubst, den Verstand zu verlieren.“ Er setzte ein Pokerface auf, gespannt, ob sie auf seinen Trick

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