Lynne Graham
Plastikwanne. „Soll ich dir wirklich erzählen, was du von langer Hand geplant hast? Virginia war krank, und du warst bereit, Himmel und Hölle in Bewegung zu setzen, um dieses Haus für sie zurückzukaufen. Deshalb hast du mich geheiratet. Als die Presse es herausfand, musste es eine echte Ehe werden, denn deine Mutter sollte nicht herausfinden, wie weit du tatsächlich für sie gehen würdest.“
„Richtig.“
Dass er so widerstandslos zustimmte, schnitt ihr ins Herz. Sie hatte darauf gehofft, er würde es bestreiten und ihr sagen, wie sehr sie sich irrte. Die Wanne mit dem Kompost sah inzwischen aus wie ein kleiner Mount Everest. „Dann musstest du feststellen, wie begeistert sie über deine Heirat war, und hast beschlossen, dass du mich genauso gut als Ehefrau behalten kannst, um sie glücklich zu machen.“
„Falsch.“
Der Komposthaufen wuchs immer höher, bevor Ophelia es schließlich fertigbrachte, nachzuhaken. „Falsch?“
„Ich hoffe, ich bin ein guter Sohn, aber ich bin kein Idiot. Ich müsste doch komplett verrückt sein, mit einer Frau verheiratet zu bleiben, für die ich nichts übrig habe. Hältst du mich für einen solchen Schwächling? Oder etwa für so selbstlos? Du unterschätzt mich, yineka mou .“
Ophelia sah argwöhnisch zu ihm hin. „Dann erzähle mir deine Seite der Geschichte.“
Er kam zu ihr, fasste ihre Hände und zog ihr die Gartenhandschuhe aus. „Mein ausgeklügelter Plan löste sich in dem Moment auf, als ich beschloss, dir ein großes Himmelbett zur Hochzeit zu schenken, um dich daraufzulegen.“
Ophelia blinzelte verständnislos. „Wie bitte?“
„Und das war schon am Tag nach unserem ersten Treffen. Von dem Moment an hielten sich meine Gedanken keineswegs mehr an den ursprünglichen Plan. Du solltest nichts als eine geschäftliche Vereinbarung sein.“ Er runzelte die Brauen. „Und obwohl ich damals noch immer überzeugt war, dass du den Presserummel in Gang gesetzt hattest, konnte ich nicht abwarten, dich endlich ins Bett zu kriegen.“
Ophelia lief dunkelrot an.
„Meine Entscheidungen fielen immer seltsamer aus. Ich vergab dir für das Interview. Ich beschloss, Flitterwochen für uns zu arrangieren. Als du mich auf Kastros verlassen wolltest, dachte ich schon daran, den Fährenbetrieb aufzulösen.“
„Wirklich?“ Sie horchte auf. „So tief wärst du gesunken?“
„Ich hätte keine Probleme damit gehabt.“ Zärtlich ließ er den Blick über ihr herzförmiges Gesicht wandern. „Ebenso wenig, wie ich Probleme damit habe, dich zu lieben.“
„Du liebst mich?“ Ihre Stimme kletterte eine Oktave höher. „Seit wann?“
„Ich habe das Gefühl, schon immer, agape mou . Aber woher sollte ich das wissen? So etwas habe ich noch nie für eine Frau empfunden, also musst du etwas Besonderes sein. Du hast mein Lieblingsauto zu Schrott gefahren, und was mache ich? Ich lache darüber!“ Er hob sie bei den Hüften hoch und setzte sie auf die Pflanzbank. „Wir haben Spaß zusammen. Du fehlst mir, wenn du nicht in meiner Nähe bist. Und ich kann es gar nicht abwarten, bis du endlich mein Baby bekommst.“
Es war eine wunderschöne Liebeserklärung, noch dazu eine, die sie nie von ihm erwartet hatte. Schlagartig wurde ihr klar, dass sie längst hätte erkennen müssen, wie viel ihm an ihr lag. Zu der Leidenschaft hatten sich schon seit Langem Wärme, Zärtlichkeit und Respekt gesellt.
Ihr Herz floss über vor Glück. „Ich nehme an, du bist also nicht nur mit mir zusammen, weil deine Mutter mich mag …“
„Würde sie dich nicht mögen, hätte ich euch beide voneinander ferngehalten.“ Sanft hob er ihr Kinn an. „In guten wie in schlechten Zeiten, du bist meine Frau und meine Erwählte …“
„Die dich von ganzem Herzen liebt“, gestand sie mit bebender Stimme. „Ich war so einsam, bis du gekommen bist. Wahrscheinlich wollte ich deshalb auch Molly so verzweifelt finden.“
„In einem Jahr wird sie achtzehn, hoffentlich entscheidet sie sich dann dazu, in ihrer Vergangenheit nachzuforschen. Ich habe ein paar Erkundigungen in Auftrag gegeben. Es könnte nützlich sein, herauszufinden, wer ihr leiblicher Vater ist. Auf jeden Fall habe ich deine Daten bei der Adoptionsbehörde hinterlegen lassen.“ Er sah in ihre funkelnden Augen. „Und jetzt zeig mir, wie sehr du mich liebst.“
Sie zog seinen Kopf zu sich heran und küsste ihn, legte all ihre Leidenschaft und Liebe für ihn in diesen Kuss.
„Ich liebe dich so sehr, dass ein ganzes Leben nicht
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