Lyon - A.M.O.R. 01
Tehlics Blut öffnen, nicht wahr?“
Sie nickte erneut. „Ja, leider. Ich hatte mir eigentlich vorgenommen, ihm gleichzeitig auch mit einer Kralle eine zu verpassen, aber leider unterschätzte ich seine Magie und hatte dann alle Pfoten voll zu tun, mich mit der Kugel in Sicherheit zu bringen. Mit dem ist echt nicht zu spaßen.“
„Wie kann ich dir nur danken, Tropical?“
Ihr zögerlicher Blick ließ ihn stutzen. Sein Instinkt sagte ihm, dass sie sich schämte , ihren Wunsch auszusprechen. Sie ersehnte sich etwas, von dem sie annahm, er würde sie auslachen. Entweder, sie schimpfte ihn gleich aufs Derbste aus, oder er lag mit seiner Vermutung richtig.
„Darf ich dich berühren?“, fragte Lyon.
Tropical riss erstaunt die Augen auf und starrte ihn aus den geschlitzten P u pillen an, dann senkte sie erwartungsvoll die Lider und den Kopf.
Behutsam streichelte er ihren Kopf. Es fühlte sich weich wie Flaum an, warm und seidig. Ein leises Schnurren erfüllte die Luft.
„Du hast wunderschönes Fell.“ Er kraulte ihr Nackenfell und strich über i h ren kräftigen Rücken, der sich unter dem leichten Druck seiner Hand krüm m te. Tropical kam einen Schritt näher und schmiegte sich immer noch mit g e schlossenen Augen an sein Bein. Lyon lächelte, ließ sich in die Hocke gleiten und streichelte Tropical, bis sie mit einem langen Seufzer die Augen öffnete.
„Das war auch nötig“, sagte sie zufrieden, drehte sich ein paar Mal im Kreis und rollte sich neben ihm ein.
„Das kann ich mir vorstellen“, sagte Lyon. „Niemand sieht dich. Niemand hört dich. Und ich war immer …“
„Immer beschäftigt!“
„Entschuldige.“
Sie schwiegen eine Weile, in der Lyon das Fell des Ozelots streichelte. „Was passiert mit dir, wenn du deinen Auftrag erfüllt hast?“
„Entweder du bindest mich weiter an dich oder du schenkst mir die Fre i heit.“
Lyon lächelte. Die Entscheidung würde ihm nicht schwerfallen, obwohl er wusste, er würde Tropical vermissen, wenn er ihr die Freiheit schenkte.
Tropical erhob sich. „Ich geh mal Momo besuchen.“
„Grüß sie von mir.“ Lyon betrat mit gemischten Gefühlen den Vorplatz des Schlosses. Adina saß auf einer Bank und ließ sich von Kevins Polizeiauto über den Rücken fahren und unsichtbare Diebe einfangen.
Seit Gaudor das magyce Blut geschickt hatte, eilte seine Frau durch die u n zähligen halb hergerichteten Zimmer des Schlosses, verteilte Blutkonserven und Informationen, hielt Händchen, schenkte ein Lächeln und Mut. Und vor allem Leben. Zymon hatte durch sein schnelles Eingreifen auf der Jacht den Tod vieler Leute verhindert und würde, dank Adinas mehrfacher Blutspende, überleben. Ihr reines Blut bewirkte wahre Wunder.
Lyon seufzte, lehnte sich an den Stamm der Eiche und schloss die Augen. Frieden. Endlich. In seinem Herzen, in seinem Kopf, in seinem Reich und in der Welt der Vampire. Auch wenn die Schlüsselfigur, der sein Volk und er so viel Leid zu verdanken hatte n , noch nicht gefasst war. Er öffnete die Lider, schritt auf Adina zu, hob sie dem Himmel entgegen und senkte sie langsam herab, bis ihre Lippen seine berührten. „Ich liebe dich.“
„Und du solltest das Bett hüten, wenn schon nicht die heilende Erde.“
Er lachte, warf sie sich auf die Arme. „Wenn der Prophet nicht zum Berg …“ Seine Verletzungen waren ihm schnuppe. Sie heilten, er fühlte sich fit, das war das wichtigste. Er küsste sie auf die Stelle, unter der ihr Amorphenherz schlug.
„Doch nicht hier.“
„Ein anständiger Liebhaber weiß, wie weit er zu weit gehen darf.“ Er schwang sich mit ihr in die Lüfte, schwebte durch das Portal, die Doppeltre p pe hinauf, ließ die Tür zum königlichen Gemach aufgleiten und trug sie breit grinsend über die Schwelle. Gott, er würde nie aufhören, sie zu begehren. Durch seine Fingerspitzen rann ihre Sehnsucht zu ihm und umgekehrt. Er spannte die Armmuskeln, zog ihr Gesicht näher. Ihr Atem ging schnell. Er stellte sie auf den Boden, tat zwei Schritte, bis sie die Wand im Rücken spürte und ihr warmer Körper sich köstlich an seinen schmiegte. Sie atmete erregt, als er sich an ihr rieb. Lustschauder durchrieselten ihn. Er hob die Hand an ihre Wange, zeichnete mit dem Daumen ihr Kinn und die geschwungenen Lippen nach. Ihre Fänge verlängerten sich und er antwortete mit einem Knurren auf ihre offensichtliche Begierde. Er neigte sich hinunter, kostete erst sanft, e r oberte dann stürmisch ihren Mund. Ihre Finger kratzten
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