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Lyon - A.M.O.R. 01

Lyon - A.M.O.R. 01

Titel: Lyon - A.M.O.R. 01 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S Madea
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folgte dem Summton und duckte sich, um einen niedrigen Felsbogen zu durchschreiten. Das Summen kam von einigen Co m putern, die an verschiedenen Schreibtischen standen. Reagenzgläser und and e re Utensilien wiesen den ovalen , in den Fels gehauenen Raum als ein kleines Labor aus. Wer hier wohl arbeitete? Am ehesten traute er es Xena zu, obwohl sie eher wie eine ständig lüsterne Sexbombe wirkte als wie eine hochintellige n te Laborantin. Lyon schüttelte über sich den Kopf. Gerade Amorphen kon n ten facettenreiche Formen in einem Körper und Geist vereinen. Und sexy und klug schloss sich wahrhaftig nicht aus. Er sollte endlich im 21. Jahrhundert a n kommen, bevor er sich anmaßte, alles beurteilen zu können.
    Er zog sich in den Tunnel zurück und folgte dem anderen Gang , der in e i ne Badegrotte führte. Er entzündete mental die Kerzen in den Wandhaltern und setzte sich auf den Steinboden. Das ständige Platschen von Tropfen, die auf dem Wasser aufschlugen, erinnerte ihn an die Rote Grotte, einen ihrer drei he i ligsten Orte, den er ebenso lange nicht besucht hatte wie er einen nackten Frauenkörper gesehen oder Amorphenblut getrunken hatte. Lyon versank in seinen Überlegungen, ließ seine Finger über die warme Wasseroberfläche gle i ten und wünschte sich, es wäre Adinas Wange, die er liebkoste.
    „Hier, du Spielverderber.“
    Lyon fing eine Flasche Rum auf, während Bash mit einem eleganten Satz im Bassin abtauchte.
    „Hey, trink nicht alles allein. Schließlich musste ich die ganze Arbeit übe r nehmen.“ Bash grinste schelmisch und lehnte sich mit den Unterarmen auf den Steinrand des Beckens.
    Lyon reichte ihm den Rum. Seine Gedanken kreisten bereits um Wichtig e res. Er hoffte, Bash sprang ihm nicht gleich an die Kehle. „Bash, wenn es nur noch so wenige Amorphen gibt, weshalb unternimmst du mit deinem reinen Blut nichts dagegen?“
    Bashs ebenmäßiges Gesicht verzerrte sich vor Zorn. „Verdammt!“ Er nahm einen ausgiebigen Zug. „Tauchst einfach für Jahrhunderte ab und meinst dann, die Weisheit mit Löffeln gefressen zu haben, was?“ Bash gab ihm die Flasche. „Xena gebar vor Jahren ein Kind, das sich nicht wandelte.“
    Lyon verschluckte sich. Das konnte nicht stimmen. Zwei reine Amorphen zeugten immer ein reinblütiges Kind. Nur aus einer Paarung mit Menschen oder nicht reinen Amorphen entstanden Homo sapiens mit besonderen F ä higkeiten, die aber niemals zu einem Vampir mutierten.
    „Bist du sicher?“, fragte Lyon und kam sich wie der letzte Trottel vor, doch er konnte es einfach nicht glauben. Bash schien im Gegensatz zu ihm auf dem Höhepunkt seiner Kraft und auch Xena sah gesund aus und war im besten A l ter, um Kinder zu bekommen.
    „Natürlich, du Schlafexperte!“, brummte Bash. „Und Xena McIntosh ist nicht die Einzige.“
    Lyon packte das kalte Grausen. Sein Herzschlag setzte aus und brach do n nernd wieder los. Seine Gedanken wirbelten umher wie in einer Windhose. Was offenbarte Bash da? Das lag unmöglich an dem Entwicklungsprozess. Kein Sauerstoff erreichte mehr seine Lungen, er japste nach Luft, als drückten unsichtbare Klauen seinen Hals zu. Seine Seele splitterte in Trillionen glühende Funken. Er fühlte sich, als würde man ihm den Boden unter den Füßen we g reißen.
    „Mir ging’s ähnlich“, sagte Bash. „Ich brauchte drei Beweise, bis ich es glaubte.“ Er flocht seinen nassen Zopf auf. „Mann, wie oft habe ich mir g e wünscht, ein Magyc zu sein, nachdem klar war, dass unsere Kinder sich mit weit über dreißig nicht mehr wandeln würden.“ Lyon bekam endlich wieder Luft und sog scharf Atem ein. „Ich hätte so viele Menschen gebissen und ve r wandelt, bis wir wieder stark und unbesiegbar gewesen wären.“
    „Es bedeutet unseren Untergang“, krächzte Lyon und senkte geschlagen den Kopf. Er wollte Bashs Blick nicht begegnen, den er hartnäckig auf sich spürte. Amorphen starben aus. Eine Existenz ohne Zukunft. Hätte er als König etwas dagegen unternehmen können? Wäre die Geschichte anders verlaufen, wenn er sich nicht zurückgezogen hätte? Er schüttelte den Kopf. Aber sicher war er sich nicht.
    Was konnte er jetzt noch tun? Ein Kind zeugen, um in 31 Jahren mit G e wissheit sagen zu können, ob er einen Amorphen in die Welt zu setzen ve r mochte? Ob der Reinste unter ihnen, der King, zeugungsfähig war? Ob seine Nachkommen menschlich blieben? Schreckensschauder überliefen ihn kalt. Das durfte alles nicht wahr sein.
    Das Dunkelblau von Adinas

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