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Lyonesse 3 - Madouc

Titel: Lyonesse 3 - Madouc Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Vance
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Libellen zuschaute, während er müßig Akkorde auf seiner Laute zupfte. Sir Pellinore trug lediglich ein Kurzschwert und war ohne Schild, aber über einen Zweig zu seiner Seite hatte er einen schwarzen Umhang gehängt, auf welchen sein Wappen gestickt war: drei rote Rosen auf blauem Grund.
    Twisk war angetan von Sir Pellinores Erscheinung und näherte sich ihm zaghaft. Sir Pellinore sprang auf und hieß sie willkommen mit einer netten Mischung aus Höflichkeit und redlicher Bewunderung, was sie so stark einnahm, daß sie sich zu ihm an den Weiher gesellte, wo sie Seite an Seite auf einem umgestürzten Baumstamm saßen. Twisk fragte ihn nach seinem Namen und warum er sich so tief in den Wald von Tantrevalles wagte.
    Nach einem Moment des Zögerns antwortete er: »Ihr könnt mich Sir Pellinore heißen; ich bin ein fahrender Ritter aus Aquitanien auf der Suche nach romantischem Abenteuer.«
    »Ihr weilt fern von Eurer Heimat«, bemerkte Twisk.
    »Für einen Vagabunden ist das ›Hier‹ so gut wie das ›Dort‹«, erwiderte Sir Pellinore. »Überdies – wer weiß? – finde ich vielleicht mein Glück in diesem verwunschenen alten Wald – habe ich doch schon jetzt das schönste Geschöpf entdeckt, das je meine Phantasie befeuert hat!«
    Twisk lächelte und schaute ihn durch halb gesenkte Wimpern an. »Eure Bemerkungen sind ermutigend, aber sie gehen Euch so leicht von der Zunge, daß ich mich frage, ob sie wahrhaftig Eurer tiefsten Überzeugung entspringen. Können sie wirklich aufrichtig gemeint sein?«
    »Und wenn ich gar aus Stein wäre, wäre ich gleichwohl von Eurer Schönheit überzeugt! Wenngleich meine Stimme dann vielleicht weniger melodisch klänge.«
    Twisk lachte leise und streifte mit der Schulter ganz leicht die von Sir Pellinore. »Was das Glück anbelangt, das Ihr womöglich in diesem Wald zu finden hofft: Der Oger Gois hat sich dreißig Tonnen Gold zusammengeraubt und -gerafft und es in seiner Eitelkeit dazu verwendet, ein monumentales Standbild von sich zu erschaffen. Der Oger Carabara besitzt eine Krähe, die zehn Sprachen spricht, das Wetter vorhersagt und des Würfelspielens in einem solchen Maße kundig ist, daß sie große Summen von jedem gewinnt, mit dem sie spielt. Der Oger Throop ist Gebieter über ein Dutzend Schätze, unter anderem über einen Wandbehang, der täglich ein neues Motiv aufweist, ein Feuer, das ohne Brennstoff brennt, und ein Bett aus Luft, auf welchem er in aller Bequemlichkeit ruht. Einem Gerücht zufolge nahm er einem flüchtigen Mönch einen Kelch ab, der den Christen heilig ist, und viele brave Rittersmänner aus der ganzen Christenheit haben seither versucht, Throop dieses Gefäß wieder zu entreißen.«
    »Und wie ist es ihnen ergangen?«
    »Nicht gut. Manche fordern Throop zum Kampf heraus; für gewöhnlich werden sie von zwei Goblinrittern gemetzelt. Andere, die Geschenke mitbringen, werden in die Burg Doldil eingelassen, aber mit welchem Ergebnis? Sie enden allesamt entweder in Throops großem schwarzen Suppentopf oder in einem Käfig, wo sie Throop und alle seine drei Köpfe beim Speisen erheitern müssen. Sucht Euer Glück anderswo; das ist mein Rat.«
    »Ich habe das Gefühl, daß ich das wunderbarste Glück, das die Welt zu bieten hat, hier auf dieser Lichtung gefunden habe«, sagte Sir Pellinore.
    »Das ist eine holde Gesinnung.«
    Sir Pellinore ergriff Twisks zierliche Hand. »Ich würde liebend gern diesen Moment des Glücks vertiefen, hätte ich nicht solch große Ehrfurcht vor Eurer elfischen Schönheit und auch vor Eurer Elfenmagie.«
    »Eure Befürchtungen sind absurd«, sagte Twisk.
    Und so tändelten die beiden denn eine Weile auf der Lichtung, bis sie schließlich ermattet waren.
    Twisk kitzelte Sir Pellinores Ohr mit einem Grashalm. »Und wenn Ihr diese Lichtung verlaßt, wohin werdet Ihr Euch dann wenden?«
    »Vielleicht nach Norden, vielleicht nach Süden. Vielleicht werde ich Throop in seiner Höhle aufsuchen und seine Missetaten ahnden und ihn auch seines Reichtums berauben.«
    Twisk schrie traurig: »Ihr seid sowohl tapfer als auch unerschrocken, aber Ihr würdet nur das schreckliche Los all der andern teilen!«
    »Gibt es keinen Weg, diese böse Kreatur zu besiegen?«
    »Ihr könnt vielleicht ein wenig Zeit mit Hilfe einer List gewinnen, aber am Ende wird er Euch seinerseits überlisten.«
    »Was hat es auf sich mit der List?«
    »Erscheint vor Burg Doldil mit einem Geschenk. Er muß Euch dann seine Gastfreundschaft anbieten und Euch Euer

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