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Lyonesse 3 - Madouc

Titel: Lyonesse 3 - Madouc Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Vance
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Banner, die die Wappen von Troicinet, Dascinet, Nord- und Süd-Ulfland in sich vereinten. Sie ritten hundert Schritt weit hinaus auf die Ebene, dann zügelten sie ihre Pferde und warteten im strahlenden Sonnenlicht vor dem Hintergrund der grauschwarzen Böschung und der dräuend aufragenden Festung.
    Die dautische Kolonne hielt fünfzig Schritt vor ihnen an. Nach etwa einer Minute, während der beide Parteien regungslos verharrten, löste sich der dautische Herold aus seiner Gruppe und kam auf seinem weißen Pferd nach vorn geritten. Fünf Schritte vor Duirdry brachte er sein Reittier zum Stehen.
    Von der Brustwehr aus sahen Dhrun und Aillas, wie der dautische Herold die von Herzog Claractus diktierte Botschaft vortrug. Duirdry hörte zu, gab eine knappe Erwiderung, machte kehrt und ritt zurück in die Festung. Kurz darauf erschien er wieder auf der Terrasse und erstattete Bericht.
    »Herzog Claractus entbietet Euch seinen Gruß. Er spricht mit der Stimme von König Audry, und seine Botschaft lautet wie folgt: ›In Anbetracht der freundschaftlichen Beziehungen, welche zwischen den Königreichen Troicinet und Dahaut herrschen, begehrt König Audry, daß König Aillas seinen Übergriff auf das Territorium von Dahaut zügig beendet und sich auf die anerkannten Grenzen der Ulflande zurückzieht. Indem König Aillas dies tut, wird er diesen Übelstand, der einen Quell tiefer Besorgnis für König Audry darstellt, beseitigen und ihn zugleich der Fortdauer der harmonischen Beziehungen versichern, welche jetzt zwischen den beiden Reichen herrschen.‹ Und in seinem eigenen Namen fordert Herzog Claractus Euch auf, seiner Kompanie nun unverzüglich die Tore zu öffnen, damit er die Festung in Besitz nehmen könne, wie es seine Pflicht und sein gutes Recht sei.«
    »Geht zu ihm«, sagte Aillas, »und bescheidet ihm, daß er die Festung Poëlitetz mit einer Eskorte von zwei Mann betreten darf und daß ich ihm Audienz gewähren werde. Alsdann bringt ihn in die niedrige Halle.«
    Wieder verließ Duirdry die Terrasse. Aillas und Dhrun begaben sich hinunter in die niedrige Halle: ein düsterer Raum von geringen Ausmaßen, der in den Stein des Kliffs gehauen war. Eine kleine Leibung gab Ausblick auf die Ebene; eine Tür führte auf einen Altan fünfzig Fuß über dem Appellhof auf der rückwärtigen Seite des Ausfalltors.
    Auf Geheiß von Aillas postierte sich Dhrun in einem Vorraum vor der Halle; hier erwartete er die dautische Abordnung.
    Herzog Claractus erschien ohne Verzug, begleitet von Sir Wittes und Sir Agwyd. Claractus marschierte gewichtig in das Zimmer und blieb stehen: ein hochgewachsener Mann von massiger Gestalt und schwarzem Haar, mit einem kurzen schwarzen Bart und strengen schwarzen Augen in einem harten, düsteren Gesicht. Claractus trug einen stählernen Kriegshelm und einen Umhang aus grünem Samt über einem Kettenhemd; an seinem Gürtel baumelte ein Schwert. Sir Wittes und Sir Agwyd waren ähnlich ausgerüstet.
    Dhrun sprach: »Euer Gnaden, ich bin Dhrun, Prinz des Königreichs. Eure Audienz bei König Aillas wird informell sein und ist daher keine passende Gelegenheit für die Zurschaustellung von Waffen. Ihr könnt eure Helme absetzen und eure Schwerter auf den Tisch legen, in Einklang mit den landläufigen Richtlinien der Ritterlichkeit.«
    Herzog Claractus schüttelte kurz und ruckartig den Kopf. »Wir sind nicht hier, um Audienz bei König Aillas zu erheischen; das wäre allein in seinem eigenen Herrschaftsbereich angemessen. Er ist hier lediglich Besucher eines Herzogtums innerhalb des Königreiches von Dahaut, und selbiges Herzogtum wird von meiner Person regiert. Ich bin hier der Oberherr, und das Protokoll ist mithin ein anderes. Ich erachte diese Zusammenkunft als eine Waffenstillstandsunterhandlung. Unser Gewand ist in jeder Hinsicht angemessen. Führt uns nun zum König.«
    Dhrun schüttelte höflich den Kopf. »In diesem Fall werde ich Euch die Botschaft von König Aillas ausrichten, und Ihr könnt ohne weitere Umstände zu Eurer Abteilung zurückkehren. Hört gut zu, denn dies sind die Worte, die Ihr König Audry übermitteln müßt.
    König Aillas weist darauf hin, daß die Ska die Feste Poëlitetz über eine Zeitspanne von zehn Jahren in Besitz hielten. Darüber hinaus kontrollierten die Ska die Gebiete oberhalb des Langen Dann. Während all dieser Zeit erfuhren sie weder Protest noch gewaltsamen Widerstand von König Audry oder von Euch oder von irgendeiner anderen dautischen Kraft. Gemäß den

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