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Lyras Leidenschaft

Lyras Leidenschaft

Titel: Lyras Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lora Leigh
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auf der Treppe unwiderruflich klar geworden, als sein Körper auf ihrem gelegen und er seine Menschlichkeit verloren hatte. Seinen Glauben an sich als Mann, nicht als Tier.
    Ein Widerhaken.
    Er schloss die Augen, als Verbitterung ihn überwältigte.
    Er ignorierte den lustvollen Schauer bei der Erinnerung an das, was er empfunden hatte.
    Oh Gott, der Genuss. Es war anders gewesen als alles, was er erwartet hatte. Die Verlängerung hatte sich als hoch empfindlich erwiesen, während er in orgastischer Wonne bebend und pulsierend seinen Samen in sie ergossen hatte.
    Er atmete tief ein und verzog das Gesicht beim Gedanken an sein noch immer erigiertes Glied. Er hatte so eine Vorahnung, dass er vom Gefühl ihrer seidenen Tiefe niemals genug kriegen würde, Paarungsrausch hin oder her.
    Er strich Lyra mit der Hand übers Haar, und seine Finger spielten mit den weichen Strähnen, während er es genoss, dass sie sich voller Vertrauen an ihn kuschelte.
    Sie war warm. Kostbar. Sie war ein Geschenk für ihn, das er sich niemals hätte träumen lassen.
    Und sie mochte ihn. Er wusste, dass sie sich wenigstens ein bisschen zu ihm hingezogen fühlte, wenn auch nicht so sehr wie er zu ihr. Verdammt, er hatte sich schon in den ersten paar Monaten in sie verliebt, nachdem er sie kennengelernt hatte. Er hatte sofort gewusst, dass es Liebe war. Er hatte gewusst, dass der Beschützerinstinkt, die Freude und das pure Glück, das sie in ihm auslöste, nichts anderes sein konnten.
    Er wollte sie an sich drücken, sie in die Arme schließen und die Welt da draußen für immer von ihr fernhalten. Aber er wusste, dass das in der Realität nicht möglich war. Er konnte sie nur jetzt im Moment in den Armen halten und abwarten, wie sie reagieren würde, wenn sie aufwachte.
    Und das machte ihm Angst.
    Würde sie angewidert sein?
    Verdammt, natürlich würde sie das. Welche gesunde, vernünftige Frau könnte so leicht etwas so Animalisches akzeptieren? So außerhalb der Normen all dessen, was sie als menschlich kannte?
    Er spürte, wie sie leicht ihre Position änderte, und unterdrückte ein ungeduldiges Grollen der Begierde, als sie mit dem Bein über seinen Schenkel strich und mit dem Knie beinahe die gespannte Haut seiner Hoden berührte.
    Du lieber Himmel, machte sie ihn heiß. Und das schrieb er nicht dem Paarungsrausch zu. Er hatte schon bei seiner ersten Begegnung mit ihr gemerkt, wie sie auf ihn wirkte.
    Sie seufzte an seiner Brust. Der schwache, leise Ton schnitt ihm ins Herz, während ihre Hand über seine Brust strich. Er erstarrte und hielt fast den Atem an, als sie die Bewegung wiederholte und ihr Körper sich anspannte.
    »Woher kommt das?« Ihre Finger deuteten auf die fast unsichtbaren Linien der Narben, die sich auf seiner Brust kreuzten.
    »Training.« Er hoffte, sie würde es dabei bewenden lassen. Betete, dass sie nicht weiterfragen würde.
    »Was für ein Training?« Sie hob nur leicht den Kopf und öffnete ihre schläfrigen Augen, doch ihr Blick war so forschend wie immer.
    Er hätte wetten können, dass sie ihren Vater regelmäßig in den Wahnsinn trieb. Sie war zu neugierig, zu eigensinnig und zu sehr darauf versessen, die Antworten zu bekommen, nach denen sie verlangte.
    »Einfach ein Training, Lyra«, antwortete er schließlich. »Manchmal war ich nicht der brave kleine Soldat, der ich hätte sein sollen.«
    Sie hörte die Bitterkeit in seiner Stimme und zuckte bei ihrem Klang zusammen.
    Ihre Finger strichen wieder über die rauen Narben, während ihr Blick seinem begegnete. Ein Blick, der Zorn ausdrückte. Sie zornig zu machen war nicht seine Absicht gewesen. Er wollte sie nur vor dem Wissen um das bewahren, was ihm in jenen Jahren widerfahren war. Es gab keinen Grund, dass sie von der Brutalität und Grausamkeit derer erfuhr, die ihn erschaffen hatten.
    »Ich hoffe, sie sind tot.« Ihr schroffer Ton überraschte ihn ebenso wie die rachsüchtige Wut in den schönen Augen, mit denen sie ihn ansah. »Wer auch immer das war, ich hoffe, du hast ihn getötet.«
    Das hatte er. Aber er war nicht gerade stolz darauf.
    Doch er war stolz auf dieses kleine Zeichen ihres Beschützerinstinkts. Sie war zornig darüber, was man ihm angetan hatte, nicht darüber, was er getan hatte.
    »Es ist vorbei. Nur das zählt.« Er berührte ihre Wange und staunte wieder einmal über diese Frau – wie damals, als er sie zum ersten Mal gesehen hatte.
    Sie schnaubte, was zwar kein sehr damenhaftes Geräusch war, ihn aber nicht ernsthaft

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