Lyras Leidenschaft
überraschte, da ihr Gesichtsausdruck deutlich machte, dass sie nicht seiner Meinung war.
»Ich muss unter die Dusche.« Widerstrebend löste sie sich schließlich von ihm.
»Ich zeige dir die Dusche und hole dir ein Hemd von mir, das du anziehen kannst.« Er stand aus dem Bett auf, nahm sie in die Arme und hob sie hoch.
Sie klammerte sich an seine Schultern und blickte überrascht zu ihm auf.
»Du bist so zart.« Und sie war federleicht. »Vielleicht solltest du es mit einem Bad versuchen, um den Schmerz zu lindern. Ich hab ein paar Epsom-Salze, mit denen du dich gleich besser fühlen wirst.«
Jonas hatte ihm erklärt, dass ein heißes Bad sich besser eignete als eine Dusche, um den Schmerz zu lindern und auch den sich neu anbahnenden Rausch ein wenig zu verzögern.
Tarek kannte Lyras Geruch und konnte die Veränderung feststellen, während der Prozess des Eisprungs weiter voranschritt. Die Pille, die sie genommen hatte, konnte gegen den Rausch nichts ausrichten, sondern nur gegen das Endergebnis des Eisprungs. Es würde kein Ei geben, und damit keine Empfängnis. Er ignorierte sein leise aufkommendes Bedauern bei diesem Gedanken.
»Und ich habe Hunger«, informierte sie ihn. »Aber ich will keine solchen ekligen Hamburger mehr. Ich will richtiges Essen.«
Er setzte sie im Bad ab und sah sie fragend an. »Zum Beispiel?«
»Ich rufe bei Liu’s an. Sie kann einen ihrer Jungs mit dem Essen vorbeischicken.« Lyra schaute sich in dem großen Bad um, bevor sie Tarek nachdrücklich ansah.
Es war eine Aufforderung zu gehen. Ihr Blick war unmissverständlich. Aber noch würde er sie nicht allein lassen.
»Sag mir, was du willst, und ich lasse es von einem Freund abholen«, schlug er stattdessen vor. »In der jetzigen Situation würde ich lieber niemanden ins Haus lassen, den ich nicht kenne.«
Ein leichtes Zittern lief durch ihren Körper, während sie den Blick einen Moment von ihm abwandte und tief einatmete.
»In Ordnung. Das kann ich verstehen. Hauptsache, ich bekomme mein chinesisches Essen.«
Er hörte genau zu, als sie ihm ihre Bestellung auftrug, und musste dabei ein Lächeln unterdrücken. Es hätte gereicht, um eine ganze Armee zu verköstigen. Sie hatte verdammtes Glück, dass er ein nahezu unfehlbares Gedächtnis hatte.
»Nimm jetzt dein Bad. Ich rufe Jonas an und lasse das Essen abholen. Bis du fertig bist, sollte es hier sein.«
Er konnte die Hitze riechen, die sich in ihr aufstaute, und wollte ihr Zeit geben, das Essen zu genießen.
»Danke. Und jetzt geh.« Sie gab ihm mit einer grazilen Handbewegung ein Zeichen zu verschwinden. »Ich kann dich jetzt hier nicht mehr brauchen.«
Er zuckte kurz zusammen bei ihrem strengen Gesichtsausdruck, aber er tat, was sie verlangte. Und er betete. Betete, dass sie ihm vergeben hatte, weil er mehr ein Tier war als der Mann, den sie seiner Ansicht nach brauchte.
»Ich muss nach Hause, um ein paar Klamotten und noch andere Sachen zu holen.« Lyra fand ihr Nachthemd und den Morgenmantel ordentlich gefaltet auf dem Trockner im Waschraum, nachdem sie das bestellte chinesische Essen verspeist hatten.
Ihr Hunger war gestillt, aber mehr auch nicht. Die stetig wachsende Lust, die sich in ihrem Körper anbahnte, würde sie noch an den Rand des Wahnsinns treiben. Sie kribbelte in ihren Brüsten und zuckte in ihrem Schoß. Und Lyra sehnte sich schmerzlich nach Tareks Küssen – im wahrsten Sinne des Wortes. Sie war sicher, dass keine Droge so süchtig machen konnte wie seine Küsse.
»Du kannst das Haus noch nicht verlassen, Lyra.« Seine Stimme duldete keinen Widerspruch.
Okay, ein Mann konnte echt sexy sein, wenn er dominant war, besonders dieser Mann. Aber sie war jetzt nicht in der Stimmung dazu. Sie wollte ihn, aber sie würde ihn ganz bestimmt nicht um Sex bitten. Und weil sie wusste, dass er ihre Erregung riechen konnte, wusste sie auch, dass ihm der Hunger, der sich in ihr aufbaute, nicht entgangen sein konnte.
Sie drehte sich langsam um und drückte die gefalteten Kleider an ihre Brüste.
»Mir egal. Ich brauche saubere Klamotten und Zeit zum Nachdenken …«
Ein bitteres Lächeln erschien auf seinen Lippen, während sich in seinem Blick ein wütender Schmerz zeigte.
»Du hattest Zeit nachzudenken, bevor du dich entschieden hast, dich von mir küssen zu lassen.«
Sie schüttelte den Kopf, als sie den Zorn in seiner Stimme hörte.
»Nicht darüber«, informierte sie ihn entschlossen. »Ich muss gewisse Dinge regeln, Tarek. Das hier hat mein Leben
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