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M: Ein Tabor Süden Roman (German Edition)

M: Ein Tabor Süden Roman (German Edition)

Titel: M: Ein Tabor Süden Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Friedrich Ani
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»Mario Klinke heißt der Wirt, er hatte früher ein Lokal in Weimar, geboren ist er in Erfurt. Den Kollegen liegen mehrere Anzeigen wegen Ruhestörung und Verstöße gegen das Nichtraucherschutzgesetz vor, besonders im Zusammenhang mit Fußballspielen. Das Lokal gilt als beliebter Treff bei Anhängern von 1860, die neigen schon mal zu Ausfällen, speziell bei Niederlagen, verständlicherweise. Allerdings ist seit einem Jahr Ruhe, steht hier. Der Wirt hat alle Strafen bezahlt und seinen Laden anscheinend jetzt im Griff. Versammlungen rechter Gruppierungen haben dort bisher nicht stattgefunden, wie mir bestätigt wurde.«
    Er zupfte sich an der Nase und sah von einem zum anderen. Patrizia starrte demonstrativ den Tisch an, Süden sah zur Wand. Nur Edith Liebergesell erwiderte den Blick des Kommissars. »Würde man Ihnen die Wahrheit sagen, wenn der Verfassungsschutz oder das LKA in dieser Sache tätig wären?«, fragte sie.
    »Möglicherweise.« Franck lehnte sich zurück, strich sich mit dem Finger über die Nase und dachte nach. »Passen Sie auf, dass Sie sich nicht verzetteln und verrennen. Entscheidend ist, dass wir die Leute finden, die Ihren Kollegen so zugerichtet haben, und das bedeutet, wir müssen den Weg rekonstruieren, den er an diesem Nachmittag zurückgelegt hat, Meter für Meter, Stunde für Stunde.«
    »Er war in dem Lokal«, sagte Süden. »Er redete mit Mia Bischof, der Wirt hat ihn gesehen und vielleicht ein weiterer Gast. Er hat das Lokal gegen zwanzig Uhr verlassen, das hat Mia Ihnen gegenüber behauptet. Ob das stimmt, wissen wir nicht. Und er muss unmittelbar nach Verlassen des Bergstüberls überfallen und verschleppt worden sein.«
    »Das sind Spekulationen, Herr Süden.«
    »Das sind keine Spekulationen. Wäre Kreutzer später überfallen worden, hätte er inzwischen sein Handy eingeschaltet und uns angerufen.«
    »Warum hatte er es überhaupt ausgeschaltet?«
    »Er war vorsichtig«, sagte Edith Liebergesell, bevor Süden antworten konnte. »Wir schalten unsere Handys immer aus, wenn wir im Einsatz sind. Und Herr Kreutzer ist ein sehr umsichtiger Detektiv.«
    »Er kann keine hundert Meter zurückgelegt haben«, sagte Süden.
    »Könnte es nicht sein, dass er einfach vergessen hat, das Handy einzuschalten?«
    »Nein«, sagte Patrizia. Der Kommissar sah sie überrascht an. Er hatte nicht mehr damit gerechnet, dass sie noch ein Wort an ihn richten würde. »Herr Süden hat recht, Herr Kreutzer muss aus der Kneipe gekommen sein, dann haben sie ihn gepackt, in ein Auto gezerrt und zum Hasenbergl gebracht.«
    »Warum ausgerechnet dorthin, Frau Roos?«
    Genervt von seiner Art, zuckte sie mit den Achseln und starrte wieder auf den weißen Tisch.
    »Wir werden es herausfinden«, sagte der Kommissar. »Wir werden alles herausfinden. Klar ist, dass die Täter ihn nicht vor der Kneipe zusammengeschlagen haben. Es war also vermutlich so, wie Sie sagen, Frau Roos, die Täter haben ihn in ein Auto gebracht und sind weggefahren. Aber die Grundfrage bleibt, und Sie alle haben mir noch keine befriedigende Erklärung dafür gegeben: Warum ist das alles passiert? Wer hat den Auftrag erteilt? Ein alter Mann verlässt eine gewöhnliche Kneipe in Neuhausen, acht Uhr abends. In der Kneipe ist nichts vorgefallen, nichts, von dem wir wissen. Er kommt nach draußen, schlägt irgendeine Richtung ein, wahrscheinlich, wie Sie auch sagen, die zur U-Bahn-Station. Nibelungenstraße, Wendl-Dietrich-Straße, Winthirstraße, egal, welchen Weg er einschlägt, er ist nicht allein unterwegs. Das ist ein belebtes Viertel, und von der Kneipe bis zum Rotkreuzplatz, wo die U-Bahn ist, sind es zehn Minuten, wenn man langsam geht.«
    »Kinder verschwinden am helllichten Tag in einer Stadt«, sagte Edith Liebergesell.
    »Ja, das passiert, und es ist grausam. Aber Herr Kreutzer hätte sich wehren können. Inwieweit er das getan hat, können wir noch nicht sagen angesichts seiner insgesamt sehr schweren Verletzungen. Nächste Frage: Haben die Täter auf ihn gewartet? Woher wussten Sie, wann er das Lokal verlässt?«
    »Jemand aus dem Bergstüberl hat sie informiert, ist doch logisch«, sagte Patrizia.
    »Oder jemand aus dem Stüberl ist ihm gefolgt«, sagte Süden.
    Der Kommissar beugte sich über den Tisch. »Wer?«
    Nach einem Schweigen sagte Süden: »Wir wissen es nicht.«
    Franck lehnte sich wieder zurück. »Nein. Der Wirt kann es nicht gewesen sein, Mia Bischof auch nicht. Was bedeutet das?«
    »Mia hat Sie angelogen.« Edith

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