Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Mabel Clarence 03 - Schatten ueber Allerby

Mabel Clarence 03 - Schatten ueber Allerby

Titel: Mabel Clarence 03 - Schatten ueber Allerby Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebecca Michele
Vom Netzwerk:
„Die Blume kann jeder aufs Grab gelegt haben – Bekannte, vielleicht eine Freundin.“
    „Und ist dafür extra in das Gewächshaus auf Allerby eingedrungen, um die Rose dort zu schneiden?“ Mabel schüttelte den Kopf. „Er oder sie hätte die Blume in einem Geschäft kaufen können. Denken Sie außerdem an die Worte auf der Schleife. Sie wollten, dass ich Ihnen alles sage, allerdings glauben Sie mir schon wieder nicht.“
    „Also gut.“ Warden fuhr sich mit der Hand über die Stirn. „So langsam finde ich mich damit ab, Inspektor Craddock immer ähnlicher zu werden.“
    „Inspektor Craddock?“ Mabel musste einen Moment lang überlegen, dann hellte sich ihr Gesicht auf. Warden meinte den Polizisten aus den Miss-Marple-Verfilmungen mit der unvergessenen Margaret Rutherford, der – ähnlich wie Warden – die ältere Dame zunächst auch als senil hingestellt hatte, später seine Meinung aber hatte revidieren müssen.
    „Nun, zwischen Ihnen und Craddock besteht doch ein großer Unterschied“, sagte Mabel. „Ebenso ist Doktor Daniels von einem ganz anderen Format als Mr Stringer, und ich bin weit davon entfernt, mich mit der großartigen Jane Marple zu vergleichen. Davon mal abgesehen, war Mr Stringer in Agatha Christies Romanen gar nicht vorgesehen, seine Rolle wurde nur für die Verfilmungen mit Margaret Rutherford hinzugefügt, da er der Ehemann der Schauspielerin war.“
    „Was Sie nicht alles wissen.“ Obwohl Warden das Thema aufgeworfen hatte, zeigte er kein Interesse an Mabels Ausführungen, denn er sagte ernst: „Wir befinden uns hier aber nicht in einem Roman oder Film, liebe Miss Clarence, sondern in der grausamen Realität. Da draußen läuft ein Mörder frei herum, wahrscheinlich in unmittelbarer Nähe von Allerby House. Da ich weiß, dass ich Sie nicht davon abhalten kann, Ihre Nase in Dinge zu stecken, die Sie nicht das Geringste angehen, wähle ich das ­kleinere Übel und erteile Ihnen hiermit die Erlaubnis, sich ein wenig umzuhören und ihre Augen offen zu halten. Aber nur unter der Voraussetzung, dass Sie sich nicht wieder selbst in Gefahr bringen. Ich erwarte, über alles sofort informiert zu ­werden. Und keine Alleingänge! Haben Sie das verstanden, Miss Clarence?“
    „Natürlich, Sie haben ja laut genug gesprochen“, antwortete Mabel und stand auf. „Wenn Sie mich jetzt bitte entschuldigen würden. Captain Douglas wird sich fragen, warum mich die Polizei so lange festhält.“
    „Ich bin sicher, Sie werden alle Bedenken schnell ausräumen“, sagte Warden und begleitete Mabel zur Tür. Bevor er diese öffnete, griff er nach Mabels Arm – etwas, was er noch nie zuvor getan hatte – und sah sie eindringlich an. „Passen Sie auf sich auf, verstanden? Sie haben meine Mobilfunknummer, unter der ich Tag und Nacht erreichbar bin.“
    Mabel versprach, sich regelmäßig bei ihm zu melden. Ihr selbst war ja auch entschieden wohler, wenn sie die Polizei auf ihrer Seite hatte. Erst auf der Straße wurde ihr bewusst, dass sie jetzt ganz offiziell auf Allerby ermitteln durfte. Sie war gespannt, was Victor zu dieser neuen Entwicklung sagen würde. Wenn sie sich beeilte, konnte sie den Freund noch im Three Feathers antreffen, wo er sonntags immer den Lunch einnahm.

    Zuerst glaubte Victor, Mabel wolle ihn auf den Arm ­nehmen, als sie ihm von den gestrigen Ereignissen und dem Gespräch mit Warden erzählte.
    „Was hat der Mann eingeworfen?“, spöttelte er. „Das muss eine starke Droge sein. Oder war er im Dienst gar betrunken?“
    Mabel lachte. „Das dachte ich zuerst auch, aber Warden meint es tatsächlich ernst. Er möchte, dass ich mich weiterhin als Pflegerin um Captain Douglas kümmere – so lange, bis der Mordfall aufgeklärt ist.“
    Victor runzelte die Stirn. „Dann wird es wohl nichts damit werden, dass Sie nächste Woche wieder in Lower Barton sind?“
    „Außer, es gelingt uns, den Täter früher zu ­überführen“, entgegnete Mabel bestimmt. „Sie wollten nächste Woche doch noch mal nach Allerby rauskommen, nicht wahr? Vielleicht habe ich dann schon neue Erkenntnisse, mög­licherweise sogar herausgefunden, wer der Tote ist.“
    „Mir gefällt das nicht“, murmelte Victor. „Ganz und gar nicht.“
    „Keine Angst, Victor, ich passe auf mich auf.“ Mabel sah auf ihre Uhr und stand auf. „Jetzt muss ich mich aber ­beeilen, sonst glaubt Jane Carter-Jones noch, die Polizei hätte mich verhaftet. Sie war ohnehin schon skeptisch, weil Warden mich aufs Revier bestellt

Weitere Kostenlose Bücher