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Mabel Clarence 03 - Schatten ueber Allerby

Mabel Clarence 03 - Schatten ueber Allerby

Titel: Mabel Clarence 03 - Schatten ueber Allerby Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebecca Michele
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hatte. Aber ich werde mir schon eine entsprechende Begründung einfallen lassen.“
    Mabels unbekümmerte Worte konnten Victors Sorgenfalte auf der Stirn nicht glätten. Obwohl er es begrüßte, dass Chefinspektor Warden bereit war, Mabels Hilfe in Anspruch zu nehmen, fürchtete er, die Freundin könnte wieder in Lebensgefahr geraten. Da Victor aber wusste, er würde Mabel nicht davon abhalten können, nach Allerby zurückzukehren, war es besser, ein Auge auf sie zu haben.
    „Ich begleite Sie noch zum Wagen“, sagte er. „Und übermorgen komme ich nach Allerby. Bis dahin melden Sie sich täglich bei mir, ja? Entweder per Mail oder Sie rufen mich an. Wenn ich bis spätestens sechs Uhr am Abend nichts von Ihnen höre, informiere ich unverzüglich Warden.“
    „Ist das nicht ein wenig übertrieben?“, sagte Mabel und schüttelte den Kopf. „Keiner ahnt, dass ich nicht ausschließlich wegen der Pflege des Captains auf Allerby bin.“
    Mabel teilte Victors Bedenken nicht. Sie konnte es kaum abwarten, weitere Nachforschungen anzustellen, und hatte auch schon eine Idee, was sie als Nächstes tun wollte. Die kleine Erinnerung an die Fotografie auf dem Flügel im Salon hatte sie zu einer Vermutung veranlasst, die sie mit Victor aber noch nicht teilen wollte. Vielleicht war es ein Hirngespinst; außerdem würde Victor nur versuchen, es ihr auszureden. Obwohl ein Mord etwas Schreckliches war, fühlte sich Mabel seit den neuen Ereignissen voller Elan und war gespannt, was die kommenden Tage bringen würden. Sie versprach Victor jedoch, sich jeden Abend zu melden. Dann beeilte sie sich, nach Allerby House zurückzukehren.

11. Kapitel

    Kaum hatte Mabel Allerby House betreten, wurde sie auch schon durch Angela, die aufgrund des Mordes am Vortag auf ihren freien Tag verzichtet hatte, unverzüglich zu Lady Jane zitiert.
    „Sie ist schrecklich nervös“, flüsterte Angela, als hätte sie Angst, Jane Carter-Jones könne sie belauschen. „Ich an Ihrer Stelle würde sofort zu ihr gehen.“
    In aller Ruhe legte Mabel den Mantel ab und ging gemessenen Schrittes zum Arbeitszimmer. Nach einem kurzen Klopfen trat sie ohne Aufforderung ein. Sie hatte sich genau überlegt, was sie Lord Douglas’ Schwester sagen würde.
    Lady Jane hielt sich nicht mit langen Vorreden auf. „Was wollte die Polizei von Ihnen? Stehen Sie etwa unter Verdacht?“
    „Mitnichten!“, wehrte Mabel ab. „Chefinspektor Warden wollte lediglich mein Alibi überprüfen, und ich musste so lange warten, bis das geschehen war. Ich sagte bereits ­gestern Abend, dass ich Bekannte in Lower Barton besucht hatte und zur fraglichen Zeit, also als der Mord stattfand, weder auf noch in der Nähe von Allerby gewesen war.“
    „Ich hoffe, Ihr Alibi wurde bestätigt!“ Lauernd blickte Lady Jane Mabel an. „Sollte auch nur der Hauch eines Verdachtes auf Ihnen liegen, müssen Sie sofort gehen. Wir können uns einen solchen Skandal nicht erlauben.“
    „Selbstverständlich wurde mein Alibi überprüft und bestätigt. Der Chefinspektor meinte, die Sache sei für mich somit erledigt. Sie können ihn gern anrufen und sich von meinen Worten überzeugen.“
    Jane Carter-Jones schloss für einen Moment die Augen und amtete tief ein und aus. „Es ist schrecklich, was geschehen ist. Erst nimmt sich meine Schwägerin das Leben und jetzt dieser Mord! Und dann noch ein Ausländer und in unserem Park! Meinen Bruder hat das so sehr mitgenommen, dass ich heute Vormittag den Arzt rufen musste. Doktor Kellerman hat ihm eine Spritze gegeben, Rezepte für neue Medikamente ausgestellt und alles für Sie aufgeschrieben. Am besten fahren Sie gleich morgen nach Fowey, um die Medizin zu besorgen; heute am Sonntag können Sie leider nichts mehr bekommen.“
    „Selbstverständlich, Lady Jane.“
    „Sie finden die Pharmazie bei Boots in der Fore Street“, fuhr Jane Carter-Jones fort. „Mein Bruder darf sich unter keinen Umständen aufregen; sorgen Sie also dafür, dass er heute nicht mehr gestört wird.“
    „Die Polizei wird weitere Fragen an ihn haben“, wandte Mabel ein, doch Lady Jane winkte ab.
    „Das lassen Sie nur meine Sorge sein, ich werde mit denen schon fertig.“ Sie rang die Hände. „Ein Mord auf Allerby! Das hat es in der Geschichte des Hauses noch nie gegeben, und in früheren Zeiten ging es hier nicht immer ruhig zu. Ein Mord jedoch … also nein …“
    Mabel war froh, sich zurückziehen zu können, denn sie wollte in Ruhe nachdenken. Nach der Spritze des Arztes schlief

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