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Mabel Clarence 03 - Schatten ueber Allerby

Mabel Clarence 03 - Schatten ueber Allerby

Titel: Mabel Clarence 03 - Schatten ueber Allerby Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebecca Michele
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haben, es passt alles irgendwie zusammen.“ Victor gab sich geschlagen. Er wusste, dass er gegen Mabel ohnehin nicht ankam. Da war es immer noch besser, sie zu begleiten, bevor sie allein etwas tun würde, das sie in Gefahr bringen könnte.
    Erneut war der Himmel wolkenverhangen, und der Regen hatte den Waldboden aufgeweicht. Mabel und Victor, beide in praktische wasserdichte Wachsjacken gekleidet, waren allein, denn bei diesem Wetter unternahm niemand freiwillig einen Waldspaziergang.
    Victor brauchte weniger als dreißig Sekunden, um das einfache Schloss mit einem Draht zu öffnen. Zwar hatte er mit Hausarbeit und Kochen nichts am Hut, dafür war er aber handwerklich sehr geschickt und erledigte die ­meisten Arbeiten an seinem Haus selbst.
    „Hätte das andere Zeugs nicht mitnehmen müssen. Das einfache Schloss hätten selbst Sie mit einer Haarnadel aufbekommen.“
    „Oh, ich glaube kaum.“ Schelmisch lächelnd griff Mabel sich in ihr kurz geschnittenes Haar. „Ich besitze keine Haarnadeln, denn ich trage mein Haar immer offen, falls Sie das noch nicht bemerkt haben sollten.“
    Victor rollte mit den Augen und sagte: „War doch nur ein Beispiel.“ Dann öffnete er die Tür. „Bitte, nach Ihnen.“
    Abgestandene Luft schlug ihnen entgegen. Victor knipste die mitgebrachte Taschenlampe an, denn sie ­wollten nicht riskieren, die Fensterläden zu öffnen, falls doch jemand vorbeikommen sollte. Im Lichtschein sah Mabel sich um. Das Innere der Jagdhütte war genau so, wie sie es sich vorgestellt hatte: Das Mobiliar war zwar alt, aber in einem guten Zustand. Es war alles da, was man brauchte – ein breites Bett, eine Kommode, ein Tisch mit vier ­Stühlen, ein bequemer Sessel, bunte Vorhänge vor den Fenstern und ein dazu passender Teppich auf den massiven Eichen­dielen. In einer Ecke stand ein schmiedeeiserner Ofen, dessen alt­modische Herdplatten blitzblank waren. Überhaupt sah die Hütte aus, als wäre sie erst kürzlich noch bewohnt gewesen.
    „Da, sehen Sie!“ Aufgeregt griff Mabel nach Victors Arm. „Leuchten Sie doch mal dahin.“
    Victor richtete den Strahl der Lampe auf das Bett, auf dem Decken und Kissen unordentlich in einer Ecke lagen. „Hier muss vor Kurzem noch jemand gewesen sein“, schlussfolgerte er. „Sieht aus, als hätte jemand die Hütte in Eile verlassen.“
    „Und die Spuren wurden noch nicht beseitigt“, ergänzte Mabel. „Wahrscheinlich hatte Angela bisher keine Zeit dazu. Wir müssen sehen, ob wir Hinweise dafür finden, dass der Ägypter hier lebte.“
    „Mabel …“ Victor zögerte. „Vermuten Sie tatsächlich, dass ausgerechnet der Ermordete hier wohnte und von der Haushälterin versorgt wurde?“
    „So sicher, wie jeden Morgen die Sonne aufgeht“, ­erwiderte Mabel entschlossen. „Wie ich Ihnen bereits sagte, gehe ich davon aus, dass der Fremde ein Ver­hältnis mit Michelle hatte. Um in ihrer Nähe zu sein, verbarg er sich hier, und Angela war eingeweiht. Es hätte zu großen Verdacht erregt, wenn Michelle mit Lebensmitteln in den Wald gegangen wäre; bei Angela fiel es niemandem auf.“
    „Außer Ihnen, Mabel.“ Victor kratzte sich nachdenklich am Kinn. „Ist das nicht ein wenig zu weit hergeholt? Vielleicht war er auch nur Angelas Liebhaber, den sie – aus welchen Gründen auch immer – vor der Öffentlichkeit ­versteckte. Außer der seltsamen Rose auf dem Grab haben Sie keinen Anhaltspunkt, dass Michelle ihrem Mann untreu war.“
    „Wir werden es herausfinden.“ Mabel stupste Victor in die Seite. „Also los, fangen wir an zu suchen.“
    Unschlüssig sah sich Victor in dem Raum um und fragte: „Wonach suchen wir eigentlich?“
    „Keine Ahnung. Wir werden es wissen, wenn wir es ­finden.“
    Sie zwinkerte Victor zu und die Anspannung fiel nun auch von ihm ab. Sicher, es war nicht richtig, in die Hütte einzubrechen und sie zu durchsuchen, andererseits hatte Mabel recht: Wenn sie feststellen wollten, ob der Unbekannte hier gewohnt hatte, blieb ihnen keine andere Wahl. Plötzlich kam Victor eine Idee.
    „Mabel, wäre es nicht doch besser, Warden zu informieren? Wenn der Mann hier war, dann müssten sich ­Fingerabdrücke finden lassen, die die Polizei mit denen der Leiche vergleichen könnte. Damit wäre die Sache geklärt.“
    Victors Überlegung war nicht von der Hand zu weisen, trotzdem schüttelte Mabel den Kopf.
    „Das dauert zu lange, und so ganz traue ich Wardens plötzlicher Aufgeschlossenheit nicht. Außerdem habe ich Ihnen noch gar nicht

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