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Mabel Clarence 03 - Schatten ueber Allerby

Mabel Clarence 03 - Schatten ueber Allerby

Titel: Mabel Clarence 03 - Schatten ueber Allerby Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebecca Michele
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Captain ausgerechnet Sie darum bitten? Das gehört nun wirklich nicht zu den Pflichten einer Pflegerin. Wenn er aber möchte, dass die Jagdhütte aufgeräumt wird, kümmere ich mich selbstverständlich darum. Sie haben genug zu tun, diese Arbeit müssen Sie sich nicht auch noch auf­bürden. Außerdem weiß ich im Augenblick nicht, wo sich der Schlüssel befindet, den muss ich erst suchen.“
    „Das ist sehr freundlich von Ihnen, Angela“, erwiderte Mabel. „In der Tat habe ich keine Lust, die Hütte aufzu­räumen, besonders nicht bei diesem Wetter. Außerdem ist es im Wald recht einsam, und so allein als Frau …“ Sie tat, als würde sie sich fürchten, und fuhr fort: „Da Captain Douglas jetzt ruht, ziehe auch ich mich in mein Zimmer zurück. Ich möchte ein paar Briefe schreiben.“
    „Ist recht“, entgegnete Angela nun wieder völlig unbefangen. „Kommen Sie zum Tee wieder herunter?“
    Mabel bejahte und verließ die Küche. Sie hatte ­erfahren, was sie wollte. In ihrem Zimmer holte sie ihr Handy aus der Tasche und drückte die Kurzwahltaste, unter der ­Victors Nummer gespeichert war.
    „Mabel! Ist alles in Ordnung?“, fragte er.
    „Ja, Victor, keine Sorge, aber ich brauche Ihre Hilfe.“ In knappen Sätzen erläuterte sie dem Tierarzt, was sie ­vorhatte; dabei sprach sie leise, obwohl sie allein im ­Zimmer war. Sicher war sicher. „Wenn Sie morgen also nach Allerby rauskommen, bringen Sie bitte alles mit.“
    „Ich weiß nicht, Mabel …“ Victor zögerte. „Wir sollten Chefinspektor Warden informieren, er könnte ja …“
    „Es ist nur ein Verdacht“, unterbrach Mabel ihn. „­Vielleicht irre ich mich, dann lacht Warden mich aus. ­Victor, seien Sie kein Hasenfuß, es kann gar nichts ­passieren. In den Wald kommt kein Mensch, uns wird ­niemand ­entdecken.“
    So leicht gab Victor nicht auf. „Sie haben Warden aber versprochen, ihn über alles zu informieren …“
    Erneut unterbrach Mabel den Freund: „Sofern sich neue Erkenntnisse ergeben, ja. Und dafür brauche ich eben Ihre Hilfe.“
    „Also gut“, gab Victor sich geschlagen. „Sonst ­versuchen Sie es wieder im Alleingang, was ich nicht verantworten kann. Bis morgen Mittag dann, und passen Sie auf sich auf, Mabel!“

    Nach dem Telefonat schaltete Mabel den Laptop ein, den sie immer in ihrem Zimmer aufbewahrte. Zuerst trug sie ordnungsgemäß die neuen Medikamente, die Doktor Kellerman Captain Douglas verordnet hatte, in die Liste ein, dann loggte sie sich ins Internet ein. Mit diesem Medium hatte sie inzwischen einige Erfahrung, außerdem hatte Lord Douglas ihr erklärt, sie könne nichts falsch machen.
    „Das Schlimmste wäre, dass Sie den Computer zum Absturz bringen oder versehentlich die Festplatte löschen“, hatte er gesagt. „Oder Sie verirren sich auf Seiten, die Sie lieber gar nicht sehen wollen. Dann drücken Sie einfach diesen Knopf hier.“
    „Dieses soziale Netzwerk … Facebook, nicht wahr?“ Mabel starrte auf den Bildschirm. „Wo finde ich das noch mal?“
    Sie brauchte ein paar Minuten, dann öffnete sich das Fenster einer Suchmaschine, die auf Facebook hinwies. Mabel zögerte, als sie las, dass sie sich erst anmelden musste, bevor sie weitere Informationen erhalten würde. Korrekt wie sie war, studierte sie ausgiebig die seitenlangen allgemeinen Geschäftsbedingungen, dann wagte sie den Schritt und tippte ihre Kontaktdaten ein. Als sie aufgefordert wurde, ein Foto hochzuladen, klickte sie das Feld weg. Das würde sie sicher nicht machen, ganz davon abgesehen, dass sie gar keine digitale Aufnahme von sich hatte. Nach wenigen Minuten war ihr Account freigeschaltet, und Mabel klickte sich durch die Seiten. Ein paar Mal öffneten sich Fenster, die sie überhaupt nicht wollte, oder sie wurde aufgefordert, bei irgendwelchen Spielen mitzumachen. Aber nach einer halben Stunde hatte sie gefunden, was sie gesucht hatte, und schaltete den Computer zufrieden wieder aus.
    Nun war sie in ihren Überlegungen ein Stück weitergekommen. Bevor sie Warden über ihre neuen Erkenntnisse informierte, wollte sie ganz sicher sein, denn sie befürchtete, der Chefinspektor würde in seiner unsensiblen Art alles ­wieder zunichtemachen. Dass er selbst nicht auf den ­Gedanken gekommen war, nachzusehen, ob Michelle bei Facebook angemeldet war, bestätigte Mabel in ihrer Überzeugung, dass sie Warden seine Arbeit nicht ohne ihre Unterstützung machen lassen konnte. Der Chefinspektor dachte einfach eingleisig, während sie den

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