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Mabel Clarence 03 - Schatten ueber Allerby

Mabel Clarence 03 - Schatten ueber Allerby

Titel: Mabel Clarence 03 - Schatten ueber Allerby Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebecca Michele
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mehr vorzufinden; ihre Geldbörse war aber noch da. Man hatte sie also nicht über­fallen, um sie auszurauben, und Mabel ahnte, dass es mit ihrer Ent­deckung der Wahrheit zusammenhängen musste. Sie atmete tief ein und aus. Langsam wurde ihr Kopf ­klarer, und sie meinte, in unmittelbarer Nähe Atemgeräusche zu hören.
    „Ist hier jemand?“ Ihre Augen gewöhnten sich zwar langsam an die Dunkelheit, sie versuchte aber vergeblich, etwas zu erkennen. Etwa zwei Meter von ihr entfernt meinte sie, eine andere Person zu spüren, auch wenn sie diese nicht sehen konnte. „Na los, wer sind Sie?“, fragte Mabel betont burschikos, denn keinesfalls wollte sie sich ihre Angst anmerken lassen. „Angela? Sind Sie es? Haben Sie mich betäubt?“
    Plötzlich flammte das Licht einer Taschenlampe auf und erhellte auch das Gesicht ihres Gegenübers. Scharf zog Mabel die Luft ein.
    „Larry!“, rief sie. „Larry Dean, so ist doch dein Name, nicht wahr?“
    Im Schein des Lichtes sah sie sich um. Sie befand sich wirklich in einem schmalen und niedrigen Kellerraum, der bis auf zwei leere Regale und ein paar alte Säcke leer war. Es gab zwar ein kleines Fenster oben in der Wand, durch das aber kein Licht fiel, da es Abend oder bereits Nacht war.
    „Hat Angela dich auch hier eingesperrt?“, fragte sie Larry, der sie mit seinen wasserhellen Augen blicklos anstarrte, als würde er sie gar nicht wahrnehmen.
    „Würde Angela niemals machen, sie hat mich doch lieb“, sagte er mit seiner kindlichen Stimme, die zu seinem Gesichtsausdruck passte und stellte die Taschenlampe neben sich auf den Boden.
    Mabel zuckte zusammen, denn mit der rechten Hand – breitflächig, mit dicken, kurzen Fingern – spielte Larry gedankenverloren, dabei aber geschickt, mit einem Messer mit einer schmalen, langen und spitzen Klinge.
    „Hat gesagt, ich muss auf Sie aufpassen. Sie dürfen nicht weggehen, darum hat sie die Tür abgeschlossen.“
    Mabel begann zu zittern und hoffte, Larry würde es nicht bemerken. Der Mann war geistig zurückgeblieben. Warum hatte sie das nicht schon bei ihrer ersten Begegnung erkannt? Ihre Vermutung, Angela würde niemals eine Beziehung zu einem solchen Menschen eingehen, bestätigte sich, obwohl er etwas anderes behauptete.
    „Leg das Messer weg!“, sagte sie leise und eindringlich. „Ich kann ohnehin nicht fliehen; außerdem bist du viel stärker als ich. Du hast mich auf dem Parkplatz betäubt und hierhergebracht, nicht wahr?“
    Als müsste er sich die Worte erst genau durch den Kopf gehen lassen, zeigte Larry einige Minuten lang keine Reaktion, dann nickte er langsam. „Musste ich tun, sonst können wir nicht heiraten.“
    „Heiraten?“, wiederholte Mabel. „Angela will dich nur heiraten, wenn du mich entführst?“
    Wieder folgte ein zögerliches Nicken.
    Mabel fuhr fort: „Du kennst mich doch überhaupt nicht, Larry. Außerdem war Angela bereits verheiratet.“ Ihre letzte Bemerkung war ein Schuss ins Blaue, aber alles, was sie heute herausgefunden hatte, ließ nur diesen einen Schluss zu.
    Plötzlich grinste Larry breit; seine Zähne waren schief und gelblich. „Jetzt nicht mehr, darum musste er sterben. Hat sie mir weggenommen. Jetzt steht aber niemand mehr zwischen meinem Engel und mir.“
    Mabels Blick fiel wieder auf das Messer, das Larry immer noch geschickt durch seine Finger gleiten ließ, ohne sich zu verletzen. Sie hatte Mahmoud El-Said nur auf Fotos gesehen, schätzte aber, dass Larry deutlich größer und kräftiger war als der Ägypter. Offenbar hatte er sich aber dennoch lautlos anschleichen und El-Said über­raschen können. Das würde erklären, warum an dem Ägypter keine Abwehrspuren zu finden waren. Sie selbst war von Larry auch derart plötzlich überfallen worden, dass sie keine Chance gehabt hatte, sich zu wehren. Ein Schauer lief ihr über den Rücken. Sie konnte von Glück sagen, dass er sie nicht gleich getötet hatte.
    „Was habt ihr vor?“, fragte sie und versuchte, ihre Stimme unter Kontrolle zu halten. „Willst du mich auch umbringen?“
    Wieder überlege Larry lange, bevor er antwortete: „Hat Angela nicht gesagt. Sie mag Sie. Mich mag sie aber mehr. Ich liebe sie schon immer. Hat mich aber nie angesehen, ist immer mit anderen Jungs ausgegangen. Ist jetzt aber anders. Ich werde sie heiraten!“ Die letzten Worte hatte er mit stolzgeschwellter Brust laut gerufen.
    „Ich mag Angela auch sehr und hoffe, ich werde zu eurer Hochzeit eingeladen“, sagte Mabel. Ihr Gehirn

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