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Mabel Clarence 03 - Schatten ueber Allerby

Mabel Clarence 03 - Schatten ueber Allerby

Titel: Mabel Clarence 03 - Schatten ueber Allerby Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebecca Michele
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legal in England aufhalten zu können. Wenn Mabel nun eins und eins zusammenzählte, ergab die Summe drei: Michelle, Angela und Mahmoud El-Said. Sie ahnte, was sich zwischen den dreien abgespielt hatte. Nicht ins Bild passte Michelles Freitod, obwohl sie mit dem Virus nicht infiziert gewesen war.
    „Also doch kein Selbstmord“, murmelte Mabel, während sie über den menschenleeren Parkplatz zu ihrem Auto ging. Es war inzwischen dunkel geworden und das Gelände war nur spärlich beleuchtet. Sie musste unverzüglich zu Victor fahren und von dort versuchen, Alan zu erreichen. Vielleicht hatte einer der Männer eine Idee, wie man jemanden umbringen und die Tür und das ­Fenster von innen verriegeln konnte. Eine Geheimtür?, schoss es Mabel durch den Kopf. Fast alle alten Häuser hatten irgendwo geheime Kammern und Gänge, obwohl sie in Higher ­Barton bisher keine ­entdeckt hatte. Das Bad neben Michelles Schlafzimmer war erst in jüngerer Zeit eingebaut worden, dabei hätte man eine geheime Tür doch bestimmt entdeckt. Es war aber die einzige Erklärung, wie jemand Michelle vom Leben zum Tod hätte befördern und dann unbemerkt hätte verschwinden können.
    Mabel wollte gerade die Wagentür öffnen, als sie plötzlich einen Schatten neben sich bemerkte, dabei hatte sie niemanden kommen gehört. In derselben Sekunde wurde ihr ein feuchter Lappen aufs Gesicht gepresst.
    Chloroform!, dachte Mabel unwillkürlich. Sie kannte den süßlichen Geruch aus dem Krankenhaus. Wer verwendet heute denn noch Chloroform?, ging es ihr durch den Kopf, dann schwanden ihr die Sinne.

    Zur selben Zeit saß Victor in der Praxis und schrieb Rechnungen. Diana Scott hatte ihm alle Kunden, die die anfallenden Kosten nicht unmittelbar nach der Behandlung beglichen hatten, herausgesucht. Es waren nicht viele – die meisten zahlten sofort. Nur die Leute, bei deren Tieren eine längere Behandlung vonnöten war, erhielten ihre Rechnung erst, wenn Victors Arbeit beendet war. Obwohl er zum Lunch im Sailors’ Rest gewesen war, hatte er schon wieder Hunger, wollte das Haus heute Abend aber nicht mehr verlassen und sich mit einer Dosensuppe begnügen. Als die Klingel der Praxis erklang, verzog er missmutig das Gesicht. Er hatte die Tür schon abgeschlossen, da die Sprechstunde seit zwei Stunden beendet und Diana längst nach Hause gegangen war. Wahrscheinlich handelte es sich um einen Notfall, den er selbstverständlich nicht abweisen würde. Zu Victors Überraschung stand aber Alan Trengove vor der Tür. Er wirkte aufgeregt und kam auch gleich zur Sache.
    „Ist Mabel bei dir, Onkel Victor?“
    „Nein, sie ist wieder auf Allerby, da Douglas Carter-Jones aus der Untersuchungshaft entlassen wurde.“
    Alan nickte. „Das weiß ich, und wir sahen uns auch, als ich Captain Douglas nach Hause brachte. Seit heute Nachmittag versuche ich, Mabel telefonisch zu erreichen, ihr Handy ist aber ausgeschaltet. In ihrem Cottage ist sie auch nicht, daher dachte ich …“
    „Ist etwas passiert, Alan?“ Victor griff nach Alans Arm und zog ihn ins Haus. Die Sorge stand ihm deutlich ins Gesicht geschrieben.
    „Ich hoffe nicht“, antwortete Alan. „Mabel bat mich, eine Person zu überprüfen, aber ich kann ja schlecht auf Allerby anrufen und verlangen, sie zu sprechen. Das würde nur ihre Tarnung gefährden. Es ist aber wichtig, was ich Mabel über diesen Larry Dean zu sagen habe.“
    „Larry Dean?“ Victor runzelte die Stirn und überlegte, dann schüttelte er den Kopf. „Wer soll das sein? Ich höre den Namen zum ersten Mal, Mabel hat ihn nie erwähnt.“
    „Können wir uns setzen?“, fragte Alan statt einer Antwort. „Und hast du was zu trinken hier?“
    „Sicher, gehen wir in die Wohnung hoch.“
    Sie schenkten sich ein Bier ein, und Alan trank erst einen Schluck, bevor er sagte: „Mabel erwähnte nicht, was es mit Larry Dean auf sich hat. Dazu hatten wir keine Zeit. Auf jeden Fall muss sie aber vor dem Mann gewarnt werden.“
    „Gewarnt?“ In Victor schrillten die Alarmglocken und sein Magen zog sich zusammen – ein unangenehmes Gefühl. „Verflixt noch mal, Alan, sagst du mir jetzt ­endlich, was das für ein Typ ist?“
    „Larry Dean ist kein unbeschriebenes Blatt“, entgegnete Alan bereitwillig. „Zweimal kam er mit dem Gesetz in Konflikt, er ist wegen schwerer Körperverletzung vorbestraft. Beim ersten Mal entging er einer Haftstrafe, da er hier oben“, er tippte sich an die Stirn, „nicht so ist wie andere Menschen. Es heißt, als Kind

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