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Macabros 006: Horror-Trip

Macabros 006: Horror-Trip

Titel: Macabros 006: Horror-Trip Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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Feuer.
    Dämonen!
    Er sah sie ganz deutlich, er konnte nach ihnen greifen, wenn er
die Hand ausstreckte.
    Sie waren doppelt so groß wie er, und die Mäuler mit
den spitzen, dolchartigen Zähnen waren weit aufgerissen.
Stinkender Atem schlug ihm entgegen.
    Am Ende der Straße sah Beard einen Mann, blieb stehen,
blickte in die finstere Sackgasse und zündete sich eine
Zigarette an.
    Der Mann blickte herüber, und Beard hatte das Gefühl,
daß er ihn sah. Aber er erschreckte nicht, er schrie nicht und
lief nicht davon. In Ruhe entflammte er seine Zigarette. Er nahm die
Ungeheuer aus der Hölle, die ihm, Beard, den Garaus machen
wollten, nicht wahr! Er begriff nicht, daß sich hier ein Drama
auf Leben und Tod abspielte.
    George Beard wollte schreien auf sich aufmerksam machen und
zeigen, in welcher Not er sich befand.
    Er warf die Arme hoch, doch über seine Lippen kam kein Laut
mehr.
    Etwas hinderte ihn am Schreien, etwas drückte ihm die Kehle
zu.
    Sie waren über ihm, und niemand wurde Zeuge.
    Nur er sah sie. Er hatte gefürchtet, daß sie kommen
würden.
    Nun erfüllte sich der unselige Fluch. Beard fieberte. Er sah
die unheimlichen massigen Gestalten mit den furchtbaren Gesichtern
und er kämpfte und kämpfte. Er schlug ins Leere,
stürzte zu Boden und wirbelte herum, als wolle er seine
schrecklichen Widersacher beiseitefegen.
    Aber er hatte keinen Erfolg. Seine Kräfte verpufften. Vor
seinen Augen begann alles zu kreisen. Die Häuser, die
Straße, der sternenübersäte Nachthimmel – alles
ein einziges, feuriges Rad, an dem die unheimlichen Gestalten, die
ihn umgaben, wie die Speichen stillstanden.
    Sie drückten ihm die Kehle zu, und er spürte die
krallenartigen Klauen, die sich in seine Haut bohrten.
    Beard krächzte. Er wand sich wie ein Wurm auf dem Boden.
    Die Unheimlichen umringten ihn, und alles andere verschwand aus
seinem Blickfeld.
    Ein furchtbares Lachen dröhnte in seinem Gehirn, die
Schuppenwesen mit den Klauenhänden wuchsen zu einem
unüberwindlichen Berg an.
    Plötzlich sah er aus diesen sieben Gestalten – eine
werden. Die war so furchtbar anzusehen, daß ihm das Herz stehen
blieb.
    Und so fand man ihn.
    Verrenkt, den einen Arm vor die Augen gepreßt, als wolle er
sich vor einem schrecklichen Eindruck schützen, lag er vor der
rauhen Mauer. Seine Augen waren vor Entsetzen weit aufgerissen, und
sein Atem stand still.
    Zwei Stunden vor dem Eintritt seines Todes hatte George Beard
seinen Untergang geahnt.
    Diese Ahnung hatte sich nun erfüllt.
     
    *
     
    Oliver Turnborgh, ein Freund des Toten und Ingenieur bei der
gleichen Firma, war an diesem Abend auch im Theater.
    Beard und er hatten noch im Foyer miteinander gesprochen.
    Turnborgh war es gewesen, der nach dem allgemeinen Tumult im
Innern des Theaters seinen Platz auf dem Balkon verlassen hatte und
dem Fliehenden gefolgt war. Turnborgh hatte Beard gefunden. Dann war
die Polizei gekommen, und die Dinge hatten ihren
routinemäßigen Lauf genommen.
    Die Leiche war beschlagnahmt worden, um die wahre Todesursache
festzustellen.
    Die stand am nächsten Morgen fest, und die Leiche wurde
freigegeben.
    In einem Zinksarg sollte sie per Flugzeug nach Europa geflogen
werden. Das war Raquel Beards Wille.
    Am Morgen des Tages nach den Ereignissen suchte Oliver Turnborgh
die Witwe seines toten Kollegen auf.
    Raquel Beard war bleich, aber gefaßt. In dem langen
schmucklosen, schwarzen Kleid wirkte sie nicht minder anziehend.
    Es war zehn Uhr morgens. Raquel Beard hatte die Nachricht vom
Polizeipräsidium bereits.
    »Herzschlag«, sagte sie matt, während sie am
Fenster stand und auf die vertraute Umgebung herabblickte.
    Blauer Himmel über Kalkutta, aber die blaue Farbe wirkte
gedämpft durch die Glocke aus Dunst und Staub, die über der
Stadt lag. »Das hat die gerichtsmedizinische Untersuchung
einwandfrei ergeben.« Unbeweglich stand sie am Fenster.
»Aber daran glaube ich nicht, ich kann nicht daran
glauben.«
    Sie senkte den Kopf. Ihre Augen waren rotgerändert. Sie hatte
viel geweint in dieser Nacht und kaum ein Auge geschlossen. »Er
hat seinen Tod geahnt. Kannst du das begreifen, Oliver?«
    »Es gibt Menschen, die so reagieren, Raquel«, erwiderte
Turnborgh, leise auf Raquel Beard zukommend. »Es tut mir alles
so leid«, fuhr er fort. »Ich kann es noch gar nicht
fassen.«
    »Ich auch nicht. George tot? Ich kann es nicht glauben.«
Sie wandte sich um, blickte ihm kurz in die Augen und ging dann still
durchs Zimmer. Leise und ausführlich berichtete sie

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