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Macabros 006: Horror-Trip

Macabros 006: Horror-Trip

Titel: Macabros 006: Horror-Trip Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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Freundes George zu gewähren.
Doch dies hatte Raquel Beard abgelehnt. Turnborgh begriff dies so,
daß sie offenbar fürchtete, ihn in eine Sache
hineinzuziehen, was bisher nur George etwas anging und was sie nun
ergründen wollte.
    »Wenn wirklich etwas an den Dingen ist, von denen er
schreibt, dann möchte ich nicht, daß auch du noch mit
hineingezogen wirst«, bemerkte sie mal während der
Fahrt.
    »Wenn es wirklich so gefährlich ist, Raquel, dann
solltest du mich erst recht einweihen. George hat dich doch gewarnt,
irgend etwas nach seinem Tod zu unternehmen, nicht wahr? Ich kann es
nicht verantworten, dich einfach mit offenen Annen in ein
Unglück rennen zu sehen, vor dem George dich bewahren
wollte.« Turnborgh steuerte seinen verstaubten Ford an den
Straßenrand. Die Innenstadt lag bereits hinter ihnen. Das Haus
auf dem Hügel, zu dem Raquel wollte, lag an der südlichen
Peripherie. Oliver Turnborgh drehte sein Gesicht seiner hübschen
Begleiterin zu. »Sag’ mir die Wahrheit, Raquel! Ich
möchte nicht, daß es dir so ergeht, wie es George ergangen
ist. Worum handelt es sich eigentlich, Raquel?«
    Sie erwiderte seinen Blick aus dunklen, unergründlichen
Augen.
    »Glaubst du an Geister, Oliver?«
    Er blieb ernst, als sie das fragte. »Das kommt darauf an, was
du damit sagen willst. Wenn du meinst, daß in Schlössern
und verwunschenen Häusern kalkweiße Gestalten auftauchen
und um Mitternacht durch die Räume schwirren, dann muß ich
mit nein antworten. Wenn du mich allerdings fragst, ob ich daran
glaube, daß es eine unsichtbare Geisterwelt gibt, dann
würde ich mit möglicherweise antworten.«
    »Ich glaube, ich weiß, was du sagen willst. Nehmen wir
diese unsichtbare Geisterwelt als gegeben an, Oliver. George hatte
Kontakt zu dieser Geisterwelt.«
    »Ich weiß. Er sprach nicht nur mit mir
darüber.«
    »Aber niemand hat ihn ernst genommen.« Sie öffnete
die kleine Handtasche, die sie bei sich trug, und nahm ein in
schwarzes Leder gebundenes Notizbuch heraus. Sie reichte es einfach
an Turnborgh weiter. »Vielleicht hast du recht«, fuhr sie
leise fort. »Vielleicht solltest du wirklich wissen, in was ich
dich da hineinziehe. Es war falsch gewesen, von dir zu verlangen,
mich zu begleiten. Ich war egoistisch. Ich muß zugeben: ich
hatte Angst. Ich war neugierig, aber ich brachte es nicht fertig,
allein etwas zu unternehmen. Als ich heute morgen vor dem Haus stand,
packte mich plötzlich kalte Angst. Die Ruhe auf dem Hügel
ist ungewöhnlich, um nicht zu sagen unheimlich. Ich glaube, ich
bin einfach davongelaufen und war froh, daß ich den
Taxichauffeur gebeten hatte, an der Straße unten zu warten. Zu
Hause angekommen, gingen mir die makabersten Gedanken durch den Kopf.
Ich wurde erst wieder ruhiger, kurz bevor du zu Besuch kamst. Sieh in
das Buch.«
    Oliver Turnborgh schlug es wortlos auf.
    Er bekam Bleistiftzeichnungen zu sehen. Das Ganze sah aus als ob
ein Maler hier unzählige Skizzen angefertigt hätte. Die
Zeichnungen waren nicht ohne Talent gemacht. Sie waren frisch und
hatten Schwung. Nur die Themen selbst, denen George Beard sich
verschrieben hatte, waren mehr als merkwürdig.
    Oliver Turnborgh sah schreckliche Gestalten, die direkt aus der
Hölle entsprungen zu sein schienen. Es war die Wiedergabe von
Ungeheuern und menschenähnlichen Wesen, die sicher dem Gehirn
eines Geisteskranken entstammten.
    In was für eine Welt hatte Beard Einblick gehabt?
    »Das ist ja furchtbar«, kam es über Turnborghs
Lippen.
    »Ja, das ist es. George schreibt an anderer Stelle, daß
er diese schrecklichen Ungeheuer wirklich gesehen hat. Im Haus auf
dem Hügel.«
     
    *
     
    »Wir gehen hin«, sagte Turnborgh entschlossen. Er
blätterte die folgenden Seiten nur flüchtig durch. Es war
überall das gleiche. Verzerrte Fratzen, entstellte Körper,
auf einem winzigen, zwergenhaften Leib saß ein
überdimensionaler, aufgequollener Schädel in dem die
Sinnesorgane falsch angeordnet waren, in dem die Glubschaugen wie in
einem Brei saßen, und aus dem gewundene Hörner
wuchsen.
    Beards Alptraumgestalten waren erschütternd und
schockierend.
    Oliver Turnborgh gab das Notizbuch zurück. »Wir gehen
hin«, sagte er noch mal, als müßte er das
bekräftigen. »Es besteht kein Grund, Angst zu haben,
Raquel, und es war richtig gewesen, mich ins Vertrauen zu
ziehen.«
    Er startete den Ford wieder und fuhr weiter. Eine gewaltige rote
Staubwolke wurde von den Rädern aufgewirbelt.
    »Ich sehe die Dinge ganz anders«, meinte er, als sie

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