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Macabros 008: Die Geister-Höhlen

Macabros 008: Die Geister-Höhlen

Titel: Macabros 008: Die Geister-Höhlen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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über
sie. So weit das Auge reichte Wasser und Himmel.
    Die See war glatt, und die Luft angenehm warm. Plötzlich lag
eine Nebelbank vor ihnen. Dick wie eine Milchsuppe.
    Was dann geschah, warf alle Naturgesetze über den Haufen.
    Andrew und Julia liebten das Abenteuer und ein ungebundenes Leben.
Sie reisten auf eigene Faust oft wochen- und monatelang durch fremde
Länder, um Land und Leute kennenzulernen.
    Bevor sie endgültig seßhaft wurden, wie sie es nannten,
hatte Andrew eine Seereise mit einem Trimaran vorgeschwebt.
    Dieses Boot mit zwei Auslegern und dem Rumpf in der Mitte, der
eine verhältnismäßig große Kabine, eine kleine
Küche und die Schränke mit der Ausrüstung enthielt,
war zu ihrer kleinen Welt geworden. Seit zwei Monaten lebten sie
darauf. Eine Begegnung mit einem wütenden Wal und ein heftiger
Sturm, der sie wie ein Spielball auf haushohen Wellen hin und her
geworfen hatte, waren zwei Ereignisse gewesen, die sie so schnell
nicht vergessen würden.
    Es war keine alltägliche Reise.
    Und was jetzt passierte, war auch alles andere als
alltäglich.
    Der Trimaran drehte sich plötzlich. Wie ein Rad.
    Nebelfetzen jagten über das Auslegeboot hinweg, das Meer
schien zu kochen.
    Andrew und Julia wurden von dem Geschehen überrascht.
    Er saß an einem kleinen Tisch und machte Eintragungen
über den Verlauf des zurückliegenden Tages, Julia lag auf
dem Deck und sonnte sich.
    Aber die Sonne verschwand, als hätte eine gigantische Wolke
sie verschluckt.
    Julia Barry rollte auf die Seite und war von einer Sekunde zur
anderen hellwach.
    Der Trimaran neigte sich bedrohlich zur Seite.
    Ein Brecher schwappte über Julia weg.
    Das Mädchen schrie gellend auf. Sie rutschte wie ein
zuckender Fisch über die glatten Planken, warf sich herum, aus
Angst, sie könne ins Meer gespült werden.
    Es war ein reiner Glücksfall, daß der Gischt sie durch
die offenstehende Kabinentür drückte.
    Das Buch, in dem Andrew Langdon schrieb, flog durch die Luft.
    Der junge Australier wurde gegen die Innenwand der Kabine
geworfen.
    Es ging alles blitzschnell, ohne die geringste Vorwarnung, und vor
allen Dingen ohne den geringsten Grund.
    Eben noch blauer Himmel, spiegelglatte See.
    Und nun ein Donnerwetter?
    »Andrew! Mein Gott, Andrew! Was hat das zu
bedeuten?«
    Julia war nervenstark, aber hier wurde sie offensichtlich
überfordert.
    Andrew Langdon verlor keine weitere Sekunde. Zuerst mußte
die Kabinentür geschlossen sein, bevor sie hier drinnen
absoffen.
    Er stürmte nach oben und sicherte die Kabine ab.
    Der Trimaran drehte sich um die eigene Achse.
    Sie wurden wie in einer Zentrifuge gegen die Wände
gedrückt.
    Julias Augen waren weit aufgerissen. »Was ist jetzt passiert,
Andrew?« gurgelte sie.
    »Ich weiß es nicht. Das darf nicht sein, normalerweise
ist das, was jetzt geschieht, überhaupt nicht
möglich.«
    Er starrte durch die Fenster, aber er sah nichts. Dichter Nebel
hüllte sie ein.
    Dann ein Brechen und Bersten.
    Der Trimaran wurde herumgeworfen wie eine leere
Streichholzschachtel.
    Alles stand kopf.
    Das vorhin eingedrungene Seewasser umspülte sie. Julia fiel
so unglücklich, daß sie mit dem Kopf gegen den
Fußboden knallte, der plötzlich die Decke bildete.
    Schlaff fielen ihre Glieder herab, wie bei einer Marionette, deren
Fäden man kappte.
    Julia verlor das Bewußtsein, und Andrew sah voller
Entsetzen, daß sie mit dem Gesicht in das knöcheltiefe
Wasser fiel.
    Er ließ sich einfach zur Seite fallen, er mußte etwas
für sie tun.
    Doch er schaffte es nicht mehr.
    Der Trimaran flog durch die Luft. Wie eine Hand wirkte die
nächste Woge, die das Boot das Paares aus dem Wasser
herausstieß.
    Dann war alles zu Ende.
    Die Kabine brach in der Mitte durch.
    Ein Luftstrom traf Langdons Gesicht.
    Hart schlug er irgendwo auf.
    Im Bruchteil einer Hundertstelsekunde wurde ihm etwas
bewußt, ehe seine Sinne erloschen.
    Er hatte etwas Großes, Dunkles wahrgenommen. Ein Schiff? Ein
Fels? Mitten im Meer?
    Doch nicht hier, in dieser Zone! Er war mit dem Trimaran runde
tausendfünfhundert Seemeilen von Hawaii entfernt. Er war auf dem
Wege nach den Galapagos Inseln.
    Hier, mitten drin praktisch, gab es nichts als Meer, Meer und
endlose Tiefen, mehr als zehntausend Meter tief.
    Er befand sich mitten in der Clarion-Graben-Zone.
    Hier gab es nichts, womit er einen Zusammenstoß
befürchten mußte. Die nächste kleine Insel, die auf
der Karte nicht einmal die Größe eines Stecknadelkopfes
hatte, war ein paar tausend Meilen von

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