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Macabros 008: Die Geister-Höhlen

Macabros 008: Die Geister-Höhlen

Titel: Macabros 008: Die Geister-Höhlen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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Versammlung von
Toten heran.
    Er stand im Dom der Toten, und die Skelette waren die guten
Geister, die jahrtausendelang die Botschaft gehütet hatten, die
für den Sohn des toten Gottes bestimmt war.
    Mit Andrew Langdon war nun ein sterblicher Mensch in den Dom
eingetreten. Damit löste sich der Bann, der die Geisterschar an
die Pyramide gebunden hatte.
    Es entstand eine schwirrende Bewegung. Wie ein Termitenheer
setzten sich die buntgekleideten Skelette in Bewegung. Hier und da
löste sich schon eine Gestalt aus der Gesellschaft und wurde
frei.
    Wispernde Stimmen erschollen. Aber Langdon verstand sie nicht,
denn sein Bewußtsein war nicht für die Aufnahme jener
Botschaft vorbereite.
    Der erste hohe Würdenträger, von dem das Skelett
erhalten geblieben war und der in ein eisgraues, mit schimmernden
Silber- und Goldfäden besticktes Gewand gehüllt war,
reagierte.
    Sein über Äonen konservierter Geist schwebte durch das
weite Rund, streifte den Menschen, dehnte sich aus wie ein Luftstrom,
und strebte dem riesigen Trichter, dem Ausgang zu und wurde
unsichtbar.
    Eine wichtige Botschaft, für Hellmark bestimmt, ging
verloren. Die Stimme verebbte, der lange Zeiten überdauernde
Gedanke verging wie ein Windhauch. Eine Geburt, der unmittelbar der
Tod folgte.
    Der Geist ging ein in die mystischen Gefilde ohne Zeit und Raum.
Wie die Naturgesetze auf der geheimnisumwitterten, der Menschheit
unbekannten Insel Marlos es verlangten.
    Julia Barry hatte sich in der Zwischenzeit dem Höhleneingang
genähert. Aber sie wagte nicht, auch nur einen einzigen
Fuß in das Innere der düsteren Höhle zu setzen.
    Mehr als einmal hatte sie gerufen.
    Andrew antwortete nicht, und Angst und Sorgen peinigten sie.
    Er war leichtsinnig gewesen. Wie hatte er das nur tun
können?
    Wenn etwas passiert war?
    Sie hoffte selbst, daß das Ganze nur ein böser Traum
war, aus dem sie hoffentlich bald erwachte.
    Streifte sie da nicht ein Hauch? Fühlte sie Tür den
Bruchteil eines Augenblicks nicht einen jubelnden Gedanken, der
aufflatterte wie ein Vogel, so daß sie Freude und Erleichterung
empfand, was eigentlich in dieser Situation nicht am Platz war?
    Und dann war da noch etwas.
    Nur wenige Zentimeter vor ihr veränderte sich der nackte
Felsboden. Etwas kam aus dem Boden: Gras… Moos –
plötzlich sprossen farbige Blumen aus dem nackten Gestein.
    Julia sprang mit einem erschreckten Aufschrei zurück.
    Was hat das zu bedeuten?
    Wie ein Lauffeuer breitete sich der Blumen- und Grasteppich vor
ihren Füßen aus, wider alle Gesetze der Natur.
    Auch die Luft veränderte sich. Die Düsternis hellte
auf.
    Nichts erschien langsam. Alles entstand ruckartig.
    Die Australierin konnte nicht wissen, daß mit jeder
befreiten Seele, die dem legendären Dom der Toten entschwebten,
Marlos zu seiner wahren Existenz erwachte.
    Eine Insel erwachte aus ihrem Dornröschenschlaf.
    Julia Barry packte das Grauen, obwohl der wachsende Blumenteppich
alles andere als eine erschreckende Erscheinung war. Sie begriff das
nicht.
    Sie wußte nichts von den Geistern, deren unverstandene
Botschaften verpufften, die eingingen in das Reich ohne Raum und
Zeit, um sich mit dem allmächtigen Allgeist zu vereinen und ein
Teil des Universums zu werden.
    Einer nach dem anderen verließ den toten Leib, der auf der
gigantischen Pyramide zu einem ewigen Denkmal geworden war.
    Da geschah etwas mit den zersplitterten Resten des Trimaran.
    Kein Wind ging, keine große Welle überspülte den
Strand. Und doch bewegten sich die zersplitterten Reste.
    Der eine Auslegen schwebte sekundenlang in der Luft, als
würde ihn eine unsichtbare Hand anheben.
    Julia Barry glaubte ihren Augen nicht trauen zu können.
    Holzsplitter fügten sich zusammen, abgespaltene Ecken, Risse,
Löcher verschwanden. Der Knick in dem Ausleger war nicht mehr
vorhanden.
    Alles fügte sich wieder zusammen.
    Das war zuviel für Julia Barrys Nerven. Sie fing an zu
rennen.
    Was immer hier auch geschah, es kam aus der unheimlichen
Höhle, die sie als erste wahrgenommen hatte und in der Andrew
verschwunden war.
    Geister, Blendwerk, Höllenspektakel!
    Die Australierin rannte wie von Furien gehetzt weg von der
felsigen Bucht, hinein in das offene Land, das sich weit und eben vor
ihr auslehnte, in langsam wachsender Helligkeit.
     
    *
     
    Einer hätte das, was jetzt auf Marlos geschah, erklären
können.
    Björn Hellmark alias Macabros.
    Immer stärker fühlte er das, was zu tun war, wohin er
sich wenden sollte und was ihn auf Marlos

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