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Macabros 010: Duell mit den Höllengeistern

Macabros 010: Duell mit den Höllengeistern

Titel: Macabros 010: Duell mit den Höllengeistern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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aufgetreten war,
auflöste.
    Auf Marlos entstanden durch Mahays geschickte Hände kleine
Holzhäuser, deren Dächer aus Palmblättern
bestanden.
    Diese Häuser sollten die ersten Unterkünfte sein
für diejenigen, die auf Marlos leben wollten und leben
würden.
    Marlos lag zwar auf der anderen Seite der Erde, aber nur der
Bruchteil einer Sekunde genügte, um von hier, von Hellmarks Haus
aus, nach drüben zu gelangen. Der magische Spiegel, der das Tor
zwischen den Dimensionen bildete, ließ Raum und Zeit auf ein
Minimum zusammenschrumpfen.
    Hellmark sagte noch, daß er gleich wiederkomme, um einen
Blick in den Kochtopf zu werfen, und eilte die Treppenstufen nach
oben. Hier in einem der Gästezimmer hielt Mahay sich auf.
    Der Inder, ein Koloß von einem Mann, zwei Meter groß,
glatzköpfig und sympathisch, saß im Zimmer an einem Tisch,
auf dem er eine kopfgroße Kristallkugel stehen hatte, die in
einem geheimnisvollen Licht schimmerte. Das Licht kam aus dem Innern
der Kugel. In dieser magischen Kugel, die Mahay von einem
buddhistisch-lamaistischen Mönch als Geschenk erhalten hatte,
war für Mahays Augen zum ersten Mal die Gestalt Björn
Hellmarks erschienen.
    Die Kugel zeigte zukünftige Ereignisse auf.
    Der Inder hob den Blick, als Björn eintrat.
    »Du hast auch schon fröhlicher ausgesehen«, meinte
Hellmark.
    Der Mann mit der bronzefarbenen Haut verzog keine Miene.
    »Komm!« Rani winkte ihn mit einer Kopfbewegung heran.
»Sieh dir das hier an!«
    Im Zimmer war es dämmrig. Alle Vorhänge waren
vorgezogen, um die Bilder im Innern der geheimnisvoll strahlenden
Kugel klarer zu erkennen.
    Hellmark stellte sich neben den indischen Freund.
    In goldfarbenen und rosa Lichtkränzen zeigte sich ein Bild,
das weder von einer Kamera aufgenommen worden war und das kein
Projektor projizierte und kein Fernsehsender abstrahlte. Und doch war
es vorhanden. Der magische Kristall empfing Signale und
Strömungen durch andere, bisher noch nicht erforschte
Kräfte.
    Björn erblickte eine ferne, unwirtliche Landschaft.
    Dunkle, bizarre Berge, abgeflacht, glatt. Vulkangestein.
Tiefliegende Krater, mehrere nebeneinander. In einem tiefen Schlund
brodelte und kochte es. Ein feuerroter Schein flammte auf.
    Aus Rissen und Spalten brach sich glutflüssiges Gestein
Bahn.
    Flammenzungen leckten darüber hin.
    Aber es waren keine normalen Flammen. Sie bildeten züngelnde
Körper, lange, spitze Gesichter mit großen glühenden
Augen, Teufelsgesichter.
    Aus den Flammen wuchsen lange Klauen, die Feuer warfen.
    Das Bild kippte um.
    Etwas völlig anderes, das in keinem Zusammenhang mit der
ersten Szene zu stehen schien, erstand aus dem Nichts.
    Aus dunkelblauem Nebel, der sich langsam lichtete, trat eine
Gestalt. Das war eine verkleinerte Ausgabe von Rani Mahay.
    Das Bild wurde vollkommen klar.
    Mahay in der Kugel blickte sich gehetzt um, als wäre ihm
jemand auf den Fersen.
    Eine zweite Gestalt tauchte auf.
    Ebenfalls – Rani Mahay!
    Die beiden Männer, die sich wie ein Ei dem anderen glichen,
gingen aufeinander zu. Sie standen, sich einen Moment lang feindlich
musternd, gegenüber. Dann begann ein harter und ausgeglichener
Kampf. Keiner unterlag, keiner gewann. Dies war der erste Eindruck.
Aber dann erkannte Björn doch den Unterschied: in die dunklen
Augen des einen trat Angst, Todesangst. Einer dieser Rani Mahays
hatte Todesangst!
    »Was hat das zu bedeuten?« murmelte der Koloß von
Bhutan. »Weshalb sehe ich mich doppelt, Björn? Was hat der
Kampf zu bedeuten?«
    Hellmark antwortete noch nicht.
    Er beobachtete.
    »Zwei Mahays?« murmelte er. »Das heißt,
daß einer nicht der Echte sein kann.«
    Diese Folgerung war logisch.
    »Aber welcher?« rätselte Rani.
    Hellmark wußte, daß das, was die Kugel aufzeigte,
irgendwann mit der Wirklichkeit übereinstimmte. Die Ereignisse,
die hier sichtbar wurden, sollten aufmerksam machen, mahnen, warnen.
Aber die Bilder ließen sich nicht immer eindeutig analysieren.
Es war eine Bildersprache, die man enträtseln mußte.
    Mahay begriff sonst die Dinge. Aber diesmal mußte er
passen.
    Da geschah etwas Unheimliches.
    Beide Mahays in der Kugel standen sich wieder gegenüber. Aus
dem sie umgebenden Dunkel grellte ein Blitz.
    Der traf den einen.
    Es war der, der stark und ausgeruht aussah, während der
andere einen erschöpften Eindruck machte.
    Der Getroffene warf entsetzt die Arme in die Höhe und brach
zusammen.
    Der andere zeigte eine satanische Zufriedenheit. Er streckte sich,
die Erschöpfung wich von

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