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Macabros 010: Duell mit den Höllengeistern

Macabros 010: Duell mit den Höllengeistern

Titel: Macabros 010: Duell mit den Höllengeistern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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ihm, als hätte es sie nie
gegeben.
    Und dann entstand ein großes Loch in der Mitte seines
Körpers. Die zweite Gestalt von Rani Mahay war in Auflösung
begriffen.
    Heftig wogten die dunklen Nebel im Hintergrund.
    Die sich noch bewegende Gestalt wurde zu einer Flamme – und
die Flamme zu einer teuflischen Gestalt ohne Unterkörper, der
die Beine fehlten und die klauenartige Feuerhände hatte.
    Dann brach das Bild zusammen.
    Björn und Rani sahen sich an. Sie waren beide sehr
nachdenklich. Keiner konnte sich einen Reim darauf machen.
    »Nichts geschieht ohne Bedeutung«, murmelte Rani Mahay.
Björn hatte den Mann aus Bhutan noch nie so ernst gesehen.
»Da kommt etwas auf uns zu, das ich nicht erklären kann.
Die furchtbare Landschaft, die glutflüssige Lava… die
Doppelgestalten, die miteinander kämpfen.«
    Björn preßte die Lippen zusammen. »Wir sollten auf
der Hut sein«, sagte er leise. »Sag Carminia nichts davon!
Mach ein anderes Gesicht, wenn wir jetzt hinuntergehen. Ich nehme
doch an, daß du nicht gleich wieder nach Marlos
zurückkehren willst.«
    »Eigentlich hatte ich das vor.«
    »Sie hat was zum Essen da, etwas Neues. Gerochen hat es gut.
Wenn es auch so schmeckt.«
    Sie plauderten fröhlich miteinander. Man sah ihnen nicht an,
daß ihre Gedanken eigentlich ganz woanders weilten.
    Große Dinge warfen ihre Schatten voraus. Björn
wußte, daß diese Schatten ihn bereits gestreift
hatten.
     
    *
     
    Der Franzose fühlte sich bedrückt, als er in das Hotel
zurückkehrte und dort sofort sein Zimmer aufsuchte.
    Er blieb dort bis zum Mittagessen, wartete ab, bis er telefonisch
davon verständigt wurde, daß das Gespräch, das er
sofort nach seiner Rückkehr angemeldet hatte, zustandegekommen
war.
    Die Verbindung nach Paris stand.
    Er hielt den Hörer in der Hand und vernahm die vertrauten
Stimmen.
    Edith und Desiree, die beiden Menschen, die er am meisten liebte,
waren unversehrt.
    »Deine Stimme klingt besorgt?« wunderte sich seine Frau.
»Irgendwelchen Ärger gehabt?«
    »Nein. Ein bißchen anstrengend ist das Ganze schon,
mehr nicht. Ist – irgend etwas Besonderes bei euch?«
    »Nein, hier geht alles seinen Gang, Cheri… Warum fragst
du?«
    »Nur so…«
    Aber es war nicht »nur so«. Er sah das Alltagsgesicht
des Fremden vor sich. Der Mann auf dem Flughafen Orly. Er hatte
erreicht, daß Barlon einen Mordanschlag auf einen Menschen
unternommen hatte. Aber dieser Anschlag war mißlungen.
    »Ich habe so ein komisches Gefühl«, sagte Barlon in
die Muschel. »Bleibt zu Hause! Macht niemandem auf!«
    »Aber Pierre! Ich kenne dich ja nicht wieder.« Edith
Barlon lachte.
    »Es ist nicht zum Lachen, Edith.« Er schluckte. »Es
passieren die unmöglichsten Dinge. Hier in Genf wurde gestern
abend eine Frau ermordet. In ihrer Wohnung. Sie hatte die Tür
einem Fremden geöffnet, der sie einfach niedergeschossen
hat«, sog er sich einfach aus den Fingern.
    Edith und Desiree sollten nicht merken, daß eigentlich alles
ganz anders war.
     
    *
     
    Oder ahnten sie doch etwas?
    Als sich der Tag seinem Ende zuneigte, kam es zu einer
merkwürdigen Aktivität in der Wohnung von Pierre
Barlon.
    Es fing eigentlich an mit der Rückkehr von Desiree Barlon.
Sie hatte sich fast den ganzen Tag über in der Stadt
aufgehalten, hatte Einkäufe gemacht und war mit Freunden
zusammengekommen.
    Sie trug einen eleganten grauen Mantel mit Nerzkragen.
    Desiree Barlon sah darin aus wie eine Prinzessin. Sie wußte,
was ihr stand, was ihren Typ unterstrich.
    Während sie ablegte, nahm ihre Mutter die Einkaufstasche auf
und brachte sie ins Zimmer.
    »Es ist scheußlich kalt draußen«, sagte
Desiree, als sie in das geräumige Wohnzimmer kam. Auch hier gab
es einen offenen Kamin. Aber der brannte nicht. »Man meint, es
wäre schon Winter.«
    Sie rieb sich fröstelnd die schlanken Hände.
    Sie packten gemeinsam die Tasche aus. Edith Barlon bewunderte
wieder den guten Geschmack ihrer Tochter. Sie hatte sich zwei
entzückende Pullis gekauft, die in Farbe und Modell genau zu
ihrem Typ paßten.
    Draußen dunkelte es bereits. Sie mußten die Lichter
anschalten.
    Beim Wegpacken der Dinge meinte Desiree unvermittelt: »Wie
sieht es aus?«
    »Nicht gut«, antwortete Edith Barlon, den Blick ihrer
Tochter erwidernd. »Ich glaube, wir müssen noch etwas
unternehmen.«
    »Hat Vater sich gemeldet?«
    »Ja. Aber es ist schiefgegangen.«
    Edith Barlon ging durch das Zimmer; verließ es, blieb
draußen im Korridor einen kurzen Augenblick vor dem

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