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Macabros 010: Duell mit den Höllengeistern

Macabros 010: Duell mit den Höllengeistern

Titel: Macabros 010: Duell mit den Höllengeistern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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hohen
Spiegel stehen und musterte sich mit einem stillen Lächeln. Sie
sah gut aus. Sie schien nicht älter zu werden. Im Gegenteil: von
Tag zu Tag jünger. Ihre Bekannten und Freunde sagten ihr das
sogar. Und es klang neidisch.
    Wie sie das nur machte?!
    Pflege und Ruhe allein machten das nicht. Etwas anderes kam hinzu.
Aber das war ihr Geheimnis. Und das der verführerisch
schönen Desiree.
    Das Kleid, das Edith Barlon trug, betonte ihre jugendliche Figur.
Es war durchgeknöpft, und sie fing an, von oben her einen Knopf
nach dem anderen zu öffnen. Ihr makelloses Dekollete lag frei,
ihr Busen, der von einem dunklen Halter gestützt wurde.
    Auch hier keine welke Haut. Glatt und jugendlich. Wie schön
es war, sich Jugend zu erhalten, ging es ihr durch den Sinn.
    Desiree tauchte wie ein Schatten, wie ein Ebenbild hinter der
gutaussehenden Mutter auf.
    »Versuchen wir es wieder?« fragte sie. In ihrer vollen,
dunklen Stimme lag ein Hauch von Erregung.
    »Ja, wir müssen.«
    Edith Barlon wandte sich ab und ging zum anderen Ende des
Korridors. Hier machte der Flur einen Knick. Hier stand ein schwerer
alter Schrank, vor den ein Vorhang gespannt war.
    Links vor dem Schrank befand sich die Tür zur
Gästetoilette.
    Edith Barlon zog den Vorhang zur Seite. Wortlos begannen die
beiden Frauen, den verhältnismäßig schweren Schrank
ein wenig auf die Seite zu schieben, so daß zwischen Schrank
und Wand genügend Zwischenraum entstand, um dahinter gehen zu
können.
    Hier hinten existierte eine hohe, dunkelbraune Tür. Lange
Zeit war sie mit Brettern vernagelt gewesen. Doch dann hatten Edith
und Desiree Barlon begonnen, ein Brett nach dem anderen
abzulösen, um herauszufinden, was es dahinter gäbe. Sie
wußten, daß auf der Etage, auf der sie wohnten, seit
Jahren eine Wohnung freistand. Der Hauseigentümer war scheinbar
nicht daran interessiert, diese Wohnung wieder zu vermieten. Aber er
selbst nutzte sie auch nicht. Diese mysteriöse Konstellation
hatte die Neugierde der beiden Frauen angestachelt.
    Die Wohnung lag genau neben der Barlons. Schon während des
Einzugs hatten sie erkannt, daß hinter der mit Tapete
überklebten Holzwand eine Verbindungstür zu der ungenutzten
Wohnung lag.
    Eines Tages waren sie durch diese Tür gegangen und hatten
sich drüben umgesehen. Dabei waren sie auf ein Geheimnis
gestoßen, das nur ihnen bekannt war und von dem Pierre Barlon
bis zur Stunde nicht einmal etwas ahnte.
    Edith Barlon war als erste um den Schrank herumgegangen. Sie
öffnete die Tür. Dahinter fand sie eine zweite Tür,
die verriegelt war. Den Frauen war es gelungen, die Schlösser
abzuschrauben und die Türen zu öffnen.
    Das lag nun ein gutes Jahr zurück. Seit dieser Zeit suchten
sie fast regelmäßig die dunkle und stille Wohnung hinter
dem Schrank auf.
    Edith Barlon betrat zuerst die fremde Wohnung hinter der
Doppeltür. Desiree folgte nach. Auch hier brannten Tag und Nacht
die Heizungen. Edith und Desiree Barlon hatten sie angestellt.
    Bis auf wenige, mit grauen, verstaubten Laken zugedeckte
Möbelstücke waren die vier Räume leer. Die Bilder an
den Wänden waren auch verhangen gewesen. Doch die beiden Frauen
hatten die Tücher abgenommen.
    Die Szenen auf den großen Gemälden waren in
düsteren, geheimnisvollen Farben gemalt. Die ehemalige
Bewohnerin schien eine Schwäche für schwermütige
Landschaften gehabt zu haben, ebenso für phantastische
Darstellungen, wo seltsame Fabeltiere in einer solchen Vielfalt und
einem derartigen Formenreichtum vorkamen, daß man sich aufs
Detail konzentrieren mußte, um sich in diesem Durcheinander von
Farben und Formen nicht zu verlieren.
    Die normalen Wohnräume aber interessierten Edith und Desiree
Barlon nicht.
    Es gab ein Zimmer, das sie mit magischer Gewalt anzog.
    Dieser Raum war vom Wohnzimmer irgendwann einmal abgetrennt
worden. Er war über eine breite Eichentür zu erreichen, die
mit kostbaren Schnitzereien versehen war, die wiederum Figuren einer
fremden, phantastischen und unheimlichen Welt darstellten.
    Hier hinten war es am dunkelsten in der ganzen Wohnung.
    Tag für Tag waren die schweren Samtvorhänge, die
dunkelrot waren wie Blut, zugezogen. Kaum fiel Tageslicht in diese
Wohnung. Und jetzt, da draußen die Straßenlaternen
angingen, schimmerte der Schein nur schwach durch die winzigen
Ritzen. Die Vorhänge selbst waren so dicht und so schwer, als
seien sie für die Ewigkeit gemacht.
    Edith und Desiree Barlon waren am Ziel.
    Hier in dem geheimnisvollen Raum stand ein

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