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Macabros 013: Mandragora - Herrin der Angst

Macabros 013: Mandragora - Herrin der Angst

Titel: Macabros 013: Mandragora - Herrin der Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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ganze Zeit denken
muß.«
    Paller blickte Hellmark fragend an.
    »Es ist die Astralreise, die mir keine Ruhe
läßt«, gestand Björn Hellmark. »Wenn es
Ihrer Tochter gelang, durch irgendwelche magischen Kräfte mit
Hilfe Mandragoras Geist und Seele von ihrem Körper zu
lösen, dann bedeutet dies, daß ihr wahres Ich auf einem
fernen Planeten umherirrt und den Körper nicht mehr finden kann.
In diesem Fall wäre Ihre Tochter nämlich – nicht tot.
Wenn wir schnell genug handeln könnten – wie, weiß
ich noch nicht –, besteht vielleicht eine Chance, sie zu
retten.«
    »Verrückt! Ich glaub’, ich bin verrückt.
Entschuldigen Sie, ich rede schon wieder dasselbe. Doch – was
Sie sagen, ist logisch, wenn man alles zusammengenommen
überblickt.« Paller schob nervös sein Apfelweinglas
zurück, obwohl es noch halbvoll war. »Ich bin bereit, den
Unsinn mitzumachen. Zu verlieren ist nichts. Wenn es so ist, wie Sie
vermuten, dann kann höchstens dabei noch etwas
herauskommen.« Er erhob sich. Sein
verhältnismäßig glattes Gesicht zeigte nun eine
hektische Röte. »Ich hole nur schnell den Wagen, Herr
Hellmark. Wir fahren sofort zum Wochenendhaus.«
     
    *
     
    Die Luft war mild und vom schweren Duft zahlloser Blüten
geschwängert.
    Erika schlug die Augen auf. Der blaue Himmel spannte sich
über sie wie ein Zelt.
    Sofort kehrte die Erinnerung wieder.
    Sie mußte eingeschlafen sein vor Erschöpfung. Sie
erinnerte sich daran, daß sie auf einem zerklüfteten, in
ein endloses Steinmeer weisenden Felsen gestanden hatte.
    Erika Paller richtete sich auf.
    Die Einsamkeit, die sie dabei bedrückt hatte, war
verschwunden.
    Sie traute den Bildern nicht. Wieder nur Trugbilder, die der
quälerische Geist Mandragoras ihr schickte?
    »Erika!« sagte da eine Stimme neben ihr.
    Sie fuhr wie elektrisiert zusammen. Ruckartig wandte sie den
Kopf.
    »Bernd!« Der Name kam wie ein einziger Aufschrei
über ihre Lippen.
    Sekundenlang sah sie ihn fassungslos an. Dann warf sie sich ihm
entgegen.
    Bernd Kessler! Er sah bleich und angegriffen aus, als hätte
er schwere Stunden hinter sich.
    War der schreckliche Traum vorbei? Befand sie sich wieder im
Garten ihres Wochenendhauses?
    War die Nacht, die schreckliche, herum und alles nur ein
böser Traum gewesen?
    »Bernd!« wisperte sie. Sie fühlte seine Arme, die
sich um ihre Schultern legten. »Ich bin zurückgekommen,
nicht wahr? Es ist Tag?«
    Ihre Stimme klang schwach.
    »Nein«, erwiderte er ebenso leise. »So einfach ist
es nicht, leider.«
    »Aber wie…«
    Sie sprach nicht zu Ende. Er nahm ihr das Wort aus dem Mund.
    »Wie ich hierherkomme? Es ist eigentlich ganz einfach. Ich
habe das gleiche gemacht wie du.«
    »Warum bin ich nicht zurückgekommen? Was ist passiert?
Was hast du beobachtet? Du mußt aufpassen, Bernd. Etwas stimmt
hier nicht. Mandragora – ich habe sie verkannt. Was wir jetzt
sehen, ist eine Täuschung.« Sie war völlig
durcheinander. Die Worte sprudelten wahllos über ihre Lippen.
»Man hat auch dich getäuscht, Bernd.« Ein Schauer lief
ihr über den Rücken. »Deshalb also«, murmelte
sie. »Deshalb also der blühende Garten. In Wirklichkeit ist
es ein Höllenrachen. Ich habe es nicht wahrhaben wollen. Aber es
ist so.«
    Ihr Verstand funktionierte einwandfrei. Sie glaubte zu begreifen,
daß Mandragora mit ihrem unvorstellbaren Geist eine Umwelt
projizierte, in der sich Bernd in Sicherheit wiegen sollte. Genau wie
bei ihr! Das Erwachen sollte dann zum Alptraum für ihn
werden.
    »Du mußt weg hier«, preßte sie hervor.
»Es war ein Fehler, daß du mir gefolgt bist.«
    »Ich werde wieder gehen. Aber nicht ohne dich.«
    »Wie willst du das anstellen?« Fragend blickte sie ihn
an. Unwillkürlich begann sie, ihn abzutasten, als müsse sie
sich vergewissern, daß er auch wirklich war. Seine gütigen
Augen, die steile, nachdenkliche Falte auf der Stirn, die ruhige,
überlegene Art… ja, das war er. Aber ganz sicher war sie
sich nicht. Mandragora war zu allem fähig. »Und vor allem:
wieso konnte ich bisher nicht allein zurückkehren?«
    Sie suchte seinen Blick.
    »Ich habe lange auf dich gewartet, Eri«, erklärte
Bernd. »Ständig habe ich dich angeblickt, wie du vor mir
gesessen hast. Du hast dich nicht mehr gerührt. Ich dachte
schon, du wärst tot. Aber dann habe ich festgestellt, daß
du noch lebst, daß der giftige Trank deinen Kreislauf nicht
vernichtet, sondern nur verlangsamt hat. Dein Herz schlug nur noch
ein einziges Mal in der Minute, nur einmal in der

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