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Macabros 013: Mandragora - Herrin der Angst

Macabros 013: Mandragora - Herrin der Angst

Titel: Macabros 013: Mandragora - Herrin der Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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wertvolleren
Gegenstände und Präparate aus dem Labor zu entfernen, da
die eingeschlagene Scheibe an diesem Abend nicht mehr ersetzt werden
konnte. Das entstandene Einstiegloch wurde notdürftig mit
Brettern vernagelt und die Lücken mit Plastiktüten
verhängt. In der Zwischenzeit fand Paller Gelegenheit, schnell
in der Wirtschaft anzurufen, in der er sich mit Hellmark verabredet
hatte.
    »Ich muß später kommen. Sie sind noch im Hause.
Tut mir leid.«
    »Ich warte.«
    Björn blieb aufmerksam. Er wußte nicht, ob das Ganze
nicht wieder nur ein Trugspiel war. Und eine weitere Gefahr
mußte er mit einschließen: ob Ferdinand Paller wirklich
zu einem Verbündeten wurde oder ob er nur so tat und ihn in
Sicherheit wiegte und tatsächlich die Polizei auf ihn
hetzte.
    Eine knappe halbe Stunde später schwang die Tür auf, und
ein älterer, etwas gebeugt gehender Mann kam in die
verräucherte Gaststube, in der es nach Rauch, Pommes frites und
Rippchen mit Kraut roch.
    Die Wirtschaft war gut besucht.
    Der Mann an der Tür blickte sich suchend um. Keiner kannte
den anderen. Björn erhob sich und kam ihm entgegen.
    »Herr Paller?« sprach er den Grauhaarigen mit der
Baskenmütze an. Der Mann trug eine Tasche bei sich.
    »Ja. Sie sind Herr Hellmark?« Der Apotheker musterte den
jungen Mann. Er macht eigentlich einen recht vernünftigen
Eindruck, ging es ihm durch den Kopf. Die Andeutungen, die er gemacht
hatte, paßten gar nicht zu diesem frischen, sympathischen Kerl.
Er hatte sich einen etwas mehr weltfremden jungen Menschen
vorgestellt, einer, der sich wie Erika mit Forschungen abgab, die
für den gesunden Menschenverstand nicht belegbar sind.
    Doch genau das Gegenteil war der Fall.
    Das Auftreten Hellmarks gefiel ihm. Paller fühlte sich
sichtlich erleichtert.
    Björn war dem Ankömmling behilflich, den
Übergangsmantel abzulegen.
    Paller setzte sich zu Hellmark an den Tisch in der hintersten
Ecke, von dem aus sie eine gute Sicht über die gesamte Gaststube
hatten, ohne selbst zu sehr beachtet zu werden.
    Hellmark lud seinen Gast ein.
    »Was möchten Sie gerne trinken?« fragte er, als der
Kellner an ihren Tisch kam.
    »Äppelwoi, wie sich das für ’nen echten
Frankfurter gehört. In meinem Alter ist das auch das
beste.«
    Fünf Minuten später stand das randvolle Rautenglas vor
ihm.
    Das Eis war schnell gebrochen. Beide Männer wußten,
worauf es ankam. Ferdinand Paller und Björn Hellmark fanden
schnell zu dem Gespräch, das sachdienlich war. Der Apotheker
lernte sein Gegenüber als klugen Kopf und scharfen Denker
kennen, der wußte, was er wollte.
    Paller öffnete die Schlösser seiner Aktentasche.
Verschiedene abgeheftete Papiere befanden sich darin in einer
Klarsichthülle und ein in rotes Leder gebundenes Tagebuch.
    »Ich habe es in der Schublade ihres Schreibtisches
gefunden«, erklärte er. »Ich weiß nicht, was im
einzelnen darin steht. Beim flüchtigen Durchblättern bin
ich aber auf Vermerke gestoßen, die sich eindeutig mit ihren
Forschungen befassen.«
    Björn sah sich zunächst die abgehefteten Seiten an. Sie
enthielten viele Formeln, die er nicht verstand. Aber hier hatte er
in Paller eine ausgezeichnete Hilfe.
    »Sie hat hier die Zusammensetzung der einzelnen Gifte und
anderer Substanzen aufgeschlüsselt und ihre Wirksamkeit in
Milligramm auf jedes Kilo Körpergewicht berechnet«,
erklärte er.
    Er gab präzise Antworten, wenn Björn diesbezügliche
Fragen hatte.
    Eine halbe Stunde verging.
    Dann griff Hellmark zum Tagebuch. Der Hauptinhalt befaßte
sich in der Tat mit den Versuchen. Björn wurde mit Pflanzennamen
und Begriffen vertraut, die er noch nie im Leben gehört
hatte.
    »Immer wieder macht sie Hinweise wie: Band A3, A4«,
meinte Björn plötzlich. »Da seien detaillierte
Schilderungen zu finden.«
    »Es handelt sich um die Tonbandaufnahmen.«
    »Konnten Sie die nicht finden?«
    »Es gibt keine in der Stadtwohnung. Keine mehr, um es ganz
genau zu sagen. Erika hat sie vor etwa einem Monat alle in das
Wochenendhaus mitgenommen. Soviel mir bekannt ist, hat die
Kriminalpolizei Bänder beschlagnahmt. Aber mir ist nicht
bekannt, ob es sich um alle handelt, die Erika besprochen hat.
Glauben Sie wirklich, daß diese Bänder Bernds Unschuld
beweisen?«
    »Mehr noch. Ich habe es am Telefon vorhin bereits angedeutet.
In etwa wissen Sie, womit sich Ihre Tochter befaßte. Sie
konzentrierte sich zuletzt eindeutig auf eine ganz bestimmte Pflanze
und auf einen ganz bestimmten Stern. Hier schreibt sie

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