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Macabros 015: Phantoma - Tochter der Finsternis

Macabros 015: Phantoma - Tochter der Finsternis

Titel: Macabros 015: Phantoma - Tochter der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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tot.
    Wie im Fieber bewegte sie die Lippen. Sie merkte, daß jemand
in ihrer Nähe war.
    »Henry…«, kam es kaum verständlich aus ihrem
Mund, »… es war… Henry… er muß den Verstand
verloren haben… Rick… was ist mit… meinem
Sohn?«
    Hellmark preßte die Lippen zusammen. Rick, das war sicher
der junge Bursche auf dem Sofa. Die Frau lag in den letzten
Zügen. Ihr konnte niemand mehr helfen.
    Er wollte eine Sterbende nicht unnötig belasten.
    »Es geht ihm gut. Er konnte entkommen.«
    »Dann bin… ich zufrieden…« Ihre Stimme war so
leise, daß er sich tief herabbeugen mußte, um sie zu
verstehen. »Er hat… Sie niedergeschlagen… konnte es
nicht verhindern…«
    »Ist Ihnen etwas Besonderes an Ihrem Mann aufgefallen, Misses
Jigger?« Die Zeit drängte. Er konnte das ihrem, Körper
entweichende Leben nicht aufhalten, aber er konnte versuchen, soviel
wie möglich über die Umstände zu erfahren, die zu
diesem furchtbaren Drama geführt hatten.
    Henry Jigger war als Bestie nach Wochen in sein Haus
zurückgekehrt. Vierundzwanzig Stunden nach seiner Rückkehr
mordete er wie ein Wahnsinniger seine Familie hin.
    Was hatte ihn so verändert? Hatte er irgend etwas seiner
Familie gegenüber erwähnt, woraus man einen Schluß
ziehen konnte?
    Mrs. Jigger atmete schwach und unregelmäßig. Ihr
Gesicht war totenbleich. Es war ein Wunder, daß sie diese
Verletzung über Stunden hinweg überstanden hatte.
    Wäre Björn unmittelbar nach der schrecklichen Tat zu
sich gekommen, hätte er möglicherweise noch etwas für
die schwerverletzte Frau tun können. Rick dagegen mußte
sofort tot gewesen sein.
    Mrs. Jigger verkrampfte sich. Ihr Gesicht wurde durchsichtig. Es
ging zu Ende. Sie wollte noch etwas sagen, aber ihr fehlte die
Kraft.
    »Ochil Hills… Haus der Schlangen…« Sie
bäumte sich auf, ein Zucken lief über ihr Gesicht.
»Da… war…«
    Ihr Kopf fiel zur Seite. Ihr Körper entkrampfte sich.
    Mrs. Jigger hatte ausgelitten.
     
    *
     
    Nachdenklich verließ er das Haus. Von einer Telefonzelle aus
rief er die Polizei im Nachbarort an, nannte Namen und Hotel in
Glasgow und erklärte sich bereit, für weitere
Auskünfte zur Verfügung zu stehen, wenn dies notwendig sein
sollte.
    Man bat ihn, in Glenas zu warten. Zehn Minuten später trafen
die Beamten ein.
    Es war schwer, sie zu überzeugen. Er wußte, daß
er Gefahr lief, selbst in Verdacht zu geraten.
    Es wurde alles aufgenommen. Die Mordkommission traf ein, und die
Spurensicherung begann.
    Eine Stunde verging, eine zweite. Draußen dunkelte es
bereits.
    Hellmark erklärte seinen Besuch im Haus der Jiggers. Es
hätte ihn interessiert, etwas über das Schicksal Henry
Jiggers zu erfahren, da er sich mit der Aufklärung okkulter
Phänomene befasse. Er wäre der Ansicht, daß Henry
Jigger ein Erlebnis gehabt hatte, das nicht alltäglich sei. Der
Vorfall beweise, daß er mit seinem Verdacht nicht einmal so
verkehrt liege.
    Der Superintendent schluckte zwar zweimal, aber er sagte nichts.
An sich machte dieser Hellmark einen ganz vernünftigen Eindruck.
Er war überzeugt, daß der Deutsche in jeder Hinsicht die
Wahrheit gesprochen hatte. Daß er nun kriminalistische
Schlüsse zog, gefiel ihm allerdings gar nicht. Dazu war
schließlich die Polizei da.
    Björn wurde entlassen mit der Auflage, sich für
eventuelle Rückfragen bereitzuhalten.
    Von Glenas aus fuhr weder ein Bus noch eine Bahn um diese Zeit.
Das weltvergessene Dorf lag in tiefer Ruhe. Nichts wies darauf hin,
daß hier zwei gräßliche Morde passiert waren.
    Hellmark wurde im Wagen des Superintendenten mitgenommen. Perth,
die nächst größere Stadt, lag rund zwanzig Kilometer
von Glenas entfernt. Eine knappe halbe Stunde später war
Björn dort.
    In Perth konnte er einen Leihwagen bekommen. Er zahlte mit seiner
American-Express-Karte und trat gegen sieben Uhr abends die
Rückfahrt nach Glasgow an.
    Bevor er sich von dem Superintendenten verabschiedete, bat er:
»Gestatten Sie noch eine Frage…«
    »Bitte?«
    »Haben Sie jemals etwas von einem Haus der Schlangen
gehört?«
    »Nein. Warum fragen Sie danach?«
    »Nur so, Superintendent. Es hätte ja sein können.
Misses Jigger hat kurz vor ihrem Tod davon gesprochen. Vielleicht war
sie schon nicht mehr ganz bei sich und wußte nicht mehr, was
sie sagte…«
     
    *
     
    Kurz vor zehn Uhr abends kehrte er nach Glasgow zurück,
parkte in der hoteleigenen Garage und betrat das
»Exquisit«.
    Auf dem Weg nach oben merkte er schon, daß etwas nicht
stimmte. Es

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