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Macabros 015: Phantoma - Tochter der Finsternis

Macabros 015: Phantoma - Tochter der Finsternis

Titel: Macabros 015: Phantoma - Tochter der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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herrschte eine Unruhe, die nicht zu diesem Haus
paßte, obwohl man sich bemühte, sie so gut wie
möglich zu unterdrücken. Alles sollte normal ablaufen. Aber
die Polizei war im Hause, und einige Gäste des
»Exquisit« wurden befragt.
    Was war geschehen?
    Björn entdeckte Dr. Ian Haines, der einen bleichen und
verstörten Eindruck machte. Die beiden Männer
begrüßten sich.
    »Stellen Sie sich vor, Mister Hellmark – Rosalind Shong
ist verschwunden.«
     
    *
     
    Afrika.
    In Mopti hatten sie eine weitere Station ihrer Reise
eingelegt.
    Brian Shalfield und Anne Sitkens genossen die Freiheit. Der
Playboy zeigte sich als ein hervorragender Kenner afrikanischer
Lebensart.
    Es war ihr dritter Tag im Schwarzen Erdteil. Für diesen
Vormittag war von Shalfield noch ein Rundflug über die
zerklüftete Falaise de Bandiagara geplant.
    »Dort leben die Dogon«, erklärte er ihr,
während sie unten am Niger standen und den Eingeborenen bei der
Arbeit zuschauten. Auf einer recht gebrechlichen Fähre wurde der
weiße Landrover eines Touristen verladen. In der Nähe
schaukelten die Einbäume der Schwarzen.
    Die Erde war rot. Staub lag zitternd in der heißen Luft.
Kein Wind kräuselte die spiegelglatte Oberfläche des
Niger.
    Eine halbe Stunde dauerte es, bis der Landrover so stand,
daß die grob zusammen gezimmerte Fähre ablegen konnte. Mit
langen Stangen stießen die Eingeborenen ihr primitives Schiff
ab. Es waren Senouffo, die den Transport übernommen hatten. Sie
waren kaffeebraun bis hell und trugen farbenprächtig gewebte
Gewänder.
    »Die Dogon sind ganz anders«, fuhr Shalfield fort und
sie hörte ihm aufmerksam zu, als könne sie nicht genug
bekommen von seinen Erklärungen. Je mehr sie über die
Menschen erfuhr, desto einfacher wurde ihre Mission. »Die Dogon
sind tiefschwarz. Sie gehören zu den rätselhaftesten
Völkern dieses Kontinents, Anne…«
    Als sie eine Stunde später mit der Cesna das weite Land
überflogen, deutete er auf die endlose Steppe, die unter ihnen
lag. Übermannshohes Steppengras so weit der Blick reichte,
Affenbrotbäume, dazwischen bizarre Gebilde, die wie Riesenpilze
oder schwarze Felsblöcke aussahen.
    »Das sind Termitenhügel.« Zu allem wußte er
etwas zu berichten, zu erklären. Es war erstaunlich, über
wieviel detailliertes Wissen er verfügte.
    Er war nicht das erste Mal in diesem Land. »Wer einmal hier
war, den zieht es immer wieder hierher. Es ist seltsam. Woran liegt
das? An der großartigen Landschaft? An dem Gefühl,
daß hier alles noch so ist, wie vor hundert, vor
fünfhundert oder tausend Jahren? Die Menschen hier haben sich
nicht selbst aufgegeben, vielleicht ist es das, was so fasziniert.
Man spürt das Ursprüngliche.«
    Er sah sie lächelnd an und legte seine Rechte um ihre
Schultern. »Ich glaube, ich bin richtig verliebt«, sagte
er. »Daß es so etwas gibt, hätte ich mir nicht
träumen lassen.«
    Durch die ebene Steppe unter ihnen lief eine Piste, auf der sich
ein einsamer Kübelwagen Richtung Felsplateau bewegte. Dort
würde seine Fahrt zu Ende sein. Das steile, zerklüftete
Sandsteingebirge fiel kerzengerade ab.
    In der Schlucht lag das erste Dogondorf.
    Lehmverschmierte Holzskelette bildeten die Häuser. In der
sengenden Hitze flimmerte die Luft. Weit und breit war keine
Menschenseele zu erblicken. Zwei Hunde lagen unter dem vorspringenden
Dach einer verlassenen Hütte und streckten alle viere von sich,
als wäre kein Leben mehr in ihnen.
    Man merkte Shalfield an, daß es ihm richtige Freude
bereitete, Anne alles zu erklären. Sie war eine dankbare
Schülerin. Er ahnte nicht, aus welchem Grund.
    Der riesige Felsklotz, über den er jetzt die Maschine
führte, war völlig zerklüftet.
    »Wir sind hier mitten im Dogonreich, Anne. Siehst du die
vermauerten Nischen in der Felswand?«
    Sie nickte. Die Erde unter ihr sah aus, als wäre sie vor
Jahrmillionen um mehrere hundert Meter tief abgerutscht. In der
Schlucht lag das Dorf. Man konnte es nur über das steppenartige
Felsplateau erreichen. In den zerklüfteten Wänden lagen die
Nischen, die wie dunkle Höhleneingänge wirkten.
    »Diese Nischen dienten vor rund achthundert Jahren den
Tellem, einem von den Dogon ausgerotteten Zwergvolk, als Wohnungen.
Heute mauern die Dogon in diese Nischen ihre Toten ein. Die
Verstorbenen wickelt man in sogenannte Lebenstücher, die die
priesterliche Kaste der Weber hergestellt haben. Die Tücher sind
mit Ornamenten und Tiersymbolen versehen, die den Weg des
Verstorbenen aufzeigen. Als

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