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Macabros 015: Phantoma - Tochter der Finsternis

Macabros 015: Phantoma - Tochter der Finsternis

Titel: Macabros 015: Phantoma - Tochter der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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Sitkens
unvermittelt, noch ehe Brian Shalfield weiteres über Nommo
ausführen konnte.
    »Warum?« wunderte der Playboy sich. »Dir zuliebe
kurve ich gern noch ein bißchen im Kreis herum. Aber ich wollte
dir eigentlich noch ein paar Dinge weiter westlich zeigen, dann
können wir immer noch…«
    »Ich möchte nicht mehr länger warten.« Ihre
Stimme klang mit einem Male so anders, so bestimmt.
    Was war los?
    Er wandte den Kopf.
    Eisiges Grausen packte ihn. Neben ihm saß nicht mehr Anne
Sitkens – sondern Nommo, der Wassergeist!
     
    *
     
    Narrte ihn ein Spuk?
    Verlor er den Verstand?
    »Anne?« murmelte er entsetzt. »Anne – was ist
los mit dir?«
    Durch seine ruckartige Bewegung riß er das Steuer herum. Die
Maschine flog im Bogen über das steppenartige Plateau.
    Neues Entsetzen.
    Die Motoren heulten auf. Die Cesna wackelte wie eine Kiste, die
vom Sturm durchgeschüttelt wird.
    Wie im Krampf griffen seine Hände in das Steuer, während
er außerstande war, seinen Blick von dem schlangengleichen,
schlitzäugigen Ungetüm zu wenden, das den Platz von Anne
Sitkens eingenommen hatte.
    »Ich habe dir gesagt, daß ich gerne hierbleiben
möchte, Brian«, vernahm er ihre Stimme aus dem Munde
Nommos. »Was ich will, davon gehe ich nicht ab. Es wird genauso
kommen, wie ich es mir vorgenommen habe.«
    Ein neuer Schock ging durch seinen Körper.
    Die Steuerung blockierte. Er riß und zerrte dran.
Vergebens!
    Die Maschine jagte wie ein Pfeil schräg in die Tiefe.
    Der Erdboden kam rasend näher.
    Die Termitenhügel, die Affenbrotbäume, das Steppengras,
das braun und verbrannt in die Höhe ragte.
    Einmal war der Himmel oben – dann unten – und seitlich.
Endlich keine Orientierung mehr.
    Ein Krachen und Bersten.
    Ein Flügel splitterte weg wie ein Streichholz. Das Cockpit
platzte auf. Wie von einer Riesenfaust wurde Brian Shalfield aus
seinem Sitz gerissen.
    Die Cesna schlug eine Bresche in das hohe Steppengras. Von einer
Sekunde zur anderen wurde die zweimotorige Maschine zu einem Wrack
aus Blech, Kunststoff und Holz. Im Umkreis von fünfhundert
Metern flogen Flugzeugteile durch die Luft.
    Wie durch ein Wunder fing die Maschine kein Feuer.
    Staub und aus dem Boden gerissenes Gras senkte sich wieder auf die
Erde herab.
    Aus dem größten Berg von Wrackteilen löste sich
eine Gestalt, unverletzt, schön und lächelnd. Wie eine
Phönix stieg sie aus der Asche.
    Phantoma, die Tochter der Finsternis.
     
    *
     
    Seine ganze Planung war durcheinandergeraten.
    Seit zwei Tagen suchte man Rosalind Shong wie eine Stecknadel im
Heuhaufen.
    Nichts, keine Spur von ihr.
    Polizeifahrzeuge patrouillierten durch die Stadt. Über
Lautsprecher wurde Rosalind Shong aufgerufen, sich in ihrem Hotel
zurückzumelden. Die Bewohner wurden aufgefordert, eventuelle
Wahrnehmungen im Fall des Mediums an die nächste
Polizeidienststelle zu melden.
    Jeder Polizist an der Straßenecke hatte eine Fotografie
Rosalind Shongs.
    Seit, zwei Tagen kein Zeichen von ihr. Als der dritte anbrach, sah
es immer noch nicht danach aus, als würde man ein Lebenszeichen
von ihr erhalten.
    Björn hatte Haines auf der Suche nach Rosalind Shong
unterstützt.
    Eine Merkwürdigkeit gab es: Die Malaiin mußte etwa zu
dem Zeitpunkt aus dem, Hotel verschwunden sein, als der Doppelmord in
Glenas passierte.
    Die Mordkommission aus Perth hatte sich auch nicht nochmals bei
Hellmark gemeldet. Sie suchte Henry Jigger, der seine Familie
umgebracht hatte.
    Henry Jigger war jedoch ebenso untergetaucht wie Rosalind
Shong.
    War sie den gleichen Weg gegangen?
    Der blonde Deutsche versuchte, Kontakt zu Al Nafuur aufzunehmen.
Aber der Zauberpriester aus dem Lande Xantilon meldete sich
nicht.
    Wußte Al Nafuur vielleicht irgend etwas?
    Der Magier war ein Unsterblicher. Er hatte Einblick in die
diesseitige und die jenseitige Welt. Er konnte Dinge voraussagen, die
eintreten konnten.
    Solche Voraussagen aber waren auch in vielen Fällen mit der
magischen Kristallkugel möglich, die Rani Mahay von einem
lamaistischen Mönch erhalten hatte. Die jeweiligen Inhaber der
Kugel konnten darin Ereignisse erblicken, die in naher oder ferner
Zukunft auftreten konnten.
    Dadurch, daß Mahays Schicksal mit dem seinen verkoppelt war,
konnten Bilder, die Mahay empfing, auch für Hellmark
bedeutungsvoll werden.
    Aber nicht immer waren die zukünftigen Bilder klar
verständlich und auf den ersten Blick durchschaubar, wie
zurückliegende Beobachtungen ergeben hatten.
    Bevor er diesmal von Genf weggeflogen war,

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