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Macabros 017: Dwylup - Stadt der Monster

Macabros 017: Dwylup - Stadt der Monster

Titel: Macabros 017: Dwylup - Stadt der Monster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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kommandierte Karli. Sein Gesicht war
gerötet. Er war aufgeregt und stand da, die Kamera
schußbereit.
    Der zweite Stein krachte voll gegen die Eingangstür. Fanny
fing sofort an zu laufen.
    Eine halbe Minute verging. Dann wurde die Tür geöffnet.
Knarrend bewegte sie sich in den verrosteten Scharnieren.
    Eine dunkle Gestalt erschien in der Türfüllung.
    Ein Blitz flammte auf. Karli hatte abgedrückt.
    Der Junge wich einige Schritte zurück. Er war geblendet, sah
kaum etwas und spannte mechanisch erneut den Film, als er erkannte,
daß die Gestalt in der Tür keine Anstalten machte, sich
wie wild auf ihn zu stürzen.
    Ein zweiter Blitz!
    Der Mann in der Tür hielt sich die Hand vor die Augen.
    »Aber Kinder!« sagte eine dunkle Stimme. »Was macht
Ihr denn da, mitten in der Nacht? Was soll denn der Unfug?«
    Fanny riß Mund und Augen auf, Karli schluckte heftig.
    Matt sank seine Hand herab, die bisher die Kamera gehalten
hatte.
    »Aber…«, stotterte er, blinzelnd näher
kommend. »Sie sind… ja gar kein Monster!«
    Der Mann in der Tür lachte schallend. »Monster? Junge,
wovon redest du denn? Monster! Es gibt doch keine Monster!«
    Fanny, schon zwanzig Meter weiter entfernt, hörte noch klar
und deutlich jedes Wort. Sie kam nach oben, als der freundliche Mann
in der Tür Karli zu sich winkte.
    Ihr Bruder näherte sich vorsichtig dem Haus. Er konnte es
noch immer nicht fassen, daß er sich so getäuscht
hatte.
    »Na, ihr beiden, dann kommt mal rein in die gute Stube. Ihr
müßt ja aus einem ganz besonderen Holz geschnitzt sein,
daß ihr mitten in der Nacht draußen rumrennt und auf
Monsterjagd geht.« Der Mann lachte rauh.
    Die Zwillinge tauchten im Lichtkreis der Lampe auf, die über
der Eingangstür brannte.
    »Wer sind Sie?« fragte Fanny mit heller Stimme.
    »Ich heiße Brauner«, sagte der Mann in der
Tür.
    »Und Sie wohnen hier?« wunderte Karli sich. Er war zwei
Schritte vor der Treppe stehengeblieben und blickte den hageren Mann
mit den dunklen Augen an.
    »Ja.«
    »Schon lange?«
    »Hm, schon eine ganze Zeit.«
    »Komisch.«
    »Was findest du komisch?«
    »Daß Sie hier wohnen. Ich habe Sie noch nie
gesehen.«
    »Ihr beide werdet wohl doch nicht regelmäßig in
der Nacht durch die Gegend streichen und Blitzlichtaufnahmen machen,
wie? Oder bist du ein so begeisterter Fotoamateur?«
    Er blickte Karli durchdringend an. Dieser Mann gefiel ihm nicht.
Er kehrte eine Freundlichkeit heraus, die er nicht besaß.
    »Seid ihr allein hier?«
    »Nein«, schaltete Karli sofort, noch ehe Fanny etwas
sagen konnte. »Unsere Eltern sind ganz in der Nähe, bei
Bekannten. Deshalb streifen wir noch ein wenig in der Umgebung herum.
Wir dürfen samstags immer etwas länger
aufbleiben.«
    »Wollt ihr nicht hereinkommen? Das alte Posthaus interessiert
euch doch sicher sehr? Hier gibt es eine Menge reizvoller Motive. Du
hast doch Blitzlicht, dann kannst du ein paar Aufnahmen machen.
Außerdem kann ich dir beweisen, daß hier keine Monster
verborgen leben.«
    Sie hörten sich an, was er zu sagen hatte. Fanny stieß
ihrem Bruder in die Seite. »Was hältst du davon? Wollen
wir? Dann wissen wir genau Bescheid.«
    »Wenn er die Tür hinter uns zumacht, sind wir erst mal
drin. Vielleicht ist er – ein Monster.«
    »Unsinn! Er sieht nicht so aus. Nur seine Augen gefallen mir
nicht.«
    »Na, wie ist es?« fragte der Mann wieder, der sich als
Herr Brauner vorgestellt hatte. »Im Haus läßt es sich
besser unterhalten als hier zwischen Tür und Angel.«
    »Red’ nicht so ’nen Quatsch«, maulte Karli auf
die Worte seiner Schwester. Er hatte nur mit halbem Ohr
hingehört, was der Mann vor ihnen gesagt hatte. »Denk an
Susan! Sie können ihre Gestalt verändern. Wir hauen
ab!«
    Er gab seiner Schwester einen Stoß in die Rippen und
spurtete los. Im gleichen Augenblick machte der Hagere einen Schritt
nach vorn und packte den Jungen am Kragen. Karli wurde von
kräftiger Hand zurückgerissen. Er stolperte, verlor den
Halt, wurde wieder in die Höhe gezerrt und über die
schmalen, ausgetretenen Stufen geschleift.
    »Lassen Sie mich los!« schrie Karli. »Ich rufe um
Hilfe.«
    Ein häßliches, eiskaltes Lachen antwortete ihm.
    »Das wird dir nichts nützen. Hier hört dich
niemand. Hierher kommt keiner.«
    »Manchmal doch«, sagte eine kühle Stimme von der
Seite her.
    Der Kopf des Schwarzen Priesters flog herum.
    Im Lichtstrahl der Außenlampe stand ein sportlich wirkender,
schlanker Mahn in marineblauem Sporthemd und beiger Hose.
    »Die

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