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Macabros 018: Knochentunnel in das Grauen

Macabros 018: Knochentunnel in das Grauen

Titel: Macabros 018: Knochentunnel in das Grauen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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Vergangenheit unserer Erdgeschichte waren
Menschenopfer an der Tagesordnung. In vielen Berichten
läßt sich immer wieder lesen, daß Völker diese
Opfer brachten, um ihre blutdürstigen Götter zu
befriedigen. Menschen wurden verbrannt, lebendig eingegraben, von
Felsvorsprüngen gestürzt oder in tiefe Brunnenschächte
gestürzt, wie dies bei den Mayas und Inkas der Fall war. Die
Erdgeister sollten besänftigt und milde gestimmt werden. Die
Brunnenschächte und Löcher in der Erde sollen so tief
gewesen sein, daß diejenigen, die auserwählt waren, dort
hineingestürzt zu werden, nie mehr gesehen wurden. Die
Brunnenschächte – waren sie nicht das gleiche wie unser
Stollen im Bergwerk, wie der Tunnel, in den du gerissen wurdest?
Münden alle diese Löcher im Innern der Erde, von denen es
möglicherweise unzählige gibt, in den Knochentunnel, aus
dem es kein Entkommen mehr gibt? Es gibt nichts, was gegen eine
solche Annahme spräche. Trokul und Skry waren interessiert am
Wachstum ihrer Rasse. Sie hatten den Weg gefunden, andere
hierherzulotsen, sie so werden zu lassen, wie sie selbst sind. Das
aber braucht Zeit. Die Seelen, die einmal hier gefangen wurden,
gehören Trokul und Skry, niemand kann sie ihnen mehr wegnehmen.
Zur Wiedergeburt kehren sie zurück auf die Welten, von denen sie
kamen. Und dann, eines Tages, werden sie den Ruf Trokuls und Skrys
vernehmen und nach der Wiedergeburt ihrer Seelen – alle gleich
sein. Sie werden zu Doppelgesichtigen.«
    »Warum bekommen sie diese Gesichter?«
    »Vielleicht ist das ein Symbol für die Doppelgestalt
Trokuls und Skrys, vielleicht für die Doppelgesichtigkeit der
Welt, die sie bewohnen. Aber hat nicht jede Welt zwei Gesichter? Auch
das muß man sich fragen. Das eine Gesicht, das wir kennen, das
andere, das uns stets verborgen bleibt. Aber für einige Menschen
trifft dies nicht zu. Für dich zum Beispiel, für mich,
für alle, die heute angekommen sind. Auch für den Mann mit
der Regenbogenhaut. Von ihnen sind schon sehr viele hier gestorben.
Auf ihrer Welt müssen seltsame Zustände herrschen. Menschen
treffen nur noch wenige hier ein. Es handelt sich wahrscheinlich um
jene, die den Weg hierher suchen, weil sie wiedergeboren wurden und
jetzt nach Jahrtausenden des Wanderns ihrer ruhelosen Seelen
eigentlich nur noch äußerlich Menschen sind. In
Wirklichkeit aber warten sie darauf, hier einzutreffen, Trokul und
Skry für die Ewigkeit zu dienen und neue Opfer herbeizuschaffen,
um das Volk groß und mächtig werden zu lassen, damit es
irgendwann in einer fernen Zukunft im Kampf gegen Gut und Böse
seine gewichtige Rolle spielen wird.«
    Pepe hörte schweigend zu. Er begriff, worum es hier ging, und
tiefe Sorge erfüllte ihn. In der magischen Arena sollte er
geopfert werden, damit seine Seele frei würde, um eines Tages
wiedergeboren zu werden. Es gab Menschen, die erinnerten sich an ein
früheres Dasein. Viele tauchten eines Tages unter, und niemand
wußte, wo sie geblieben waren. Hatte der Ruf der Magier sie
erreicht, und sie waren hier als Doppelgesichtige wiedergekehrt, weil
eine fremde, mächtige Kraft es so wollte?
    »Es muß doch einen Ausweg geben«, kam es wie ein
Hauch über die Lippen des Jungen.
    »Ich war jung und machte mir damals nicht sehr viele Gedanken
über das Geschehen. Ich war nur von einer einzigen Idee
besessen: zurück! Ich wollte zurück. Es gelang mir, bei
einer günstigen Gelegenheit einen der Fremden niederzuschlagen
und aus der dunklen Burg zu fliehen. Ich fand den Eingang zum
Knochentunnel. Wie ich hierhergekommen war, glaubte ich auch wieder
zurückkehren zu können. Aber der Sog packte mich nicht, um
mich zurückzureißen. Ich wurde wie von einem
überdimensionalen Staubsauger in den Talkessel hinausgeblasen,
und da erst merkte, ich, daß ich die ganze Zeit über von
Trokuls und Skrys Schergen beobachtet worden war. Sie umringten mich,
lachten teuflisch und trieben mich in das finstere Verlies
zurück. Ich wurde dazu verurteilt, so lange wie nur irgend
möglich als Mensch hier zu leben und die magischen Kämpfe
in der Arena zu beobachten. Erst wenn die Stunde meines Todes nahe
bevorsteht, soll auch ich mit den Bestien – vor den Augen des
Herrscherpaares – kämpfen. Und diesen Kampf haben seit
jeher immer nur die einen gewonnen: die Bestien.«
    »Wer sind diese Bestien? Wie sehen sie aus?«
    »Nein! Nichts mehr! Ich habe schon zuviel erzählt. Es
ist nicht gut, alles zu wissen.«
    »Nur wenn man alles weiß, kann man

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