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Macabros 018: Knochentunnel in das Grauen

Macabros 018: Knochentunnel in das Grauen

Titel: Macabros 018: Knochentunnel in das Grauen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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voneinander lösen. Sie
waren wie Siamesische Zwillinge an einer Körperseite
zusammengewachsen.
     
    *
     
    Trokul und Skry gingen dem schweigenden Zug voran. Die Magier
wirkten riesenhaft im Vergleich zu den Menschen und den
Doppelgesichtigten, die nach ihrem Vorbild entstanden waren.
    Lautlos und wie durch Zauberhand bewegt, öffneten sich die
gewaltigen Flügeltüren.
    Trokul und Skry hoben die Hände.
    Von dem faltigen Himmel über der Burg schimmerte ein
geisterhaft grünes Licht, sickerte in die Dämmerung und
machte alles ein bißchen mehr sichtbar.
    Hellmarks Augen befanden sich in stetiger Bewegung. Er nahm alles
in sich auf.
    Eine große, runde Arena breitete sich vor ihnen aus.
    In dem weiten Oval waren sämtliche Plätze besetzt.
    Trokuls und Skrys Sklaven waren gekommen, als hätten sie
einen lautlosen Ruf vernommen.
    Die Ehrentribüne war überdacht und wurde durch zwei
bizarr gestaltete Säulen gestützt.
    Trokul und Skry nahmen Platz. Hellmarks Netz wurde aufrecht neben
der Ehrentribüne aufgestellt, und er hing mit dem Rücken in
dem Geflecht, das wie mit einer Art elektrischem Kraftfeld geladen
war.
    Das Geflecht war nun hart wie Metall, starr, nicht mehr
geschmeidig und flexibel wie zu Beginn.
    Die Schergen des riesenhaften, doppelgestalteten Magiers gaben dem
alten Mann einen Stoß in den Rücken. Der Getroffene
taumelte in den staubigen Boden. Die geisterhafte Atmosphäre war
angefüllt mit Erwartung und Spannung und alle, die unmittelbar
daran beteiligt waren, um deren Leben es ging, kam es vor wie ein
schrecklicher Traum.
    »Es soll wie stets ein Kampfspiel sein«, hallte
Trokul-Skrys Stimme durch die Arena. »Werft ihnen die Schwerter
zu!«
    Es klapperte.
    Fünf Schwerter flogen in den Sand. Drei blieben stecken. Die
Schneiden funkelten nicht. Sie waren matt und kalt.
    Der alte Mann, der Pepe die Geschichte erzählt hatte, machte
keine Anstalten, sich zu erheben und eines der Schwerter zu nehmen.
Pepe brachte ihm eines.
    Er lächelte bitter. »Es hat keinen Sinn, mein Junge. Es
führt zu nichts. Ich habe sie kämpfen gesehen. Viele
hundert Menschen, viele hundert andere. Sie haben alles gegeben. Die
Bestien sind nicht zu besiegen. Da laß’ ich mich lieber
gleich fressen.« Er nahm das Schwert nicht an.
    Pepe wollte noch etwas sagen. Da sah er welche, die von der
anderen Seite in die düstere Arena getrieben wurden: einen Mann,
größer und stärker, der aussah wie Kaipur und auf den
Kaipur zueilte, als sähe er einen langvermißten Freund
oder Verwandten wieder, und eine Frau von der Erde.
    Das war Marina Koller, die Wirtin der kleinen Pension
Bergblick.
     
    *
     
    Ein drachenartiges Ungetüm schob sich aus der Höhle. Das
riesige, breite Gesicht war eine furchteinflößende Fratze.
Die großen Augen unter der schaufelförmig vorspringenden,
gepanzerten Schädeldecke funkelten wild.
    Ein Ungetüm, wie es im Garten der Magier in Stein dargestellt
war, rollte auf sie zu und richtete sich auf, groß wie ein
Turm.
    Ein panischer Aufschrei erfolgte.
    Marina Koller begann zu laufen und stolperte. Sie war dem Untier
am nächsten.
    Eine Pranke wischte durch die Luft. Sie verfehlte die Erdenfrau um
Haaresbreite.
    Marina schrie, tobte auf allen vieren durch den Sand, fand nicht
mehr die Kraft, sich aufzurichten.
    Ihre Augen waren weit aufgerissen, und sie machte den Eindruck,
als ob sie den Verstand verloren hätte.
    Aus einem anderen Höhleneingang rutschte etwas Gewaltiges
heraus. Es war groß, schwarz wie ein Berg und glänzte, als
wäre es mit Wasser übergossen.
    Ein krakenähnliches Ungetüm, mit unzähligen
Tentakeln bewaffnet, kroch auf sie zu.
    Pepe wich zurück.
    Er merkte nicht, daß genau hinter ihm eine wilde Katze aus
dem Höhleneingang jagte, auf rätselhafte, unheimliche Weise
größer wurde.
    Ein Säbelzahntiger, groß wie ein Pferd.
    Der Schatten fiel auf Pepe.
    »Achtung!« rief eine Stimme. Sie kam von Kaipur. Der
Junge aus Mexiko wußte nicht, welche Gefahr gemeint war, denn
von allen Seiten kroch, raschelte und bewegte sie sich auf sie
zu.
    Eine harte Hand krachte gegen Pepes Brust. Kaipur! Er riß
den Jungen zu Boden. Der riesige Tiger mit den dolchartigen
Vampirzähnen sprang über sie hinweg.
    Eine Person stand genau im Sprungfeld: Der Mann mit der
Regenbogenhaut, den Kaipur begrüßt hatte.
    Er warf die Arme hoch und riß sein Schwert noch empor. Doch
da traf ihn der gewaltige Körper schon wie der Faustschlag eines
Riesen.
    Das Schwert flog durch die Luft, der

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