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Macabros 028: In der Falle des Schattenfürsten

Macabros 028: In der Falle des Schattenfürsten

Titel: Macabros 028: In der Falle des Schattenfürsten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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mich nach Befreiung, um der Welt mein
wahres Gesicht zu zeigen. Ich bin Haophylkontromtetcoilak, bereit
mein Erbe anzutreten, das die Ahnen für mich erwählt haben.
Du kannst mithelfen, die Schranken niederzureißen. Nie war die
Gelegenheit so günstig wie jetzt, da die Geister und
Dämonen damit beschäftigt sind, ihre ganzen Kräfte zu
mobilisieren, um den letzten großen Streich auszuführen.
Dazu darf es nicht kommen. Diese Welt darf nicht untergehen. Xantilon
ist nicht das Reich der Dämonen, sondern das Reich der
Götter. Das mußt gerade du wissen, Kaphoon, Träger
des Schwertes des Toten Gottes, der jenseits der Heiligen Berge die
siegreichen Armeen angeführt hat, welche die Dämonenheere
vernichtend schlugen, ehe sich Molochos zu seinem grausigen Pakt
entschloß.«
    »Bist du allwissend?« fragte Hellmark leise und sah
immer noch in den Dämmer. Die Luft bewegte sich dort. Es schien,
als würde das phantastische, zerbrechliche Gebilde atmen.
    »Ja.« Dieses Wort hallte durch die gigantische Halle,
dröhnte in die entfernteste Ecke, ohne jedoch
übernatürlich laut zu wirken.
    Hellmark glaubte, daß tausend Augen auf ihn gerichtet seien,
ohne diese Augen wahrzunehmen. Ein dunkler Schleier schien alles zu
verbergen. Die Anwesenheit der Gottheit aber war nicht zu leugnen.
Haophylkontromtetcoilak war ein Geistwesen, das offenbar seiner
Gestalt beraubt worden war.
    Durch den Schattenfürst mit dem unaussprechlichen Namen
erfuhr Hellmark, daß dieser über das Schicksal jedes
einzelnen Auskunft geben konnte.
    Björn, in diesen Sekunden bewundernswert klar bei Verstand,
wurde bewußt, daß der Gott der Schatten, den er sich
nicht vorstellen konnte, weil sein menschlicher Verstand noch nie mit
einem ähnlichen Wesen konfrontiert worden war, sehr genau
über sein Schicksal Auskunft geben konnte.
    Er sprach ihn mit richtigem Namen an, wußte, daß er in
der Vergangenheit dieser Erde havariert war und daß er
auserwählt war, eine besondere Mission auszuführen.
    Haophylkontromtetcoilak wußte auch die wahren
Zusammenhänge zwischen seiner Existenz als Hellmark und derer
als Kaphoon. Zum erstenmal wurde Björn klar, wie die Dinge
zusammenhingen. Ursache und Wirkung waren verdreht. Er hatte immer
geglaubt, schon einmal gelebt zu haben. Dies war durch einige
Vorkommnisse und durch zurückliegende Abenteuer scheinbar auch
erhärtet worden.
    In alten Berichten und Niederschriften war die Rede von einem
Helden namens Kaphoon, der das Sagenland der Vorzeit durchstreifte
und mit seinem Wunderschwert den Mächten der Finsternis zu Leibe
rückte, wo immer sie sich zeigten.
    Durch seine Ankunft in der Vorzeit und der Tatsache, daß er
durch einen Unfall das Gedächtnis verloren hatte und sich nicht
mehr an seinen Namen erinnern konnte, war er Kaphoon, der Namenlose
geworden.
    Aber jetzt erinnerte er sich wieder an sein wahres Ich. Damit war
doch ausgeschlossen, daß er weiterhin als ein Namenloser durch
die Zeit streifen würde. Auf der Suche nach den Freunden
würde er Hellmark sein. Es sei denn, er würde abermals sein
Gedächtnis verlieren und – es wurde ihm heiß, als er
daran dachte.
    Davor konnte der Schattenfürst, das gottähnliche Wesen,
ihn bewahren. Einem Gott war nichts unmöglich.
    Björn sprach laut und klar seine Bitte aus.
    Zustimmung strahlte ihm aus dem unendlichen Raum entgegen.
»Auch dies sollst du haben. Wir sind uns einig: Du wirst uns aus
den Verliesen der Totenstadt hinausbringen, und ich werde all deine
Wünsche erfüllen.«
    Zum erstenmal sprach der Schattenfürst in der Mehrzahl.
Björn fiel es sofort auf. Was hatte das nun wieder zu
bedeuten?
    »Ich bin einer – aber wir sind viele. Ich bin einer von
vielen. Nur gemeinsam können wir den Frieden und das Glück
verbreiten.«
    Er hörte die Worte, begriff aber nicht deren Sinn, und er
sagte sich, daß es wohl nicht Sache eines Sterblichen sei,
einen Gott zu begreifen.
    Für den Bruchteil einer Sekunde strahlte aus dem anheimelnden
Dämmer vor ihm eine Kälte, die er zuvor nicht gespürt
hatte, und es schien, als ob unsichtbare Hände irgendwo in der
Tiefe der Titanenhalle ein Tor geöffnet und sich nun der eisige
Hauch der dämonischen Geisterstadt auch hier in dieser
angenehmen, glückverbreitenden Umgebung der Anhänger des
Schattenfürsten bemerkbar mache. Ein Augenblick der Angst, der
Beklemmung, des unbeschreiblichen Grauens strömte herein –
verschwand aber sofort wieder.
    Und ehe Hellmark noch eine Bemerkung machen konnte, wehte

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