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Macabros 028: In der Falle des Schattenfürsten

Macabros 028: In der Falle des Schattenfürsten

Titel: Macabros 028: In der Falle des Schattenfürsten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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duldete
ihn.
    Björn durchquerte die riesige Halle. Aus dem Hintergrund
strahlte das Licht. Hellmark sah ein gewaltiges Gebilde, das an ein
Mittelding zwischen Blüte und Schmetterlingsflügel
erinnerte und frei zwischen Boden und Decke schwebte.
    Von der Seite näherte sich ihm ein Mann, der ein langes
blaues Gewand trug.
    »Ich habe dich hier noch nie gesehen. Wer bist du?«
    »Ich heiße Kaphoon.«
    »Was willst du hier?«
    Björn berichtete von seinem Abenteuer. Die Atmosphäre
hier war friedlich und angenehm. Er fühlte sich hier wohl. Er
starrte auf das Gebilde. »Was ist das?« wollte er
wissen.
    »Dieses Symbol stellt unseren Gott dar.« Der in dein
blauen Gewand berichtete vom Fluch der Dämonen, der den
Schattenfürst getroffen hatte. Die schrecklichen Geister und
Geschöpfe der Finsternis waren schuld an der Verbannung.
»Aber die Zeit ist reif, sie zu überwinden«, fuhr der
andere fort. »Unser Gott wird wiederkommen.«
    »Wie heißt euer Gott?«
    »Sein Name ist unaussprechlich. Wir nennen ihn den
Schattenfürst.«
    Hellmark wurde hellhörig. »Ich habe anderes vom
Schattenfürsten gehört. Es soll eine Bestie sein. Die
Menschen müssen ihn fürchten.«
    »So die Version der Dämonen, die seine Wiederkehr
verhindern wollen, weil sie ihre Ziele gefährdet sehen. Wenn der
Unaussprechliche aus dem finsteren Reich der Verbannung
zurückkehrt, hat ihre Stunde geschlagen.«
    »Warum sind so viele Menschen hier versammelt?«
    »Jede Hand wird gebraucht«, erklärte der Fremde in
dem blauen Gewand und mit dem silberdurchwirkten Haar. Er erfuhr,
daß es seit jeher Menschen in Xantilon gab, welche sich im
geheimen trafen, um den Schattenfürsten anzubeten. Diese
Menschen fanden schließlich den Mut, trotz aller Warnungen und
allem Gerede das Reich der Schatten in den unzugänglichen Bergen
aufzusuchen. Hier stießen sie zu ihrer Überraschung auf
Gleichgesinnte, die sich hinter den zyklopenhaften Mauern der
angeblichen Dämonenstadt verbargen, um dem Gott mit dem
unaussprechlichen Namen die Rückkehr zu bereiten. Zu den
Verschworenen waren neue hinzugekommen. Der Flüchtlingsstrom aus
dem in Schutt und Asche gestürzten Xantilon hatte sich auch in
dieses Gebirge ergossen. Viele Neuankömmlinge unterstützten
die Verschwörer, nachdem sie erkannt hatten, daß um den
geheimnisvollen Schattenfürst ganz offensichtlich eine
Geschichte aufgebauscht worden war, die nicht stimmte.
    Björn Hellmark sah den Sprecher, der ihn so ausführlich
unterrichtete, aufmerksam an. »Wenn alles, was über den
Schattenfürst im Umlauf ist, auf Täuschung beruht, dann
wäre auch ich bereit, meine Kraft in den Dienst der guten Sache
zu stellen. Was müßte ich tun?«
    »Du könntest mithelfen, den Namen und die Kraft unseres
Gottes wieder auf dieser Welt zu verbreiten. So würde Unrecht,
das einst geschah, wieder beseitigt. Gerade du besitzt die
Fähigkeit die Geister zu bannen, die uns quälen.«
    »Woher weißt du das?«
    »Wenn man dem Gott so nahe steht wie ich, ist man mit
besonderen Gaben gesegnet.«
    »Dann weißt du möglicherweise noch mehr über
mich?«
    »Ja.«
    »Dann kannst du mir auch mehr über mich selbst sagen.
Ich bin ein Verirrter. Manchmal fühle ich, daß ich nicht
der bin, den andere in mir sehen. Ich kann mich nicht daran erinnern,
woher ich komme. Das quält mich. Es zeigt, daß nicht alles
in Ordnung mit mir ist. Kannst du mir etwas über mein Schicksal
erzählen?«
    »Nicht alles. Ich bin nur ein kleines Rädchen in einem
großen Getriebe. Aber unser Gott kann es.«
    »Ist er schon hier?«
    »Ja. Seit einer Ewigkeit schon. Verbannt zu ewigem Schlaf,
den wir rückgängig machen wollen. Unser großer,
schlafender Gott wartet auf dich. In seinen Träumen wird er dir
zeigen, wer du wirklich bist, woher du kommst.«
    »In seinen Träumen?« Hellmark begriff das
nicht.
    »In seinen Träumen ist das Schicksal eines jeden
aufgezeichnet, der jemals diese Insel betreten hat. Xantilon ist kein
gewöhnliches Land. Man wird es einmal als das magische oder
verwunschene Land bezeichnen. Auf Xantilon kamen die Götter und
die Teufel, auf Xantilon trafen Gut und Böse aufeinander, um den
Kampf auszutragen, der seit Anbeginn bestimmt ist und den nur einer
gewinnen kann.«
    Björn Hellmark nickte. Davon wußte er. In seine Augen
trat ein auffälliger Glanz.
    Erinnerungen stiegen aus dem zurückgedrängten
Unterbewußtsein auf.
    Ein kurzer, lichter Moment, wie er ihn seit der Verletzung am Ufer
des von Dämonen aufgepeitschten

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