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Macabros 029: Marabur - Herr der Wahnsinnshallen

Macabros 029: Marabur - Herr der Wahnsinnshallen

Titel: Macabros 029: Marabur - Herr der Wahnsinnshallen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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Zeit stehen auf Sturm! Nur wer sich
durchzusetzen weiß, wird sich behaupten. Xantilon ist
erfüllt von Mächten, die Leben fordern.« Seine Stimme
war nun schwer verständlich, und mit Erschrecken stellte
Hellmark fest, daß der Mann von Mal zu Mal schwächer
wurde.
    »Das Schicksal meint es gut mit mir, Kaphoon. Seit drei Tagen
liegen wir hier fest und warten auf die Freunde, die gleich uns dem
offenen Meer zustreben, um dort die ersehnte Rettung zu finden.
Xantilon wird untergehen und…«
    Es war, als hätte es nur dieser Worte bedurft.
    Ein Zittern lief durch den Boden. Es grollte dumpf, als ob es
unter der Erde ein Gewitter gäbe. Überall in der Wüste
spritzten kleine Sandfontänen in die Höhe, als ob
plötzlich unzählige Geseire ausbrechen würden.
    Ein zweiter Erdstoß erfolgte.
    Hellmark taumelte und blickte sich entsetzt um. Er kannte diese
Vorzeichen. So war es auch in der Stadt gewesen, in die er kam, als
sie bereits ein Trümmerhaufen war. Dämonen, durch die
Schwarzen Priester beschworen, legten die Stadt in Schutt und Asche
und ließen die Erde erbeben.
    Die unheimlichen Kräfte wirkten fort.
    Der Alte stöhnte. »Flieht von hier, haltet euch nicht
länger auf! Nehmt den kurzen Weg zum Meer und verlaßt die
Insel! Die Freunde werden nicht mehr kommen – oder sie haben
unsere Warnungen in den Wind geschlagen und haben es riskiert, doch
nach Xantilon zu gehen. Xantilon aber existiert nicht mehr. Ich habe
die letzten Stunden der Stadt erlebt. Es war grausam! Wo einst die
Bucht war, in die die Stadt gebettet lag – gibt es nur noch
einen einzigen riesigen, feuerspuckenden Krater. Das Magma der Erde
quillt hervor, und wie ein Krebsgeschwulst frißt er sich weiter
und weiter.«
    Das Grollen verebbte, das Zittern in der Erde verschwand.
    Velena kam auf Hellmark zu und reichte ihm die Hand. Er erwiderte
ihren Händedruck, ebenso den Blick aus ihren rehbraunen Augen,
mit denen sie ihn scheu musterte.
    Dann ging sie zu ihrem Vater und legte den Arm unter seinen
Nacken. Der Mann atmete schwer und verlor weiter an Kraft. Hellmark
entdeckte keine äußere Verletzung.
    Dieser Mann hatte auf dem Weg durch die Wüste seine letzten
Kräfte verbraucht. Hellmark erfuhr, daß es ihm nur darauf
angekommen war, seine Tochter sicher von der Insel zu bringen. Hier
beim Mahnmal, das vor dem Reich Maruburs warnte, hofften sie, auf
Freunde zu treffen. Als sie Geräusche auf der anderen Seite der
Düne vernahmen, wußten sie nicht, ob diese Laute durch
Fremde oder durch die erwarteten Freunde verursacht wurden. Kecal,
der Alte, operierte vorsichtig, bat seine Tochter darum, den Tarnreif
anzuwenden und wollte sich dann vergewissern, wer sich hinter dem
Sandberg befand.
    Hellmark kam ihm dabei zuvor.
    In den nächsten Minuten erfuhr der Deutsche noch mehr.
    Da ihn gerade die Sache mit Xantilon interessierte, stellte er
diesbezügliche Fragen. Von der in Schutt und Asche liegenden
Stadt aus hatten die Bewohner noch versucht, das freie Meer zu
erreichen. Nun machten verschiedene Gerüchte die Runde, wonach
es hieß, daß es nur noch ganz bestimmte Orte gab, die
eine gewisse Sicherheit versprachen, wo in aller Eile Schiffe und
Boote zusammengezimmert wurden, um Flüchtlingen die
Möglichkeit zu geben, die Katastropheninsel zu verlassen und
andere, unbekannte Länder anzulaufen.
    Die Bucht, unweit vor Maruburs Reich, war ein solcher geheimer
Treffpunkt geworden, und es stimmte Hellmark nachdenklich, daß
ausgerechnet in der Nähe eines Herrschers, vor dem gewarnt
wurde, ein solcher Treffpunkt eingerichtet worden war.
    »Es ist praktisch noch der einzige Ort, der einzige Hafen,
der den Fliehenden offen steht«, bekam er durch Kecal zu
hören. »Ein Lichtblick! Aber wo Licht ist, gibt es auch
Schatten, Kaphoon. Maruburs Nähe schreckt doch viele, und sie
bleiben auf der Insel und nutzen nicht diese kleine Chance, die ihnen
geblieben ist, sondern sie wählen den sicheren Tod. Zugegeben,
wer Maruburs Festung streift, riskiert ebenfalls sein Leben, aber in
dieser Zeit bleibt einem nichts anderes übrig, als das kleinere
Übel zu wählen. Den sicheren Tod – oder einen
vermutlichen. Die Bucht ist frei, durch die Macht der Gebete von
Weißen Priestern beschützt. Diese Bucht müßt
ihr erreichen.«
    »Soviel hast du von Marubur gesprochen«, bemerkte
Hellmark. »Ich habe seinen Namen hier auf dem schwarzen Fels in
der Wüste gelesen. Wer oder was ist Marubur?«
    »Er ist der Herr der Wahnsinnshallen.«
    »Das sagt mir nichts.«
    »Du

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