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Macabros 029: Marabur - Herr der Wahnsinnshallen

Macabros 029: Marabur - Herr der Wahnsinnshallen

Titel: Macabros 029: Marabur - Herr der Wahnsinnshallen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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betrunken!« kreischte eines der
Mädchen, die mit heraufgekommen waren.
    Mills schüttelte den Kopf. »Unmöglich! In der
kurzen Zeit kann kein Mensch soviel in sich
hineinschütten.« Er hatte einen furchtbaren Verdacht.
Rauschgift!
    Slayton schien von irgend etwas eine Überdosis genommen zu
haben.
    Doch so schnell wie ihm dieser Gedanke gekommen war – so
schnell verwarf er ihn wieder.
    Hier in der Clique nahm keiner Rauschgift. Er, Mills, war zu
manchem Klamauk aufgelegt, aber bei Rauschgift hörte der
Spaß bei ihm auf. Dafür brachte er kein Verständnis
auf. Die anderen dachten ebenso. Slayton war nicht süchtig. Aber
warum verhielt er sich nur so widerborstig, warum schlug und trat er
nach allem, warum war sein Blick so glasig?
    »Er hat den Verstand verloren!« sagte da eine Stimme
neben ihm. Gil Sanders machte die Bemerkung, und ahnte nicht,
daß er damit unbewußt auf die stillen Fragen des
Gastgebers einging. »Er ist wahnsinnig geworden!«
    Es war Mills, als ob eine eiskalte Hand ihm über den
Rücken fahre.
    »Müssen wir einen Arzt holen?« fragte er und warf
einen schnellen Blick zurück in die Bibliothek, die
hellerleuchtet war. Er sah, daß Joe und Bob, die beiden
Brüder aus New York, sich um Brenda kümmerten und die
Stöhnende aufrichteten.
    »Ich fürchte, ja. Vielleicht sogar die Polizei«,
entgegnete Sanders darauf. Sein Gesicht war wie aus Stein
gemeißelt. Mit gemeinsamer Anstrengung brachten sie es fertig
Slaytons Hände auf den Rücken und seine Füße
zusammenzubinden. Auf diese Weise war es leichter, ihn die Treppe
hinabzutragen und seine Bewegungen unter Kontrolle zu halten.
    Er rollte mit den Augen, zuckte noch immer wie im Krampf und
versuchte, sich von seinen notwendigen Fesseln, die ihn vor sich und
die anderen vor ihm schützen, zu befreien. Vergebens!
    »Die Polizei?« Mills sah den Reporter groß an.
»Das hat mir gerade noch gefehlt. Einen Skandal kann ich mir
nicht leisten.«
    »Zumindest wirst du nicht darum herumkommen, einen Arzt zu
rufen. Slayton ist fertig. Das sieht ein Blinder mit dem
Krückstock, mein Lieber.«
    »Was ist nur los mit ihm?«
    Sanders zuckte die Achseln. »Wenn ich es genau
wüßte, würde ich es dir sagen, Jeff.« Der
Reporter starrte auf den Bankier, der die Lippen bewegte und manchmal
leise, manchmal laut diesen einen unverständlichen Begriff
ausstieß: »Marubur!«
    »Marubur? Was will er nur damit sagen? Wen oder was meint er
damit?« fragte Mills.
    Die anderen umstanden sie stumm und drehten ratlos ihre zum Teil
leeren Gläser in der Hand. Die Mädchen hatten sich
zusammengeschart. Die Stimmung war hin.
    Niemand registrierte die ersten sanften Klänge des
›Tennessee-Waltz‹, die in diesen Sekunden, von rauchiger
Frauenkehle gesungen, aus den Lautsprechern drangen.
    Mills kümmerte sich um Brenda. Die sah schlimm aus. Er
verarztete sie selbst, so gut es ging. Dann aber sah er ein,
daß er die Verantwortung nicht tragen konnte.
    Er rief einen Arzt aus der Nachbarschaft an, mit dem er befreundet
war und zu dem er Vertrauen hatte, daß der Mann über das
schwieg, was er hier zu sehen bekam.
    Doktor Scoota kam. Er war Mitte fünfzig, trug dicke
Koteletten, die leicht angegraut waren, und sah sich zuerst die
verletzte Tänzerin an. Er machte ein besorgtes Gesicht.
»Sie hat einen Schock erlitten, eigentlich müßte ich
ihre sofortige Einlieferung ins Krankenhaus
veranlassen…«
    »Wenn Sie mir das ersparen könnten. Doc?« wandte
Jeff Mills ein.
    Er konnte ihn überreden. Er gab ihr eine Spritze, ordnete
größte Ruhe an und behandelte dann die Schnittwunden in
ihrem Gesicht. Zwei mußten genäht werden.
    Dann kümmerte Scoota sich um den Bankier.
    Der reagierte auf keine Fragen und war überhaupt nicht
ansprechbar. Er zeigte keine Reflexe.
    Glasig starrte er auf den Mann, der ihn untersuchte, fauchte ihn
an und schien durch ihn hindurchzusehen.
    Die ganze Zeit war Gil Sanders in unmittelbarer Nähe des
Arztes und beobachtete dessen Reaktionen.
    »Da ist nichts zu machen«, murmelte Scoota ernst.
»Ich kann dem Mann nicht helfen. Er muß ins
Krankenhaus.«
    Sanders nagte an der Unterlippe. »Wie kann ein Mensch
plötzlich den Verstand verlieren. Doc?«
    Der sah ihn mit ernstem Blick an. »Erlauben Sie mir,
daß ich Ihnen mit einer Gegenfrage antworte. Mister Sanders:
Wie kann ein Mensch plötzlich umfallen und tot sein? Ein
Organismus ist zu vielem fähig. Wir wissen viel – aber es
gibt mehr, was wir nicht wissen. Eine

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