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Macabros 029: Marabur - Herr der Wahnsinnshallen

Macabros 029: Marabur - Herr der Wahnsinnshallen

Titel: Macabros 029: Marabur - Herr der Wahnsinnshallen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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hieß.
    Als er am Fenster vorbeitanzte, nahm er wie zufällig einen
Teil des schweren Samtvorhangs mit und drückte ihn zur
Seite.
    Aus der Dunkelheit im Raum wurde Dämmerung.
    Slayton erblickte schemenhaft seine Umgebung. Ein bis an die Decke
reichendes Bücherregal, alte Kleinmöbel, mit
geschmackvollen Details dekoriert. Hier war es eine altmodische
Lampe, dort ein silbernes Tablett mit feinziselierten silbernen
Tassen und einer wunderschön geschmiedeten Kanne.
    In der Ecke, genau der Bücherwand gegenüber, befand sich
der rustikale Kamin. Davor ein Tigerfell mit einem prächtigen
Kopf und großen, schimmernden Augen, daß es schien, das
Tier lebe noch und halte nur die Luft an.
    »Aber es ist ein bißchen platt«, meinte Slayton,
witzig darauf anspielend, als sie darüber schritten, um sich die
interessante Bar anzusehen, die Mills in Form eines schmalen
Kaminschranks unmittelbar neben der Esse in die Wand gebaut hatte.
Ein schmiedeeisernes Gitter in Form eines verkleinerten Tores
bewahrte die Flaschen und Gläser vor dem Zugriff. Aber das
Gittertor war nicht abgeschlossen.
    Slayton kicherte, nahm zwei Gläser aus dem Kaminschrank und
wählte dann zwischen den Flaschen einen besonders kostbaren,
alten Whisky aus Schottland.
    »Na, der wird uns munden«, flüsterte er, und
schüttete die Gläser randvoll. »Mhm, wie der
duftet!« Er sah sich um. »Ich glaube, wir machen es uns
hier gemütlich, Brenda. Hier haben wir alles, was wir brauchen.
Fehlt nur noch das Kerzenlicht.«
    »In der Dunkelheit ist es doch auch schön.« Ihre
Stimme ließ einen Schauer über seinen Rücken
laufen.
    »Klar! Aber wenn ich ein bißchen mehr von dir sehen
könnte, wäre das noch viel netter. Einen solchen
Prachthasen bekommt man nicht alle Tage zu sehen.«
    Sie saßen vor dem Kamin auf dem seidigen Tigerfell und
tranken kurz hintereinander mehrere Whiskys.
    Anheimelnde Musik erklang aus dem verborgenen Lautsprecher, nicht
zu laut, nicht zu leise, gerade richtig.
    Mills hatte das richtige Band aufgelegt. Die Stimmung haute genau
hin.
    Nach dem dritten Whisky stellte Slayton sein Glas auf den
Kaminsims.
    »Ich glaube, damit müssen wir jetzt Schluß
machen«, sagte er und nahm die angebrochene Flasche mit dem
kostbaren Inhalt hoch und hielt sie gegen das Fensterviereck, um den
gesunkenen Flüssigkeitsspiegel zu begutachten. »Mills macht
uns schadenersatzpflichtig, wenn wir dieses Stoffchen allein zu
unserem Privatvergnügen verputzen. Ich glaub, ich geh mal kurz
runter und hol eine Flasche Champagner. Ich bin gleich wieder
da.«
    Doch er kam überhaupt nicht weg. In diesem Augenblick
nämlich, wurde er wahnsinnig…
     
    *
     
    Ein Ruck ging durch seinen Körper. Wie im Krampf umspannte er
das Whiskyglas und übte einen solchen Druck darauf aus,
daß es plötzlich knirschte und in seiner Hand
zerbrach.
    Brenda hörte das Geräusch und begriff im ersten Moment
überhaupt nicht, was geschehen war.
    »Ist das Glas gesprungen, Tom? Warte, ich hol dir ein
neues!« Mit diesen Worten beugte sie sich vor. Slayton kam ihr
entgegen.
    Ganz dicht sah sie das glatt rasierte, duftende Gesicht vor
sich.
    Sie lächelte, doch das Lächeln gefror auf ihrem Gesicht,
als sie in die unnatürlich weit aufgerissenen, kalt glitzernden
Augen sah, in denen der nackte Wahnsinn stand!
    »Tom! O, mein Gott, was ist denn… nur los mit
dir?«
    Sie wollte sich noch zurückwerfen, doch er war schneller. Die
Rechte, die das zerdrückte Glas hielt, klatschte ihr ins
Gesicht.
    Die Glassplitter bohrten sich in ihre Wangen, Stirn, Nasenspitze
und Oberlippen. Die scharfkantigen Splitter ritzten die Haut, und
Blutstropfen quollen aus zahlreichen Schnittwunden.
    Brenda schrie gellend auf, daß es schaurig und
nervtötend durch das ganze Haus hallte.
    Abwehrend streckte sie die Hände nach vorn, versetzte Slayton
einen Stoß gegen die Brust und schaffte es trotz ihrer
Schmerzen, unter der abermals nach vorn schnellenden Hand
unterzutauchen und sich zur Seite zu rollen.
    Brenda sprang auf die Füße. Sie war schneller als
Slayton, beweglicher.
    Sie stolperte über den Schädel des bengalischen Tigers,
stürzte und robbte auf allen vieren zur Tür, als sie
merkte, daß der Verrückte ihre Absicht erkannt hatte.
    Sie wollte zur Tür, weg von diesem Wahnsinnigen!
    Da war Slayton schon auf den Beinen, warf sich gegen die Tür,
und ehe sie es verhindern konnte, drehte er den Schlüssel im
Schloß herum, riß ihn heraus und steckte ihn in seine
Hosentasche.
    »Hilfe!

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