Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Macabros 030: Tempel der Versteinerten

Macabros 030: Tempel der Versteinerten

Titel: Macabros 030: Tempel der Versteinerten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
Vom Netzwerk:
Zeigen.
Dann konnte er sich direkt davon überzeugen, daß auch mit
ihr etwas geschah, wofür es keine logische und vernünftige
Erklärung gab.
    Außerdem hatte sie einfach Angst davor, den Wagen jetzt zu
verlassen. Sie glaubte, dann nicht noch mal die Kraft aufzubringen,
richtig zu laufen.
    Übelkeit stieg in ihr hoch. Was sie bei sich jetzt
beobachtete, war in verstärkter Form vorhin innerhalb weniger
Augenblicke bei Jane Goodwin aufgetreten. Auch sie, Clea,
veränderte sich. Aber bei ihr traten die Symptome langsamer auf.
Es mußte damit zu tun haben, daß sie direkten Kontakt mit
den verhexten Statuen gehabt hatte.
    Sie wußte nicht mehr, wie sie nach London kam. Doch mit
einem Mal zeigten sich vertraute Straßenzüge und bekannte
Ecken.
    Sie wählte den kürzesten Weg zum Scotland
Yard-Gebäude. Jede Minute war kostbar.
    Die nächste Straßenkreuzung. Dort mußte sie
anhalten. Die Ampel sprang auf Rot.
    Clea Malcolm hatte sich rechts eingereiht.
    Noch eine Straßenecke weiter. Dann hatte sie ihr Ziel
erreicht.
    Sie atmete schnell und unregelmäßig, wie ihr Puls
schlug. Ihr ganzer Körper befand sich in einem unbeschreiblichen
Aufruhr. Sie lehnte sich zurück und sah verschwommen die
Fußgänger, die den Zebrastreifen überquerten.
    Da war eine Frau, die einen sektfarbenen Pudel an der Leine
führte.
    Ihre Mutter – und »Whisky«.
    Die Frau stutzte, erkannte sie im selben Augenblick und
schüttelte dann den Kopf, als ihr Blick noch mal zu dem
Nummernschild ging. Dann lief die Frau auf den Wagen zu.
    Clea lächelte, beugte sich zur Seite und hatte das
Gefühl, eine steife Hüfte zu bekommen. Sie ließ sich
nichts anmerken, als sie die linke Tür öffnete.
    »Clea!« rief die gut aussehende Araberin, deren schwarze
Haarfülle ein ebenmäßiges, mit dezentem Make-up
gepflegtes Gesicht umrahmte. »Dann habe ich mich ja doch nicht
getäuscht! Dieser Wagen, ich dachte, das kannst du doch nicht
sein…«
    Der Pudel benahm sich wie toll. Er wackelte mit seinem
Schwanzstummel und sprang auf sein Frauchen zu, hechelte und
kläffte und war ganz aus dem Häuschen.
    Clea streichelte ihn. Whisky drehte sich im Kreis, sprang
über die Polsterlehnen nach hinten und kam wieder
zurück.
    »Na, ist das eine Wiedersehensfreude!« meinte Cleas
Mutter. Sie griff zwei-, dreimal vergebens nach dem Hund. Der tauchte
immer wieder unter ihren Händen durch und entzog sich ihrem
Griff. »Dabei hat er dich doch erst gestern abend gesehen. Ich
weiß gar nicht, was mit ihm los ist.« –
Plötzlich unterbrach sie sich. »Clea – was ist nur los
mit dir? Du siehst so abgespannt aus. Ist dir nicht gut?«
    Besorgt musterte die Frau ihre Tochter.
    »Doch, Mutter, es ist alle’s in Ordnung…«
    »Na, ich weiß nicht…«
    »Ein bißchen viel Arbeit, das ist alles. Ich habe die
Nacht kaum geschlafen. Wir haben einen wichtigen Einsatz. Ich werde
dir nachher alles erzählen.«
    »Du sprichst so merkwürdig. Was ist nur los mit deinem
Mund, Clea? Auf einer Seite hängt er etwas herab…«
    »Ich muß gehen. Die Ampel springt gleich um. Ich ruf
dich an, Mutter.«
    Es blieb nicht mal mehr Zeit, den Pudel aus dem Auto zu
schaffen.
    Mrs. Malcolm lief um den Austin herum, und Clea winkte ihr zu, als
sie startete und um die Ecke bog.
    Der Pudel hüpfte hinten auf dem Rücksitz herum, stellte
sich mit den Vorderpfoten gegen das Fenster und blickte hinaus auf
die Straße. Mrs. Malcolm drohte ihm mit dem Zeigefinger, und
das Tier legte die Ohren an, als begreife es diese Geste.
    Clea Malcolm nagte auf ihrer Unterlippe. Andere sahen ihr schon
an, daß etwas nicht mit ihr stimmte.
    Hoffentlich wurde es nicht noch schlimmer.
    Nach fünfhundert Metern bog sie links ab. Das Gebäude
von New Scotland Yard lag vor ihr. Sie drückte die Tür auf
und schraubte sich mühsam in die Höhe. Jede Bewegung fiel
ihr schwer.
    Der Hund sprang aus dem Austin und wich nicht von ihrer Seite. Er
schleifte seine Leine hinter sich her. Clea Malcolm wollte sich
danach bücken. Sie bekam kaum die Beine krumm. Panik
erfüllte sie.
    Sie klemmte sich das Tier unter den Arm und eilte auf die breiten
Treppen zu. Die Polizistin bewegte sich steif und ruckartig wie ein
Roboter. Ein Bein schleifte sie nach.
    Ihr Zustand hatte sich verschlimmert.
    Unwillkürlich dachte sie an Lee Batskill, der Jane Goodwin in
Stein verwandelt hatte. Wenn sie sich jetzt hoch im Haus des
unheimlichen Mannes befinden würde, vielleicht stünde sie
auch schon längst zwischen den kalten,

Weitere Kostenlose Bücher