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Macabros 032: Kreatur der Verdammnis

Macabros 032: Kreatur der Verdammnis

Titel: Macabros 032: Kreatur der Verdammnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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abgespannt
aussah, daß dunkle Schatten unter ihren Augen lagen und
daß sie abgemagert war.
    Seit zwei Tagen fühlte sie wieder diese hektische Unruhe in
sich und strich durch das Haus wie ein Raubtier, das auf Beute aus
war.
    Sie hatte sich verändert. Zu ihrem Nachteil. Daran gab es
keinen Zweifel mehr.
    Wurde sie krank?
    So jedenfalls fühlte sie sich.
    Ihre Augen schimmerten matt und hatten nicht mehr den strahlenden
Glanz von früher. Carminia war nervös und gereizt und
zuckte bei jedem Geräusch zusammen. Man sah ihr an, daß
sie Sorgen hatte.
    Es waren die Sorgen, die sie sich um Björn Hellmark machte,
jenen Mann, den sie liebte und den sie seit über fünf
Monaten nicht mehr gesehen hatte. Sie wußte nichts über
sein Schicksal, wußte nur, daß er mit Arson, dem Mann mit
der Silberhaut, mit Rani Mahay und Pepe in eine andere Zeit
aufgebrochen war um dort ein Phänomen und die Hintergründe
zu studieren, die zum Untergang eines rätselhaften Landes
führten.
    Es ging um Xantilon. Auf einer Insel der Vorzeit, die bereits
existierte, als die einzelnen Kontinente, wie man sie heute kannte,
noch zusammenhingen und einen einzigen, riesigen Urkontinent
bildeten.
    Damals existierten schon Reiche auf dem Planeten Erde, die eine
– im wahrsten Sinn des Wortes – sagenhafte Kultur
hervorbrachten. Das legendäre Atlantis, das in die Erinnerung
der Völker einging, war eine der Wiegen der heutigen Menschheit.
Ehe der große Knall erfolgte, gelang es zahlreichen Atlantern
oder Atlantiden, die Insel zu verlassen. Eine Besiedlung der anderen
Kontinente erfolgte von dort aus. Zur Zeit des Atlantis-Imperiums
aber gab es auch die sagenhaften Inseln Mu und Xantilon. Die Menschen
auf Xantilon hatten den höchsten Punkt in ihrer Entwicklung
erreicht, als das Unheil über sie hereinbrach, als zwei
Priesterkasten sich verfeindeten und die Kaste der Schwarzen Priester
unheilvolle Beschwörungen sprach, um die Geister der magischen
Vergangenheit des Alls und der Erde herbeizurufen.
    Die Mächte, die damals zum Angriff vorgingen, konnten
seinerzeit das Inselreich zum Einsturz und zum Untergang bringen,
aber sie schafften es nicht, alles Leben dort auszulöschen. Wie
vor dem Untergang von Atlantis viele von dort fliehen konnten, flohen
auch Einwohner Xantilons, faßten später Fuß auf
anderen Kontinenten, gründeten neue Niederlassungen und mischten
sich noch später mit den Ureinwohnern. Aber das Blut der alten
Rasse überdauerte die Zeiten, und jetzt, in der Gegenwart, wo
sich geheimnisvolle Dinge ereigneten, erinnerten sich viele der heute
Lebenden daran, schon mal gelebt zu haben.
    Viele wußten plötzlich: ich war schon mal auf Atlantis,
ich auf Xantilon. Im weißen Buch der Gesetze, das die Zeiten
überdauert und in einem unterseeischen Tempel aufbewahrt worden
war, hatten die großen Propheten der damaligen Zeit eine
Wiederkunft eines paradiesischen Reiches auf der Erde vorausgesagt
unter der Bedingung, daß es gelänge, die
zerstörerischen Kräfte ein für allemal
zurückzuwerfen. Aus Xantilon war der oberste der Schwärzen
Priester, Molochos, gekommen und hatte sich zum
Dämonenfürsten aufgeschwungen. Er stellte das Bindeglied
zwischen den Menschen und Erde und den Mächten der Finsternis
dar, und Satan selbst war sein engster Vertrauter.
    All diese Dinge gingen Carminia Brado doch den Kopf, wenn sie an
Björn dachte. Er hatte ihr viel über die Vergangenheit
erzählt und auch darüber, daß sich diese
Vergangenheit noch mal wiederholen würde. Molochos, dem der
erste Sieg versagt geblieben war, nutzte das Gebot der Stunde, die
Erde in der Gegenwart ganz in seine Gewalt zu bekommen.
    Die Menschen glaubten nicht mehr an die Geister und Dämonen
der Vergangenheit und hielten alles für kindische Märchen
oder nichtssagende Legenden. Viele Zeitgenossen unterstützten
durch ihr Verhalten die Werke des Dämonenfürsten, andere
wiederum wurden von ihnen manipuliert. Auch auf andere Weise
versuchten die Geister aus jenseitigen Welten und Dimensionen alles
über das Leben der Jetztzeit zu erfahren. Sie gaben sich das
Aussehen von Menschen und wandelten mitten unter ihnen, ohne erkannt
zu werden.
    Carminia fuhr sich über die Augen. Ihre Hände
zitterten.
    Die junge Brasilianerin biß die Zähne aufeinander. Sie
versuchte der Unruhe, die sie wieder ergriff, Herr zu werden.
    Seit gestern fing es wieder an… immer zur Zeit des Vollmonds.
Das war ihr aufgefallen. Und immer zur gleichen Zeit kamen auch die
schrecklichen Träume

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