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Macabros 033: Flucht in den Geistersumpf

Macabros 033: Flucht in den Geistersumpf

Titel: Macabros 033: Flucht in den Geistersumpf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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schmutziggraue
Luft, die niemals ein Sonnenstrahl durchdrungen hatte.
    Der schimmernde fleischige Ballon schrumpfte zusammen, als
würde man die Luft aus ihm entfernen. Je mehr gelber und
grüner Rauch aus dem Innern des abstoßenden Körpers
drang, desto kleiner wurde er.
    Das Schwert traf den zweiten Schleimberg – der sackte
zischend, schwefelgelbe Dämpfe von sich gebend, ebenfalls auf
den Boden.
    Macabros machte mit dem magischen Schwert reinen Tisch. Die
dämonischen Unwesen, die versucht hatten, ihn aufzuhalten,
wanden sich zuckend am Boden.
    Er konnte schwere gesundheitliche Schäden davontragen, wenn
er seinen Originalkörper über Gebühr strapazierte.
    Er lief die Buschreihen entlang und rief immer wieder den Namen
der Frau, die er liebte, in der Hoffnung, darauf eine Antwort zu
erhalten. Aber diese Hoffnung erfüllte sich nicht.
    War Carminia schon außer Hörweite oder befand sie sich
schon in der Gewalt der Dämonen?
    Blitzartig zuckten die Bilder, die Al Nafuur ihm schickte, noch
mal durch sein Bewußtsein.
    Eine schaurige Umgebung, ein fremdes, welliges Land…
Düsterer Himmel, der sich endlos weit über eine
apokalyptische, menschenleere Landschaft spannte.
    Aber er hatte es gefühlt: diese Welt war nicht leer.
Unsichtbare, gierige Wesen lauerten überall, und ständig
war man von dem Gedanken erfüllt, daß der dräuende
Nebel sich teilte und schreckliche Hände hervorstachen, um nach
einem zu greifen.
    In all dieser Einsamkeit befand sich ein Mensch aus Fleisch und
Blut: Carminia. Von einem Schwarzen Priester aus der Welt
entführt, die sie liebte.
    Er mußte der geliebten Frau zu Hilfe eilen. Aber wo befand
sie sich?
    Die Fähigkeit, unbegrenzt lange hier in diesem Reich zu
verweilen, besaß er nicht. Aus der sichtbaren Welt heraus
steuerte und belebte er mit seinem Geist seinen Zweitkörper. Er
fühlte die schwindenden Kräfte. Energie wurde verbraucht,
die er nicht so schnell ersetzen konnte.
    Seine Zeit hier war begrenzt. Er mußte Carminias Spuren
finden.
    Hellmarks geistiger Impuls löste Macabros auf und versetzte
ihn kurzerhand an einen anderen Ort in dieser schrecklichen,
unbekannten Alptraumwelt.
    Die Umgebung, in der sich Macabros eben noch aufhielt,
veränderte sich. Ein neuer Ort breitete sich vor dem in das
Jenseitsreich eingedrungenen Ätherkörper aus.
    Hügeliges Land, dunkel und unerforscht wie der Morgen einer
neuen Welt. Geheimnisvolle Wege führten quer durch das Land.
Alle Wege führten zu einem ausgetrockneten Flußbett, das
zu beiden Seiten von mächtigen Bäumen flankiert wurde.
    Da war es ihm, als registriere er dort schattenhafte Bewegungen.
Mit der Schnelle des Gedankens wurde Macabros abermals versetzt.
    Und dann sah er die Frau. Carminia? Nein, eine attraktive Blondine
mit nixengrünen Augen und langen, wohlgeformten Beinen,
schulterlangem Haar… Die Frau lief wie von Furien gehetzt auf
den düsteren Eingang einer Höhle zu. Und die Fremde rief
mit heller Stimme nach einer anderen Frau, die sich unweit von ihr
befand und sich gerade vom Boden aufrappelte.
    Eine zweite Frau! Blauschwarzes Haar, Ponyfransen… eine
blutjunge, zierliche Chinesin.
    Macabros fragte sich nicht, wie diese beiden Frauen hierher kamen.
Primär war die Tatsache, daß sie sich in Gefahr befanden.
Diese beiden jungen Frauen flohen vor den Dämonen, die aus dem
dschungelartigen Wald hervorbrachen und in großer Zahl die
Chinesin umringten.
    Die schrie wie am Spieß und schlug um sich. Aber sie war zu
schwach und ihre Gegner zu zahlreich, als daß sie ihnen
hätte zu Leibe rücken können.
    Da griff Macabros ein.
    Er führte das magische Schwert mit Bravour. Blitzschnell
stieß er mit der Klinge in den Wall der gespenstischen Leiber,
die die junge Chinesin umringten. Aus den Augenwinkeln heraus nahm er
wahr, daß auf einem nahen Baum ein weiterer Mensch saß,
der weißblondes Haar hatte, eine helle, beinahe durchsichtige
Haut, und der eine Kamera laufen ließ. Das Fauchen und Gurgeln
aus den Mäulern der echsen- und drachenförmigen
Dämonen mischte sich mit dem Surren des Elektromotors der
Kamera.
    Da schrie auch dieser Mann plötzlich gellend auf. Schleimige,
tentakelförmige Arme stießen aus dem großen Wipfel
über ihm. Der Betroffene mußte die Kamera loslassen. Im Nu
waren zwei, drei Dämonen über ihm.
    Macabros kämpfte verzweifelt.
    Er schlug förmlich eine Gasse in die Mauer der Dämonen.
Die Fischgesichter verzogen sich zu Fratzen, die wilden Augen
glühten. Die Chinesin war zu

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