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Macabros 033: Flucht in den Geistersumpf

Macabros 033: Flucht in den Geistersumpf

Titel: Macabros 033: Flucht in den Geistersumpf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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allerdings hätten sie sich nicht zu
machen brauchen. Leucate erwies sich als perfekter Gastgeber. Die
Villa war groß genug, um sie bequem alle unterzubringen, und es
gab reichlich zu essen und zu trinken.
    Sie waren dem Schicksal dankbar, das sie mit dem geheimnisvollen
Grafen zusammengeführt hatte.
    Hier kamen sie dazu, Atem zu schöpfen und das Erlebte im
gemeinsamen Gespräch zu verarbeiten.
    Auch Carel Unstett sah seine Mission von nun an in einem anderen
Licht und faßte neuen Mut.
    Er war überzeugt davon, daß das nicht die erste und
einzige Begegnung mit den bösen Mächten dieser Welt war.
Aber er fürchtete sie nicht mehr. Es gab Mittel und Wege, um die
Feinde zu besiegen. Man hatte von ihm verlangt, zu widerrufen, was er
verbreitete… er dachte gar nicht daran, das zu tun. Jetzt erst
recht nicht mehr.
     
    *
     
    Es dauerte geraume Zeit, ehe Björn es schaffte, ein
vernünftiges Gespräch mit Tony Stukman
herbeizuführen.
    Stukman war noch immer überzeugt davon, daß es ihm
gelänge, Molochos’ Helfer in seinem Sinn zu beeinflussen
und die Entscheidung, die gegen ihn gefallen war,
rückgängig zu machen. Er wünschte Hellmark und Mahay
zum Teufel, riß sich los und lief davon.
    Er war auf der Suche nach Lorette Massieu.
    Durch den Spiegel in seinem Schlafzimmer aber war auch Carminia
Brado geschleust worden. Stukman hatte es gestanden. Er war den
Wünschen der Geister, die er beschworen, stets offen
gewesen.
    Hellmark blickte dem Davongehenden nach, der immer wieder
»Lorette!« rief und dessen Stimme schließlich
verebbte.
    »Lorette und Carminia gingen den gleichen Weg. Wo die Spur
der einen ist – kann sich demnach auch die der anderen befinden.
Ich gehe nochmal kurz zurück, um das Schwert zu holen. Wer
weiß, wozu es gut ist. Die Luft hier kommt mir so komisch vor,
gerade so, als ob etwas in ihr liegt, womit wir uns beschäftigen
müßten. Und du, Dicker – bleibst schön in
Genf.«
    »Kommt nicht infrage.«
    »Keine Widerrede. Komm!«
    Sie gingen zu der Stelle zurück, wo sie in das
Pandämonium eingedrungen waren. Sie konnten nicht zurück!
Die Luft um sie herum war leer. Man hatte ihnen den Rückweg
abgeschnitten.
    Björn und Rani sahen sich an. »Nun heißt es das
beste aus der Situation zu machen«, sagte Hellmark leise.
    Unruhe erfüllte ihn. Mit bloßen Händen waren sie
jeder Gefahr hilflos ausgeliefert. Außer der Dämonenmaske
hatte er nichts dabei. Doch das war besser als gar nichts.
    Sie folgten zunächst Tony Stukmans Spuren.
    Stunden vergingen. Fleischige Büsche und Gestrüpp wichen
zurück, eine sumpfartige Ebene breitete sich vor ihnen aus. An
einer geschützten Stelle hinter einem flachen Erdhügel
legten sie die erste Ruhepause ein. Björns Gedanken eilten
voraus, und hier in der Nähe des Sumpfes hatte er den ersten
Wachtraum. Er fühlte sich von tausend Augen beobachtet und
wußte, daß er sich hier nicht täuschte. Sie wurden
wirklich beobachtet. Die Geister dieser Welt lauerten und warteten
auf ihren Augenblick.
    Als sie weitergingen, war es ihm, als ob er nicht laufe, sondern
auf dem Rücken seines geliebten weißen Hengstes
Yümaho säße, den er auf Xantilon in den Wirren des
Chaos verloren hatte.
     
    *
     
    Er glaubte sich wieder in jene Zeit versetzt, als die Dämonen
die Erde verunsicherten, als es zum offenen Kampf zwischen den Helden
jener fernen Zeit und ihnen gekommen war.
    Er sah das alles genau vor sich. Aber wie eine Seifenblase
zerplatzten die Bilder, und zurück blieb die düstere,
gefahrenträchtige Welt, von der er nicht wußte, was sie
ihm brachte.
    Björn war auf der Suche nach Carminia Brado, ohne zu ahnen,
daß sie auf wunderbare Weise in die Welt der dritten Dimension
zurückgekehrt war.
    Und er war auf der Suche nach einem Ausweg.
    Rani und er saßen in der Falle, aber solange sie atmeten,
solange sie im Vollbesitz ihrer geistigen und körperlichen
Kräfte waren, war nichts endgültig.
    Bevor sie weiter in das Sumpfgebiet eindrangen, kamen sie an einen
Fluß. Das Wasser war nicht gerade sehr sauber, aber sie tranken
ein wenig davon, um sich zu erfrischen.
    Und das war Björns größte Sorge: das Problem des
Hungers und des Durstes. Wenn sie lange genug hier festgehalten
wurden, würden sie eine allzu leichte Beute sein für ihre
Gegner.
    Das machte ihm Angst.
    Auf dem Weg durch das Sumpfgebiet begegneten ihnen keine
Dämonen, obwohl sie spürten: sie sind in der Nähe.
    Die Eintönigkeit des langen, anstrengenden Marsches
führte sie in ein

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