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Macabros 034: Galeere des Grauens

Macabros 034: Galeere des Grauens

Titel: Macabros 034: Galeere des Grauens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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Dämonen, die in großer Zahl erschienen waren,
empfangen. Und er stimmte in dieses Freudengeschrei mit ein, als
weitere Kaythen über die Ebene getrieben wurden, um zu
Dämonen zu werden.
    Der Umwandlungsprozeß war durch nichts aufzuhalten.
    Eine Sklavin nach der anderen, ein Sklave nach dem anderen wurde
in den Prozeß hineingezogen.
    Ganthur-Vos breite, fleischlose Lippen waren leicht geöffnet.
Er war aufs höchste erfreut und sein Triumph war grenzenlos. Er
sah sich bereits am Ziel seiner Wünsche. Es hatte sich gelohnt,
schwarzmagische Künste zu betreiben und sich mit den
Fürsten der Finsternis einzulassen. Es gab deren viele, und sie
alle dienten Molochos, dem Herren der Dämonen, der ein
großes Ziel vor Augen hatte.
    Ganthur-Vo war ehrgeizig. Er wußte, daß die obersten
Dämonen peinlich genau auf den Ablauf des Rituals achteten.
Demnach war es wichtig für sie. Es gab verschiedene Rangstufen
in der Dämonenwelt. Hier auf der Insel existierten die
niedrigsten Geister. Sie waren nicht besonders ehrgeizig und
erkannten ihn als ihren Herrn an. Sein erster großer Wunsch war
ebenso in Erfüllung gegangen wie sein zweiter. Er wollte seinen
Tod überwinden – und das war ihm gelungen. Und er wollte
die Heere der Geister und Dämonen, die aus einer jenseitigen
Welt kamen, unter seine Kontrolle bekommen und ihre Anzahl durch den
Volksstamm der Kaythen noch vergrößern. Er würde zum
wahren Herrscher dieser Insel und schließlich dieser Welt
werden. Alle Macht vereinte sich in seinen Händen. Sein
Pandämonium sollte zum Vorbild für andere
Dämonenherrscher und -meister werden. Die Reihen der
Unheimlichen verdichteten sich. Jede Kaythen-Frau, jeder Kaythen-Mann
– ein neuer Dämon. Über zweihundert Sklaven hatten die
Insel als Kaythen noch erreicht. Alle waren jetzt Dämonen,
umgewandelt in einem geheimnisvollen Land, in dem die
herkömmlichen Gesetze der Götter ihre Gültigkeit
verloren.
    Und es gab für Ganthur-Vo, den Untoten, kein Rasten.
    Als der Umwandlungsprozeß abgeschlossen war und seine neuen
Untertanen ihm zugejubelt hatten, wandte er sich strahlend um und
kehrte zur Utang-Zuur zurück.
    Die schauerlich anzusehende Besatzung schloß sich ihm an.
Die anderen blieben zurück und bildeten eine dichte Traube am
Uferrand. Die Winde zerzausten die dünnen, strähnigen Haare
einiger Dämonen, die dunkelfarbigen Nebel wurden
auseinandergerissen und verdichteten sich an manchen Stellen derart,
daß die gespenstischen Bewohner der Insel nur noch als Schemen
wahrnehmbar blieben.
    Ganthur-Vo kehrte in seine mit rotem Samt ausgestattete
Kapitänskabine zurück und gab den Befehl, die Utang-Zuur in
Bewegung zu setzen. Die Elemente gehorchten ihm ebenso wie die
geistigen Kräfte, die von den entführten göttlichen
Kaythen zurückgeblieben waren. Keiner mehr saß auf den
Ruderbänken. Und doch bewegten sich auf geheimnisvolle Weise die
Ruder und blähten sich die lederartigen Schwingen, als
würden sie sich mit Sauerstoff vollpumpen.
    Die Utang-Zuur schwang lautlos herum. Die schaurigen Matrosen
setzten die Segel, und das Schiff stieg aufwärts und nahm Fahrt
auf. Über die Schaumkronen hinweg jagte es in den offenen Ozean.
Die tosenden Elemente begleiteten die Galeere, ohne ihr etwas
anzuhaben, und die Geräusche des orkanartigen Sturms und die
krachenden, peitschenden Wellenberge, die donnernd
zusammenstürzten, bildeten eine schaurige Melodie, die die
Utang-Zuur auf der Reise über den Ozean begleiteten.
     
    *
     
    Schweiß perlte auf Lavans Stirn.
    »Wir sind verloren«, hörte er Amanas Stimme wie aus
weiter Ferne. Die junge Kaythen-Prinzessin klammerte sich an ihn und
starrte mit schreckgeweiteten Augen auf das in sich
zusammengestürzte Skelett in der Ecke, aus dem nun ebenfalls
eine größere Käferschar krabbelte.
    Das also war ihr Schicksal. Sie würden vom Heer der Insekten
skelettiert werden. Dem Unglücklichen, der vor ihnen in die
Falle des Insektenrufers gegangen war, und dessen Skelett dort in der
Ecke lag, war auch nicht mehr zu helfen gewesen.
    »Hier nützt ein Schwert so wenig wie die bloße
Hand vorm Biß einer Skatan-Echse«, preßte Lavan
hervor. Der Platz vor ihnen wimmelte, und die Würmer, Käfer
und anderen krabbelnden und kriechenden Gattungen preßten sich
so eng aneinander, daß von dem grauen, harten Untergrund nichts
mehr zu erkennen war. Vor dem Käfigwagen war nun höchstens
noch eine Fläche von zehn Metern frei. Aber unaufhaltsam schob
sich das Heer näher.
    Die ersten

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