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Macabros 037: Unter der Dämonenpeitsche

Macabros 037: Unter der Dämonenpeitsche

Titel: Macabros 037: Unter der Dämonenpeitsche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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liefen in das Haus. In der gesamten Fensterreihe brannten
Lichter, und hinter den Vorhängen waren die Gestalten im Innern
der Räume wie Silhouetten auszumachen.
    Der Ätherkörper tauchte an der Fensterreihe neben dem
Eingang auf.
    Schattenhafte Gestalten gingen auf die drei Ankömmlinge
zu.
    Macabros hörte Stimmen.
    »Nun?«
    »Alles okay, Marco. Wir haben sie erwischt.«
    »Hm«, der erste Sprecher, der mit dunkler, samtener
Stimme sein »Nun?« gesprochen hatte, grunzte zufrieden.
    Der mit Marco angesprochen worden war, hob die Rechte an den Mund.
Macabros konnte sehen, daß Marco rauchte. Er hielt eine dicke
Zigarre in der Hand und näherte sich jetzt dem Fenster.
    Hinter den dünnen Vorhängen war der untersetzte,
kräftige Körper deutlich wahrzunehmen. Es sah so aus, als
ob Marco genau auf Macabros zuginge.
    »Nun wird sich zeigen, ob etwas daraus wird«, fuhr der
Mann, der Marco hieß, fort. »Haben wir ins Schwarze
getroffen, dann gibt es keinen Mister Harrison mehr: Habt ihr die
Falschen erwischt – dann ist das auch nicht schlimm. Fest
für uns steht, daß die beiden, die ihr weggepustet habt,
etwas mit der Bude zu tun haben. Sie verkehrten Abend für Abend
dort, und wir wissen, daß es sich nicht um Gäste im
Puppet’s House handelt. Nun merkt Mister Harrison, woher der
Wind weht. Er wird die Warnung richtig erkennen und sich darauf
einrichten. Entweder er macht mit uns gemeinsame Sache oder bald
überhaupt keine Geschäfte mehr…«
    Macabros begriff. Hier fand ein Bandenkrieg statt. Marco –
das mußte ein Mafia-Boß sein, und dem paßte es
nicht in den Kram, daß der mysteriöse Mister Harrison auf
eigene Rechnung kassierte.
    Bandenwesen – das war Sache der Polizei, der er einen Tip
geben konnte. Bis jetzt jedenfalls gab es nicht den geringsten
Anhaltspunkt dafür, daß hier übersinnliche
Kräfte am Werk waren. Hier tobten sich ganz reale Gewalten aus,
wie die Schießerei vor dem Eingang des Puppet’s House
bewies. Ungewöhnlich war allerdings das Verhalten Frank Longs.
Die Tatsache, daß er unerwartet seine Schwester in dem
Mädchen Leila wiederzuerkennen glaubte, paßte in die
geheimnisumwitterte Geschichte, die Richard Patrick von der Sache zu
berichten wußte.
    Hier sollte man auf alle Fälle nachhaken…
    Da vernahm er das Geräusch von der Tür her.
    Einer der Gangster kehrte aus dem Haus zurück. Macabros, der
seine Aufmerksamkeit auf das Fenster gerichtet hatte, war dies
entgangen.
    Als er die Schritte vernahm, riß er den Kopf herum.
    Macabros wurde im gleichen Augenblick von dem Gauner entdeckt.
    Der hielt sich streng an Marco Fentricellis Lebensregel: Erst
handeln, dann fragen.
    Blitzschnell griff er nach seiner Waffe und drückte ab.
    Der Schuß bellte hart und trocken durch den Palmenhain, die
Hunde begannen wie verrückt zu bellen und jagten durch die
Dunkelheit auf das Haus zu.
    Fft, machte es da an der Stelle, wo Macabros eben noch gestanden
hatte. Sein Körper verschwand, die Kugel surrte durch die Luft
und klatschte in das milde Wasser des Swimmingpools.
    Marco Fentricelli, der gerade am Fenster stand, um es
aufzureißen, wurde von seinen Leuten geistesgegenwärtig in
den Raum zurückgerissen.
    Alle glaubten, der Schütze hätte es auf den Boß
abgesehen.
    Bill Hawkins tauchte neben dem Fenster auf.
    »Da war einer, Marco!« brüllte er.
    Fentricelli riß sich los. »Verdammt noch mal! Bill!
Hast du deine Kanone in Gang gesetzt?«
    »Da war ein Schnüffler, Marco! Er stand am
Fenster!«
    Marco Fentricelli stürzte ans Fenster. Sein breites, fettes
Gesicht glänzte. Auch seine Haare glänzten. Die hatte er
mit Pomade eingeschmiert. Dennoch war auch die nicht imstande, die
gewaltige Locke zurückzuhalten, die stets in seine Stirn
fiel.
    »Wer soll hier herumgestanden haben. Bill?«
    »Ich kenne ihn nicht.«
    Sie suchten den ganzen Park ab, fanden aber keine Spuren. Die
Hunde verhielten sich völlig passiv.
    Fentricelli schüttelte den Kopf. »Da war kein Mensch,
Bill. Die Hunde hätten angeschlagen. Hier kommt keiner rein,
ohne daß die Tiere es merken. Die hätten Hackfleisch aus
ihm gemacht.«
    Auf Bill Hawkins’ glattrasiertem Gesicht, der aussah wie ein
Schlagerstar und so schnell mit der Kanone umgehen konnte, daß
ihm das keiner nachmachen konnte, perlten die
Schweißtropfen.
    »Ich weiß, was ich gesehen habe, Boß!«
    »Wir hätten ihn bemerken müssen. Wo ist er denn so
schnell hin verschwunden?«
    »Keine Ahnung! Plötzlich – war er weg.«
    »Dann hat er sich wohl

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