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Macabros 037: Unter der Dämonenpeitsche

Macabros 037: Unter der Dämonenpeitsche

Titel: Macabros 037: Unter der Dämonenpeitsche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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für eine Rolle Al
Nafuur eigentlich wirklich in seinem Leben spielte.
    Manchmal wurde er nicht klug aus diesem körperlosen Wesen,
das so geheimnisvoll tat, das oft auch zu einem derben Spaß
aufgelegt war.
    »Nun zermartere dir nicht das Gehirn«, tönte da die
telepathische Stimme seines unsichtbaren Freundes auf. »Du
strapazierst mal wieder allzu sehr deinen Geist…«
    »Ich mach mir Gedanken«, dachte Hellmark scharf.
    »Das merk ich. Schone deine Kräfte, mein Junge! Du wirst
sie anderweitig nötiger haben.«
    »Was ist los mit den Särgen, Al Nafuur? Warum hast du
mich auf sie aufmerksam gemacht?«
    »Wirf einen Blick hinein – dann wirst du es wissen. Tu
es, ehe – einer einen Blick herauswirft…!«
    Hellmark fror förmlich bei diesen Worten.
    Er wollte blitzschnell nachfassen, als er bereits spürte, wie
die Nähe seines geistigen Freundes sich verflüchtigte.
    Entgegen seiner sonstigen Art war der Zauberpriester erstaunlich
einsilbig gewesen.
    Björn konzentrierte sich wieder auf seinen Zweitkörper,
der Tausende von Kilometern entfernt im Leichenschauhaus der
Spielerstadt Las Vegas auf das Regal zuging, in dem die beiden grauen
Zinksärge standen.
    Macabros vernahm ein leises, schabendes Geräusch.
    Sofort verharrte er in der Bewegung.
    Das Geräusch kam aus dem linken der beiden Särge.
     
    *
     
    Noch jemand vernahm ein Geräusch. Das war William, der
Angestellte, der sich gerade von der Tür entfernte.
    Er war an absolute Ruhe gewöhnt. Das
außergewöhnliche Haus lag auch so weit außerhalb der
Verkehrsstraße und der allgemeinen
Vergnügungsstätten, daß man von dem Betrieb nichts
hörte.
    Friedhof und Leichenhaus lagen weit außerhalb. Hier wollte
niemand an das Vergehen erinnert werden. Hier lebte man dem
Augenblick.
    Auf Williams stoppelbärtigem Gesicht zeigte sich ein
lauernder Ausdruck. Der Mann in dem weißen Kittel hielt den
Atem an.
    Da knirschte und krachte es. Ein lautstarkes Geräusch, als ob
jemand einen großen, orientalischen Gong anschlüge, hallte
durch den Leichenraum hinter der Tür.
    William fuhr zusammen und riß die Tür auf. Wie von
einem Faustschlag ins Gesicht getroffen, prallte er zurück.
    Mitten in der Halle stand ein Mann, ein Fremder, der einen Smoking
trug.
    Aber der hatte den Lärm nicht verursacht.
    Das Geräusch kam von den Särgen. Die beiden Deckel waren
zur gleichen Zeit von innen hochgedrückt worden und waren
aneinander geschlagen.
    In den Särgen richteten sich zwei Geschöpfe auf.
    Aber das waren nicht James Tuner und Ian Field.
    Zwei zottige Geschöpfe mit Wolfsgesichtern sprangen auf,
fletschten die furchtbaren Gebisse, knurrten wild und sprangen
blitzschnell aus den Särgen.
     
    *
     
    Der eine sprang auf Macabros zu, der andere schnellte wie ein
Pfeil durch die Luft und klatschte auf Williams Brust, ehe der
begriff, was los war.
    William schrie auf, und sein Schrei hallte schaurig durch die
dämmrige, kahle Halle.
    Er schlug um sich.
    Auch Macabros kämpfte wie besessen.
    Das wolfsähnliche Tier mit den dolchartigen Zähnen warf
ihn zurück. Die gewaltigen Pranken stießen ihn zu Boden.
Mordgier funkelte in den starren Raubtieraugen, widerlicher Geruch
schlug ihm aus dem weitaufgerissenen Maul entgegen.
    Die Zähne schlugen nach seinem Hals, bohrten sich hinein.
    Das Tier war um vieles stärker als ein Mensch, schneller und
wendiger, und ein Gegner aus Fleisch und Blut war ihm unterlegen.
    Doch Macabros bestand nicht aus Fleisch und Blut. Das teuflische
Tier, das ihm mit seinen Fängen die Kehle aufreißen
wollte, sah sich getäuscht.
    Macabros löste sich auf. Durch den eigenen Schwung wurde die
Wolfsbestie nach vorn geschleudert und landete krachend in der
Regalwand.
    Macabros wollte nicht kämpfen. Für sich brauchte er den
Kampf nicht. Aber da war ein Mensch, der sich in Lebensgefahr
befand.
    William, der Angestellte.
    Der Mann hatte keine Chance. Gegen das große, kräftige
Tier kam er nicht an. Er hatte seine Hände in das Fell der
Wolfsbestie gekrallt und riß die Beine hoch, als versuche er,
das wilde, tobende Tier mit einem Schwung zurückzuwerfen.
    Seine Kleidung hing in Fetzen an seinem Leib, und er blutete aus
zahlreichen Wunden, die Pranken und Zähne ihm geschlagen hatten.
Wie durch ein Wunder hatte er bisher seine Kehle vor den Zähnen
der Bestie schützen können.
    Aber jetzt war der Zeitpunkt gekommen, wo er diesen Zustand nicht
länger aufrechterhalten konnte.
    Die Bestie schnappte zu.
    William schrie gellend auf.
    Er sah das

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